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Hildegard Palm, 1945 in Dondorf bei Köln geboren, ist die Tochter eines ungelernten Arbeiters und seiner Frau Maria, erzogen im katholischen Glauben. »Wie viele Seiten hat ein Ding?« fragt die Sechsjährige ihren Großvater. »So viele, wie wir Blicke für sie haben«, antwortet er. Ihren Eltern ist Hilde verdächtig. Sie ist ganz offensichtlich aus der Art geschlagen, will sich nicht anpassen an die Regeln der Arbeiterklasse, strebt nach Höherem, spricht Hochdeutsch und rezitiert Schiller. Das weckt Mißtrauen und Angst in ihrer Familie.
Als sie neun Jahre alt ist, legt sie eine Sammlung schöner Sätze und Wörter an - als Gegenwelt zum Gebrüll ihres Vaters und dem ängstlichen Geflüster der Mutter. Bücher werden zu ihrer Rettungsinsel. Als Hildegard in den Schulferien zum ersten Mal am Fließband steht und den anzüglichen Gesprächen ihrer Kolleginnen ausgeliefert ist, wirft sie einen entsetzten Blick in die Zukunft, die ihre Eltern für sie vorgesehen haben - Doch sie findet eine zweite, reichere Wirklichkeit: die Freiheit im Wort und die Kraft in der Literatur.
Als sie neun Jahre alt ist, legt sie eine Sammlung schöner Sätze und Wörter an - als Gegenwelt zum Gebrüll ihres Vaters und dem ängstlichen Geflüster der Mutter. Bücher werden zu ihrer Rettungsinsel. Als Hildegard in den Schulferien zum ersten Mal am Fließband steht und den anzüglichen Gesprächen ihrer Kolleginnen ausgeliefert ist, wirft sie einen entsetzten Blick in die Zukunft, die ihre Eltern für sie vorgesehen haben - Doch sie findet eine zweite, reichere Wirklichkeit: die Freiheit im Wort und die Kraft in der Literatur.
Im Deutschland der fünfziger und frühen sechziger Jahre sieht sich Hildegard Palm, kleiner Leute Kind voller Neugier und Lebenswillen, im Käfig einer engen katholischen Dorfgemeinschaft gefangen. Sie, die als ein bißchen verrückt gilt, zerbricht fast an der Härte und Verständnislosigkeit des Elternhauses und der Schule. Aber dann beginnt sie, die Welt der Literatur zu entdecken, große Gedanken und eine zweite, reichere Wirklichkeit zu erkennen, und findet so den Weg in die Freiheit.
Hahn, Ulla
Ulla Hahn wurde am 30. April 1945 in Brachthausen/Sauerland geboren und wuchs im Rheinland auf. Studium der Literaturwissenschaft, Geschichte und Soziologie, Promotion. Lehraufträge an den Universitäten Hamburg, Bremen und Oldenburg, anschließend Redakteurin für Literatur beim Rundfunk in Bremen. Für ihre Lyrik wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Ulla Hahn wurde am 30. April 1945 in Brachthausen/Sauerland geboren und wuchs im Rheinland auf. Studium der Literaturwissenschaft, Geschichte und Soziologie, Promotion. Lehraufträge an den Universitäten Hamburg, Bremen und Oldenburg, anschließend Redakteurin für Literatur beim Rundfunk in Bremen. Für ihre Lyrik wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
© Julia Braun
Produktdetails
- dtv Taschenbücher Nr.13089
- Verlag: DTV
- 10. Aufl.
