Wenn man sich in Städten und Landschaften, für alles Überraschende offen, bewegt und in ihnen ohne Ziel umhergeht, erschließen sie sich einem am weitesten und intensivsten. Denn so hält man sich, bewußt oder nicht bewußt, bereit für das Unerwartete, für das "Wunder hinter der nächsten Ecke", kann man sich am Zufall, an einer zufälligen Begegnung freuen und wird dankbar für das Erlebnis, das in einem nachklingt und nachwirkt. Auf diese Weise entwickelt sich wirkliche Heimatlichkeit, die nichts mit Sentimentalität gemein hat; Manfred Hausmann empfand, "ihre Kennzeichen sind Herbheit und Kraft". Das Norddeutsche, das Meer, die Küste, Bremen waren ihm nah, doch auch die Geburtsstadt Kassel, Göttingen, Soest, die Mitte Deutschlands, vor allem aber das nördliche Eismeer, "die Welt aus Licht und Eis". Alle Landschaften waren ihm an stürmischen Herbsttagen am eindrucksvollsten, "wenn der Nordwest zerrissenes Gewölk über die Niederung schiebt" und das Licht, von Nebel und Regenschleiern gefiltert, vielfach bewirkt, daß "die Welt sich selbst enthoben" erscheint: "nichts hat dann mehr Bestand, nichts ist mehr, was es ist", alles ist unerwartet. Gleichnis für "das Werden im Vergehen und Vergehen im Werden bis hin zum letzten Vergehen".
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