Wie erzählt man das Unsagbare, für das nicht nur die Zuhörer, sondern auch die Begrifflichkeiten jahrzehntelang fehlten?Andrea Petö stellt sich mit ihrer Pionierstudie der Herausforderung, die Geschichte der Gräueltaten gegen die Zivilbevölkerung zu erzählen, speziell die der Massenvergewaltigungen von Frauen im Zweiten Weltkrieg durch deutsche, sowjetische und ungarische Soldaten in Ungarn.Eine solche Studie steht vor mehrfachen Problemen, theoretischer und methodischer Natur: So muss sie einen Weg finden, mit der jahrzehntelangen Tabuisierung - die private und politische Gründe hatte - umzugehen. Petö bedient sich der feministischen Methodik, um Antworten auf folgende Fragen geben zu können: Welche Ereignisse und Narrative haben die kollektive Erinnerung an Kriegsvergewaltigungen geformt? Was trug zur Spirale aus Schweigen und Unsagbarkeit bei? Und schließlich: Wie kam es dazu, dass die Geschichte der Kriegsvergewaltigungen zu einer viel genutzten Waffe auf dem Schlachtfeld derzeitgenössischen Erinnerungspolitik wurde?
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»ein sehr lesenswertes, vielschichtiges Buch über Vergewaltigungen während des Zweiten Weltkriegs." (Svenja Goltermann, Geschichte der Gegenwart, 29.08.2021) »Mit vielen Details, Informationen und Anekdoten zeichnet die Autorin (...) ein retrospektives, eindringliches Bild der sexuellen Gewalt in Ungarn (und benachbarten Ländern) im zweiten Weltkrieg.« (Gisela Fehér, EKZ Bibliotheksservice, 29.11.2021) »Petös Buch ist ein außerordentlich wichtiges, zugleich aber schwer verdauliches Buch, das sich eines Themas annimmt, das in der Öffentlichkeit kaum bekannt und zu selten erörtert wird.« (Franz Sz. Horváth, literaturkritik.de, 10.02.2022) »Sich mit dieser Geschichte zu beschäftigen, ist alles andere als angenehm, aber vielleicht genau das, was wir Putin dieser Tage im Kleinen entgegensetzen können, um den vermeintlichen Ruhm der sowjetischen oder heute russischen Armee zu entlarven.« (Hans Siglbauer, the little queer review, 23.02.2023) »indispensable for those working in thefields of gender studies, Holocaust studies and memory studies« (Kata Bohus, H-Soz-Kult, 13.07.2023) »Ein sehr heftiges Buch, aber leider doch sehr aktuell.« (Karin Schönpflug, Weiberdiwan, Sommer 2024)