- Seitenzahl: 624
- Erscheinungstermin: 19. Mai 2003
- Deutsch
- Abmessung: 192mm x 122mm x 35mm
- Gewicht: 504g
- ISBN-13: 9783423130899
- ISBN-10: 342313089X
- Artikelnr.: 11199362
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
»Ein wichtiges, schönes, schreckliches Buch über das Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden.« (Erdmute Klein im Rheinischen Merkur)
»Was bleibt und überwiegt, ist Bewunderung: […] für den beeindruckenden, streckenweise überwältigenden Roman, der aus dem nährstoffarmen Boden dieser Provinz erwachsen konnte.« (Martin Ebel in der Neuen Zürcher Zeitung)
»Eine dicht erzählte Geschichte, die nie langatmig wird, die bis in die Lebensentwürfe der Nebenfiguren hinein brillant konstruiert ist. Klug und sprachlich wunderschön. Ein Roman, an dem die Lyrikerin Ulla Hahn viele Jahre gearbeitet hat und für den sich jede Stunde Lesezeit lohnt.« (Brigitte extra - Buchspecial)
»Dieser Roman hat ein schlagend wirkliches Herz und ein
»Was bleibt und überwiegt, ist Bewunderung: […] für den beeindruckenden, streckenweise überwältigenden Roman, der aus dem nährstoffarmen Boden dieser Provinz erwachsen konnte.« (Martin Ebel in der Neuen Zürcher Zeitung)
»Eine dicht erzählte Geschichte, die nie langatmig wird, die bis in die Lebensentwürfe der Nebenfiguren hinein brillant konstruiert ist. Klug und sprachlich wunderschön. Ein Roman, an dem die Lyrikerin Ulla Hahn viele Jahre gearbeitet hat und für den sich jede Stunde Lesezeit lohnt.« (Brigitte extra - Buchspecial)
»Dieser Roman hat ein schlagend wirkliches Herz und ein
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Charaktergesicht. Und während der Rhein im Hintergrund dahinströmt und mit dem Reichtum des Inhalts beinahe über die Buchdeckel schwappt, wird hier eine deutsche Geschichte erzählt im Format eines großartigen Mädchens.« (Tanja Jeschke in der Stuttgarter Zeitung)
»Dieser Erziehungs- und Bildungsroman ist eine wunderbare Lektüre. Wer hätte gedacht, dass das Schiller’sche Pathos von der Freiheit der Gedanken noch einmal so überzeugen könnte wie in diesem Roman über ›dat Heldejaad‹ aus Dondorf, das sich befreit aus der lieblosen, knechtenden Enge eines proletarischen Haushalts mit der Kraft des Wortes?« (Stuttgarter Nachrichten)
»Und warum interessiert diese ellenlange Geschichte von 600 Seiten? Weil in diesen Zeiten der Kurznachrichten und Schnellschreiberei, der hastigen Meinungen und hohlen Polemiken diese Ausführlichkeit das Herz wärmt […] Ein unübertreffliches Sittengemälde.« (Jürgen Flimm in der Woche)
»Wie das kleine Kind aus Steinen Geschichten herausliest, nach dem Verhältnis von Worten und Dingen sucht und in Märchen die Magie der Sprache entdeckt oder aber als intelligente Schülerin leiden muß, das ist mit so viel Feingefühl und Beobachtungsreichtum dargestellt, daß allein diese schon reichen Lohn für die Ausdauer bei der Lektüre des Buches darstellt.« (Gerhard Schulz in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung)
»Wegen seiner Lebensfülle und seines authentischen Zeitkolorits vermag der Text in seinen Bann zu schlagen. Und wegen des Leidensdrucks, der sich mit liebevoller, nie gehässiger Ironie und Situationskomik zur Geschichte eines persönlichen Triumphes verbindet.« (Katrin Hillgruber in der Badischen Zeitung)
»Dieser Erziehungs- und Bildungsroman ist eine wunderbare Lektüre. Wer hätte gedacht, dass das Schiller’sche Pathos von der Freiheit der Gedanken noch einmal so überzeugen könnte wie in diesem Roman über ›dat Heldejaad‹ aus Dondorf, das sich befreit aus der lieblosen, knechtenden Enge eines proletarischen Haushalts mit der Kraft des Wortes?« (Stuttgarter Nachrichten)
»Und warum interessiert diese ellenlange Geschichte von 600 Seiten? Weil in diesen Zeiten der Kurznachrichten und Schnellschreiberei, der hastigen Meinungen und hohlen Polemiken diese Ausführlichkeit das Herz wärmt […] Ein unübertreffliches Sittengemälde.« (Jürgen Flimm in der Woche)
