Das TraumhausMichael ist die Hauptperson meiner Geschichte. Sein Vater würde es gerne sehen, wenn er sich mit Dingen beschäftigen würde, wie es der Meinung seines Vaters nach für Jungen seines Alters gehört. Fußball spielen, auf Bäume klettern und solche Dinge. Mit solchen Aktivitäten hat Michael jedoch nichts im Sinn. Er ist ein verträumter Kerl, der Geschichten liebt, weil er Lesen als Kino im Kopf empfindet. Während er die Geschichten von Piraten, Rittern, Indianern und allerhand anderen Abenteuern liest, versinkt er darin. Das gefällt ihm, das findet er besser als Kino, weil er beim Lesen der Geschichten die darin vorkommenden Personen und Orte so sehen kann, wie es seine Fantasie zulässt. Und er hat eine blühende Fantasie. In seinem Tagebuch schreibt er selber kleine Geschichten, und er erfindet sogar den Indianerjungen Kanook. In seinen Träumen erleben Michael und Kanook spannende Abenteuer. Früher, als sie das große Haus noch nicht hatten, und sie noch in der kleinen Wohnung wohnten, gab es zwar weniger Platz für alle, aber sie verbrachten mehr Zeit miteinander. Abends las Peter, sein Vater, oft Geschichten vor. Da hatte sein Vater damit noch kein Problem, nur als Michael größer wurde... Und als die Zeit für gemeinsames Lesen knapp wurde, weil beide Eltern sich für das Haus aufreiben mussten, um es bezahlen zu können. Sie hatten zwar nun ein Haus, aber die Familie blieb dabei auf der Strecke. Als sein vom Stress geplagter Vater von dem Tagebuch erfährt, nimmt er es ihm fort, und wirft es in die Kiste mit dem Altpapier. Michael rettet das Buch, indem er das Buch aus der Kiste holt, und es wohlverpackt in der Garage hinter einem losen Brett versteckt. Als weiteren Schutz vergisst er das Buch, weil er meint, dass es nur dann wirklich sicher ist. Er träumt zwar noch von Kanook, aber auch das wird weniger, bis er sich fast gar nicht mehr an ihn erinnert. Im Traumreich wird das mit großer Sorge bemerkt, und Traumkönigin Armalia entsendet Kanook zu ihm, um zusammen mit den Traumwächtern auf Michael und seine Familie acht zu geben. Sie zeigen Michael das Traumhaus, in dem alle jemals geträumten Träume aufbewahrt sind. Von außen unscheinbar und heruntergekommen, als Sinnbild für die immer mehr in Vergessenheit geratene Traumwelt, ist es von innen unfassbar groß, mit endlosen Fluren. Entlang der Wände dieser Flure befinden sich zahllose Türen, und hinter jeder Tür findet man einen anderen Traum. Auch Peter erhält Besuch von den Traumwächtern, und von ein