Seit Jahrzehnten ist Eva Zeller nicht nur als Autorin von Romanen und Erzählungen, sondern auch als Lyrikerin bekannt. Ihr bemerkenswertes literarisches Werk bündelt sich immer wieder in Gedichten von großer Aussagekraft.Die Erfahrungswelten, in denen diese Gedichte wurzeln, sind vielfältig. Der Zauber der Berührung zwischen Literatur und Bildender Kunst begegnet in ihnen ebenso wie das Erschrecken über die vergehende Zeit. Geistliche Lyrik nennt Eva Zeller einen guten Teil dieser Gedichte - ganz ohne Anführungszeichen. Aber zu einem Übereifer des Bekennens lässt sie sich nicht verleiten. Eher wählt sie die Form des Verfremdens, um aufzudecken, was für die in der biblischen Sprache Geübten wie für die Ungeübten in gleicher Weise verdeckt ist. Die lähmende Vertrautheit, die sich für die allzu Geübten mit einer zweitausendjährigen Tradition verbindet, hebt sie auf. Den in dieser Sprachwelt Ungeübten aber bringt sie etwas nahe, was sie oft unbewusst vermissen: einen Sinn für das Heilige. (Wolfgang Huber im Vorwort)