»Wie das kleine Kind aus Steinen Geschichten herausliest, nach dem Verhältnis von Worten und Dingen sucht und in Märchen die Magie der Sprache entdeckt oder aber als intelligente Schülerin leiden muß, das ist mit so viel Feingefühl und Beobachtungsreichtum dargestellt, daß allein diese schon reichen Lohn für die Ausdauer bei der Lektüre des Buches darstellt.« (Gerhard Schulz in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung)
»Wegen seiner Lebensfülle und seines authentischen Zeitkolorits vermag der Text in seinen Bann zu schlagen. Und wegen des Leidensdrucks, der sich mit liebevoller, nie gehässiger Ironie und Situationskomik zur Geschichte eines persönlichen Triumphes verbindet.« (Katrin Hillgruber in der Badischen Zeitung)
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"Was bleibt und überwiegt, ist Bewunderung: [...] für den beeindruckenden, streckenweise überwältigenden Roman, der aus dem nährstoffarmen Boden dieser Provinz erwachsen konnte." Martin Ebel in der 'Neuen Zürcher Zeitung'
"Eine dicht erzählte Geschichte, die nie langatmig wird, die bis in die Lebensentwürfe der Nebenfiguren hinein brillant konstruiert ist. Klug und sprachlich wunderschön. Ein Roman, an dem die Lyrikerin Ulla Hahn viele Jahre gearbeitet hat und für den sich jede Stunde Lesezeit lohnt." Birgitte extra (Buchspecial)
"Wer wissen will, wozu Literatur im Stande ist, der kann es sich von diesem Roman zeigen lassen." Sandra Leis im 'Bund'
"Dieser Roman hat ein schlagend wirkliches Herz und ein
"Eine dicht erzählte Geschichte, die nie langatmig wird, die bis in die Lebensentwürfe der Nebenfiguren hinein brillant konstruiert ist. Klug und sprachlich wunderschön. Ein Roman, an dem die Lyrikerin Ulla Hahn viele Jahre gearbeitet hat und für den sich jede Stunde Lesezeit lohnt." Birgitte extra (Buchspecial)
"Wer wissen will, wozu Literatur im Stande ist, der kann es sich von diesem Roman zeigen lassen." Sandra Leis im 'Bund'
"Dieser Roman hat ein schlagend wirkliches Herz und ein
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Charaktergesicht. Und während der Rhein im Hintergrund dahinströmt und mit dem Reichtum des Inhalts beinahe über die Buchdeckel schwappt, wird hier eine deutsche Geschichte erzählt im Format eines großartigen Mädchens." Tanja Jeschke in der 'Stuttgarter Zeitung'
"Ein faszinierendes, wunderschön geschriebenes Buch, das dem 'geheimen Orden' [der Leser] neuen Zulauf bescheren könnte." Duglore Pizzini in der 'Presse'
"Dieser Erziehungs- und Bildungsroman ist eine wunderbare Lektüre. Wer hätte gedacht, dass das Schiller'sche Pathos von der Freiheit der Gedanken noch einmal so überzeugen könnte wie in diesem Roman über 'dat Heldejaad' aus Dondorf, das sich befreit aus der lieblosen, knechtenden Enge eines proletarischen Haushalts mit der Kraft des Wortes?" Stuttgarter Nachrichten
"Und warum interessiert diese ellenlange Geschichte von 600 Seiten? Weil in diesen Zeiten der Kurznachrichten und Schnellschreiberei, der hastigen Meinungen und hohlen Polemiken diese Ausführlichkeit das Herz wärmt [...] Ein unübertreffliches Sittengemälde." Jürgen Flimm in der 'Woche'
"Wie das kleine Kind aus Steinen Geschichten herausliest, nach dem Verhältnis von Worten und Dingen sucht und in Märchen die Magie der Sprache entdeckt oder aber als intelligente Schülerin leiden muß, das ist mit so viel Feingefühl und Beobachtungsreichtum dargestellt, daß allein diese schon reichen Lohn für die Ausdauer bei der Lektüre des Buches darstellt." Gerhard Schulz in der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'
