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Vor 2500 Jahren fanden Aischylos, Sophokles und Euripides in Athen eine Theatersprache, die uns bis heute bewegt. Ein wesentliches Element der attischen Tragödie ist der Schrecken: Er soll beim Zuschauer moralische reinigende Wirkungen entfalten. In der Moderne hat sich die Kunst von Ansprüchen der Moral befreit. Karl Heinz Bohrer konzentriert sich bei seiner Interpretation der griechischen Tragödien deshalb auf ästhetische Fragen. Aus dieser Perspektive werden Verbindungslinien sichtbar, die aus dem antiken Griechenland und der Welt der Polis in die Moderne führen. Die Ästhetik des Schreckens…mehr

Produktbeschreibung
Vor 2500 Jahren fanden Aischylos, Sophokles und Euripides in Athen eine Theatersprache, die uns bis heute bewegt. Ein wesentliches Element der attischen Tragödie ist der Schrecken: Er soll beim Zuschauer moralische reinigende Wirkungen entfalten. In der Moderne hat sich die Kunst von Ansprüchen der Moral befreit. Karl Heinz Bohrer konzentriert sich bei seiner Interpretation der griechischen Tragödien deshalb auf ästhetische Fragen. Aus dieser Perspektive werden Verbindungslinien sichtbar, die aus dem antiken Griechenland und der Welt der Polis in die Moderne führen. Die Ästhetik des Schreckens sorgt dafür, dass uns das attische Theater nicht zur Ruhe kommen lässt.
Autorenporträt
Karl Heinz Bohrer, geboren 1932, Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Bielefeld, seit 1984 Herausgeber des MERKUR. 2007 wurde Karl Heinz Bohrer der Heinrich-Mann-Preis verliehen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Michael Jeismann schätzt Karl-Heinz Bohrer für seinen "bösen Blick" und den unerschrockenen Ästhetizismus, mit denen er die "ängstlich-behäbige Bundesrepublik" zu verachten und provozieren pflegte. Jeismann zufolge scheint Bohrer ein Ende der optimistisch-hedonistische Grundstimmung im Land zu spüren und damit einem neuen Zugang zum Tragischen die Möglichkeit eröffnet. In seinem Buch macht er sich an eine "Systematik des tragischen Phänomens", das er als "theatralischen Exzess der Emotion" begreift, nicht gattungs- und nicht zeitgebunden. Für Bohrer habe nach Jeismanns Darstellung das Tragische keinen Sinn und keine Vernunft, es sei nur "Überwältigung und Erscheinung" und deshalb genau der richtige Ausdruck der Moderne, dieser "Tragödie in Permanenz".

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