Helsinki zur Zeit des Dritten Reiches: eine unmögliche Liebe und ein ungeheurer Verrat. Als Rechtsanwalt Claes Thune an diesem Morgen zur Arbeit erscheint, ist er zunächst verärgert. Er fragt sich, wo seine Sekretärin bleibt, die stets zuverlässige Matilda Wiik - sein Anker in schwierigen Zeiten, die Frau, die er lieben könnte, hätte er den Mumm, sich über Standesdünkel und Konventionen hinwegzusetzen. Er selbst sieht die Ereignisse rund um das Dritte Reich mit Besorgnis, doch damit vertritt er in der finnischen Gesellschaft zunehmend eine Minderheitenposition. Ein wenig Rückhalt findet er…mehr
Helsinki zur Zeit des Dritten Reiches: eine unmögliche Liebe und ein ungeheurer Verrat.
Als Rechtsanwalt Claes Thune an diesem Morgen zur Arbeit erscheint, ist er zunächst verärgert. Er fragt sich, wo seine Sekretärin bleibt, die stets zuverlässige Matilda Wiik - sein Anker in schwierigen Zeiten, die Frau, die er lieben könnte, hätte er den Mumm, sich über Standesdünkel und Konventionen hinwegzusetzen. Er selbst sieht die Ereignisse rund um das Dritte Reich mit Besorgnis, doch damit vertritt er in der finnischen Gesellschaft zunehmend eine Minderheitenposition. Ein wenig Rückhalt findet er im sogenannten "Mittwochsclub", einer Gruppe von Männern, die sich regelmäßig zum Gedankenaustausch trifft. Dass einer davon ein dunkles Geheimnis hütet, kann Thune nicht wissen. Es ist Matilda Wiik, die davon betroffen ist und die Sache schließlich in die Hand nimmt ...
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Autorenporträt
Kjell Westö ist einer der bekanntesten finnlandschwedischen Autoren der jüngeren Generation, geboren 1961 in Helsinki, wo er heute noch lebt. Seit seinem literarischen Debüt 1986 hat er drei Gedichtsammlungen, mehrere Bände mit Erzählungen und vier Romane veröffentlicht. Kjell Westö wurde mit zahrleichen Literaturpreisen ausgezeichnet.
Paul Berf, geb. 1963 in Frechen bei Köln, lebt nach seinem Skandinavistikstudium als freier Übersetzer in Köln. Er übertrug u. a. Henning Mankell, KjellWestö, Aris Fioretos und Selma Lagerlöf ins Deutsche. 2005 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Schwedischen Akademie ausgezeichnet.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Vier Romane stellt Sylvia Staude vor, die sich mit den drei großen Kriegen im Finnland des 20. Jahrhunderts beschäftigen: Der finnische Bürgerkrieg zwischen Roten und Weißen 1918, der äußerst brutal geführt wurde und das kleine Land fast zerriss, der Winterkrieg 39/40 gegen die Russen, und der Zweite Weltkrieg, in dem die Finnen die Nazis unterstützten, um die Russen aus ihrem Land zu vertreiben. Kjell Westös Roman "Das Trugbild" erzählt von der finnischen Gesellschaft nach dem Bürgerkrieg 1918. Die Wunden sitzen tief. Und der Antisemitismus wird immer stärker. In dem gut bürgerlichen "Mittwochs-Club" zeigen sich die Risse immer deutlicher, als der einzige Jude im Club immer isolierter wird. Gleichzeitig gibt es eine Frau, die von einem der Clubmitglieder während des Bürgerkriegs vergewaltigt wurde. Erst ganz zum Schluss sagt Westö, wer es war, so die Rezensentin. Doch der Roman sei kein Krimi, da habe er doch ganz andere Qualitäten.