"Wegen seiner Lebensfülle und seines authentischen Zeitkolorits vermag der Text in seinen Bann zu schlagen. Und wegen des Leidensdrucks, der sich mit liebevoller, nie gehässiger Ironie und Situationskomik zur Geschichte eines persönlichen Triumphes verbindet." Katrin Hillgruber in der 'Badischen Zeitung' Lesermeinung (amazon.de):
"Welche Kraft und welch' Ausdruck die deutsche Sprache besitzen kann! Es ist schon erstaunlich, wie eine Schriftstellerin aus Banalitäten des Alltags eine sinnesraubende Wortzauberei erschafft. Der Roman ist über große Strecken an Poesie kaum zu übertreffen und sucht in der zeitgenössischen Literatur Vergleichbares! Ulla Hahns Roman ist eine wunderbare, über Strecken schmerzhafte Beschreibung des Lebens, Fühlens und Denkens eines Kindes der 50er Jahre. Geht oder ging es mir in den 60er Jahren, der heutigen Generation, anders? Das bisschen Kölsch stört nicht! Ganz im Gegenteil: Die Wortklaubereien manch anderer, oftmals preisüberhäufter, Schriftsteller/innen werden ad absurdum geschrieben! Ein wunderbarer Roman! Auf diesem Wege mein Dank für viele Stunden intensiven Lesens, Verstehenlernens und der Genugtuung, endlich eine der deutschen Sprache mächtigen Schriftstellerin gefunden zu haben. Liebe Ulla Hahn: Wann folgt die Fortsetzung? Mit 14 oder 15 Jahren fängt das Leben doch erst an!"
"Ein faszinierendes, wunderschön geschriebenes Buch, das dem 'geheimen Orden' [der Leser] neuen Zulauf bescheren könnte." Duglore Pizzini in der 'Presse'
"Dieser Erziehungs- und Bildungsroman ist eine wunderbare Lektüre. Wer hätte gedacht, dass das Schiller'sche Pathos von der Freiheit der Gedanken noch einmal so überzeugen könnte wie in diesem Roman über 'dat Heldejaad' aus Dondorf, das sich befreit aus der lieblosen, knechtenden Enge eines proletarischen Haushalts mit der Kraft des Wortes?" Stuttgarter Nachrichten
"Und warum interessiert diese ellenlange Geschichte von 600 Seiten? Weil in diesen Zeiten der Kurznachrichten und Schnellschreiberei, der hastigen Meinungen und hohlen Polemiken diese Ausführlichkeit das Herz wärmt [...] Ein unübertreffliches Sittengemälde." Jürgen Flimm in der 'Woche'
"Wie das kleine Kind aus Steinen Geschichten herausliest, nach dem Verhältnis von Worten und Dingen sucht und in Märchen die Magie der Sprache entdeckt oder aber als intelligente Schülerin leiden muß, das ist mit so viel Feingefühl und Beobachtungsreichtum dargestellt, daß allein diese schon reichen Lohn für die Ausdauer bei der Lektüre des Buches darstellt." Gerhard Schulz in der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'
"Wegen seiner Lebensfülle und seines authentischen Zeitkolorits vermag der Text in seinen Bann zu schlagen. Und wegen des Leidensdrucks, der sich mit liebevoller, nie gehässiger Ironie und Situationskomik zur Geschichte eines persönlichen Triumphes verbindet." Katrin Hillgruber in der 'Badischen Zeitung' Lesermeinung (amazon.de):
"Welche Kraft und welch' Ausdruck die deutsche Sprache besitzen kann! Es ist schon erstaunlich, wie eine Schriftstellerin aus Banalitäten des Alltags eine sinnesraubende Wortzauberei erschafft. Der Roman ist über große Strecken an Poesie kaum zu übertreffen und sucht in der zeitgenössischen Literatur Vergleichbares! Ulla Hahns Roman ist eine wunderbare, über Strecken schmerzhafte Beschreibung des Lebens, Fühlens und Denkens eines Kindes der 50er Jahre. Geht oder ging es mir in den 60er Jahren, der heutigen Generation, anders? Das bisschen Kölsch stört nicht! Ganz im Gegenteil: Die Wortklaubereien manch anderer, oftmals preisüberhäufter, Schriftsteller/innen werden ad absurdum geschrieben! Ein wunderbarer Roman! Auf diesem Wege mein Dank für viele Stunden intensiven Lesens, Verstehenlernens und der Genugtuung, endlich eine der deutschen Sprache mächtigen Schriftstellerin gefunden zu haben. Liebe Ulla Hahn: Wann folgt die Fortsetzung? Mit 14 oder 15 Jahren fängt das Leben doch erst an!"
