Eine interessante, berührende und nachhaltige Geschichte, die in Erinnerung bleibt
Das Tor zu mir ist mir durch eine Freundin in die Hände gefallen. Was ein Glück. Das schlichte Cover hat mich erst kurz rätseln lassen, aber nach wenigen Seiten hat die Romanfigur Jonas Arslan mit ihrer Geschichte
mitten aus dem Leben mein Herz erobert. Man schlägt die erste Seite auf und lernt Jonas im…mehrEine interessante, berührende und nachhaltige Geschichte, die in Erinnerung bleibt
Das Tor zu mir ist mir durch eine Freundin in die Hände gefallen. Was ein Glück. Das schlichte Cover hat mich erst kurz rätseln lassen, aber nach wenigen Seiten hat die Romanfigur Jonas Arslan mit ihrer Geschichte mitten aus dem Leben mein Herz erobert. Man schlägt die erste Seite auf und lernt Jonas im Krankenhaus befindlich kennen, weil er bei der Arbeit einen Zusammenbruch hatte. Ihm wird ein Burn Out diagnostiziert. Als er wieder arbeiten geht, verliert er seine Arbeit und steht allein da mit vielen Gedanken und Emotionen, die sicherlich durchaus viele kennen. Eine Therapeutin, verhilft ihm zu inneren Denkanstößen, insbesondere zu dem Gedanken, dass sein Leben sich ändern muss. Da geschieht etwas, was ich persönlich Synchronizität nennen würde, Jonas erhält die Nachricht, ein Haus geerbt zu haben. So macht er sich auf den Weg, den Weg zu diesem Haus im Grünen, das sein Großvater, den er nie kennengelernt hatte, ihm vermacht hat. Er erlebt ab da viel Neues, liebe und nette Menschen, begegnet jedoch auch einem alten, bekannten Gesicht, dem des Rassismus, der ihn wegen seines Nachnamens und Herkunft auch dort verfolgt.
Sebastian Engel hat eine sehr berührende und nachdenkenswerte Romanfigur geschaffen, die in eine weise Geschichte eingebettet ist. Das Buch hat mir gut gefallen, die Geschichte um Jonas Arslan ist vom Stil her schön geschrieben, es fließt sich beim Lesen durch die Kapitel mit manchmal einer Träne im Auge und andere Male mit sanftem Lächeln. Man kann sich mit Jonas freuen, ob zart oder eher verhalten bis vorsichtig. Gleichsam trägt er die erlebten Anfeindungen wegen seines Nachnamens/Herkunft und der daraus folgenden Fragen und Anfeindungen sehr und man leidet mit ihm mit.
Es war spannend und das ein und andere Mal aufregend, Jonas Weg zu sich und seinen Ahnen ein Stück zu begleiten . Ich mochte den Plot sehr und auch die wirklich tollen und großartigen Momente, die er erleben konnte, weil das Leben ihn - so empfinde ich es- auf einmal gesehen hat, auch wenn andere es nicht taten. Der Titel "Das Tor zu mir" passt. Das Tor, dass sich für Jonas öffnet ist wie vom Himmel gefallen und einmalig, auch einmalig schön. Er geht zum Tor und durch, der Weg dahin ist sehr nah am echten Leben. Nach den Tiefen im Innen und Außen fangen die Blumen für ihn an zu blühen. Das Buch hat einen guten Bogen und fliegt zuweilen, so dass es sich gerne mitfliegen lässt. Das Ende hat mich sprichwörtlich umgehauen. 5 Sterne.