Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität Trier (Geschichtswissenschaften - Frühe Neuzeit), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Jahre 1781 bis 1790 bedeuteten für Österreich und die Habsburgermonarchie ein knappes Jahrzehnt voller gesellschaftlicher Reformen und politischer Umbrüche, die allgemeinhin unter dem Schlagwort "Josephinismus" zusammengefasst werden. Dieser Josephinismus zeichnete sich durch reformistische Akte aus, die als eine Revolution für das Volk, aber nicht durch das Volk, zu begreifen sind. Dazu zählten vor allem die kirchlichen Reformen Josephs II., die die Kirche nicht nur an Macht beraubten, indem er etliche Klöster schloss und nicht wenige kirchlich gesteuerte Aufgaben dem Staat unterstellte, sondern auch die Annäherung der katholischen Kirche an die protestantische bewerkstelligte, indem er beispielsweise Prunkzeremonien auf ein Minimum beschränkte und Toleranzpatente erließ, die christliche Minoritäten und jüdische Glaubensmitglieder ihre Konfessionen ausleben ließen. Die Toleranzpatente des Kaisers, die Joseph Kropatschek 1785 im ¿Handbuch aller unter der Regierung des Kaisers Joseph des II. für die K. K. Erbländer ergangenen Verordnungen und Gesetze in einer 'Sistematischen Verbindung' zu einem großen Patent zusammenfasste, dienen als Exempel für die Toleranzpolitik Josephs II. in dieser Hausarbeit. Die Fragen danach, warum das Patent als Aushängeschild der (katholischen) Aufklärungsbewegung angesehen werden kann und welche Indizien dafür sich im Toleranzpatent Josephs II. finden lassen, sollen in dieser Hausarbeit beantwortet werden. Zuerst sollte aber geklärt werden, welcher Charakter Joseph II. innewohnte und ob er aufgrund eben jenem seine Reformpolitik auf diese rabiate Weise vorantrieb.
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