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"Ulla Hahn schrieb ein Buch, das autobiografische Züge enthält - ein wichtiges, schönes und schreckliches Buch über das Erwachsenwerden, Wachwerden und Menschwerden."
Blickwechsel November 2008
Blickwechsel November 2008
»>Das verborgene Wort< spiegelt wie kaum ein anderer Zeitroman die kulturelle Atmosphäre der fünfziger Jahre.« Die Zeit
Ein trauriges Buch übers erwachsen werden einer
Hochbegabten Frau in der Nachkriegszeit. Es ist mir schwer gefallen weil Kölnich eben nicht Hochdeutsch ist, habe ich aber im nachhinein doch noch kapiert. Werde es deshalb nochmal lesen.
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Gebundenes Buch
„Lommer jon!“, so beginnt die Geschichte von Hildegard, die in einem fiktiven Dorf im Rheinland im Nachkriegsdeutschland der 50er Jahre aufwächst. Die erzkatholische Enge, der Vater, der Schläge großzügiger verteilt als Liebe und die Großmutter, die Hildegard …
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„Lommer jon!“, so beginnt die Geschichte von Hildegard, die in einem fiktiven Dorf im Rheinland im Nachkriegsdeutschland der 50er Jahre aufwächst. Die erzkatholische Enge, der Vater, der Schläge großzügiger verteilt als Liebe und die Großmutter, die Hildegard fortlaufend Teufelsbraten nennt und das auch ziemlich wörtlich meint, drohen Hildegard zu brechen. Wäre da nicht der Großvater, der Hildegard immer wieder kleine Inseln der Flucht ermöglicht und ihr mit seinen Geschichten die Welt der Wörter eröffnet, die Hildegard fortan Rückhalt und Trost geben. Als der Großvater stirbt bricht für Hildegard eine Welt zusammen. Jeglicher Lichtblick scheint verloren und noch mehr als vorher macht sich der bedrückende katholische Dorfmief in Hildegards Leben breit. Als ihr Volksschullehrer schließlich ihre große Intelligenz erfasst und den Eltern rät, sie aufs Gymnasium zu schicken, rastet der Vater aus. Er kann einfach nicht damit umgehen, dass sein Kind („das Kind eines Proleten“) etwas besseres sein soll. Ihr Leseeifer, ihre Bücher und ihre hochdeutsche Aussprache passen einfach nicht in sein Weltbild. Hart erkämpft sich Hildegard das Recht, wenigstens die Realschule besuchen zu dürfen. Als sie nach der Schulzeit eine Lehrstelle im Büro einer Fabrik annehmen muss (für ihres Vaters Verhältnisse das höchste der Gefühle), droht das Mädchen vollends zu zerbrechen und verfällt dem Alkohol. Wird Hildegard es schaffen sich zu befreien und endlich IHREN Weg zu gehen?<br />Der rheinische Dialekt wird dem ein oder anderen sicher zu Anfang ein bisschen zu schaffen machen, aber die Mühe lohnt in jedem Fall.
Lange schon hatte mich kein Buch mehr so berührt. Lange schon war kein Buch mehr so wahr.
Es ist ein Buch, das in erster Linie von Freiheit handelt. Von Freiheit und von dem, was der Wunsch nach Freiheit möglich macht.
Es handelt von einem freien Geist, der in Schranken gebracht wird, nur um unvermittelt und stärker als je zuvor auszubrechen.
Ich kann nur jedem raten es zu lesen. Ich habe keine Minute bereut und werde es sicher auch noch mal lesen. Kein anderes Buch hat ein, für mich, deutlicheres Zeitbild gezeichnet.
"Lommer jon!"
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Erzählt wird die Kindheit und Jugend Hildegards, ein "Teufelsbraten" und ein "Traumtopf", phantasiereiches Kind, dessen Willensstärke von der eigenen Familie fast gebrochen wird. Von körperlichen und seelischen Misshandlungen gezeichnet, befreit sie sich …
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Erzählt wird die Kindheit und Jugend Hildegards, ein "Teufelsbraten" und ein "Traumtopf", phantasiereiches Kind, dessen Willensstärke von der eigenen Familie fast gebrochen wird. Von körperlichen und seelischen Misshandlungen gezeichnet, befreit sie sich schließlich aus ihrer bigotten Familie und den Fesseln ihrer Herkunft und findet ihren eigenen Weg.
Ein Werdegang der eindrucksvoll eine negative Sparte im katholischen Glauben aufzeigt, anhand dessen man sich als Leser und guter Christ fragt, wie viele junge Menschen wohl an einer solchen "Erziehung" gebrochen sind? Ein Drama mit wunderbaren Passagen, voller Emotionen und Hoffnungen, rasant, jedoch warmherzig erzählt und absolut lesenswert!
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Ein Buch, bei dem ich vollkommen hin und her gerissen bin. Hin und her gerissen zwischen der Faszination der Geschichte und den für mich nervigen Stilelementen der Autorin.
Hauptkritikpunkt ist: Der Gebrauch des für die meisten Ohren grauenhaften rheinischen Dialektes in der …
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Ein Buch, bei dem ich vollkommen hin und her gerissen bin. Hin und her gerissen zwischen der Faszination der Geschichte und den für mich nervigen Stilelementen der Autorin.
Hauptkritikpunkt ist: Der Gebrauch des für die meisten Ohren grauenhaften rheinischen Dialektes in der wörtlichen Rede. Ist dieser schon akustisch für das ungeübte Ohr schwer zu verstehen, wird es zur mühsamen Buchstabiererei, soll man solchen auch noch lesen. Die teilweisen Übersetzungen in den Fußnoten machen es nicht unbedingt besser, stören sie doch ebenso sehr den Lesefluss.
In aller Regel mag ich viel wörtliche Rede in Erzählungen, da diese die Geschichte lebendiger gestalten. Hier jedoch war ich froh um jeden Satz, der ohne auskommt.
Zweiter großer Kritikpunkt sind die ausschweifenden und langatmigen Beschreibungen, in denen sich die Autorin gerne ergeht. So schafft sie es z.B. einmal über eine halbe Seite im Detail die Einrichtung eines Wohnzimmers zu beschreiben. Möglicherweise ist es ja das, was man Ulla Hahn als großes lyrisches Talent zuspricht. Vielleicht habe ich einfach keinen Sinn für Lyrik, aber auf mich wirken Ulla Hahns Ausschweifungen einfach wie ein krampfhafter Versuch, lyrisch zu sein, was aber in zähes Geschwafel abdriftet. Auch das macht das Lesen des Buches nicht unbedingt kurzweiliger.
Weiterhin hat mich gestört, dass öfter mal der Satzbau schlicht und ergreifend falsch ist. Und hier kann man das nicht mal auf den Übersetzer schieben. Oft genug werden hierdurch Ulla Hahns Aussagen missverständlich und man weiß nicht so genau, was sie eigentlich will. Ich habe die Stellen dann immer wieder gelesen, in der Hoffnung den Sinn doch noch zu erfassen, aber manche Sätze bleiben auch nach dem 5. Lesen einfach falsch.
Die Geschichte, die Ulla Hahn erzählt, hat mir sehr gut gefallen, wenngleich mich die teilweise doch überzogen dargestellte Glorifizierung der Protagonistin etwas abgestoßen hat – umso mehr, da der Roman ja stark autobiografisch geprägt sein soll.
Ähnlich wie in „Tannöd“ wird übertriebener Katholizismus aufs Korn genommen und die Identifikation und Rechtfertigung der angeblichen Gutmenschen durch ihren Glauben kritisiert. Auch hier wird gezeigt, dass Glauben und Ein-guter-Mensch-sein nicht gleichzusetzen ist mit blindem Glaubenseifer, Festhalten und stumpfen Ausführen an und von festgelegten Ritualen und der Verurteilung Andersdenkender. Christliche Nächstenliebe und Toleranz vom Feinsten....
Hillas Verständnis von Sexualität ist für uns aufgeklärte Menschen heute nicht mehr vorstellbar. Unglaublich, dass man früher junge Menschen so sich selbst überlassen hat. Hillas Naivität in dieser Frage ruft ein verwundertes Kopfschütteln hervor. Ich fragte mich andauernd, ob sie wohl irgendwann wissen wird, worum es geht?
Ausgesprochen gut gefallen hat mir, wie die Autorin den Kreis schließt: „Lommer jonn“. Das hätte aber für meinen Geschmack an rheinischem Dialekt vollkommen ausgereicht.
Noch ringe ich mit mir, ob ich den zweiten Teil der Geschichte „Aufbruch“ lesen soll. Einerseits interessiert mich schon, wie es mit Hilla weitergeht, aber ein zweites Mal möchte ich mir diesen Mix aus Möchtegern-Lyrik und Gruseldialekt eigentlich nicht antun. Mal sehen....
Fazit:
Das wäre ein durchaus empfehlenswertes Buch, würde sich Ulla Hahn einfach auf die durchaus erzählenswerte Geschichte beschränken, ihre lyrischen Ausschweifungen auf ein Minimum reduzieren und auf diesen unverständlichen Dialekt verzichten.
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Gebundenes Buch
„Lommer jon!“, so beginnt die Geschichte von Hildegard, die in einem fiktiven Dorf im Rheinland im Nachkriegsdeutschland der 50er Jahre aufwächst. Die erzkatholische Enge, der Vater, der Schläge großzügiger verteilt als Liebe und die Großmutter, die Hildegard …
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„Lommer jon!“, so beginnt die Geschichte von Hildegard, die in einem fiktiven Dorf im Rheinland im Nachkriegsdeutschland der 50er Jahre aufwächst. Die erzkatholische Enge, der Vater, der Schläge großzügiger verteilt als Liebe und die Großmutter, die Hildegard fortlaufend Teufelsbraten nennt und das auch ziemlich wörtlich meint, drohen Hildegard zu brechen. Wäre da nicht der Großvater, der Hildegard immer wieder kleine Inseln der Flucht ermöglicht und ihr mit seinen Geschichten die Welt der Wörter eröffnet, die Hildegard fortan Rückhalt und Trost geben. Als der Großvater stirbt bricht für Hildegard eine Welt zusammen. Jeglicher Lichtblick scheint verloren und noch mehr als vorher macht sich der bedrückende katholische Dorfmief in Hildegards Leben breit. Als ihr Volksschullehrer schließlich ihre große Intelligenz erfasst und den Eltern rät, sie aufs Gymnasium zu schicken, rastet der Vater aus. Er kann einfach nicht damit umgehen, dass sein Kind („das Kind eines Proleten“) etwas besseres sein soll. Ihr Leseeifer, ihre Bücher und ihre hochdeutsche Aussprache passen einfach nicht in sein Weltbild. Hart erkämpft sich Hildegard das Recht, wenigstens die Realschule besuchen zu dürfen. Als sie nach der Schulzeit eine Lehrstelle im Büro einer Fabrik annehmen muss (für ihres Vaters Verhältnisse das höchste der Gefühle), droht das Mädchen vollends zu zerbrechen und verfällt dem Alkohol. Wird Hildegard es schaffen sich zu befreien und endlich IHREN Weg zu gehen?<br />Der rheinische Dialekt wird dem ein oder anderen sicher zu Anfang ein bisschen zu schaffen machen, aber die Mühe lohnt in jedem Fall. Lange schon hatte mich kein Buch mehr so berührt. Lange schon war kein Buch mehr so wahr. Es ist ein Buch, das in erster Linie von Freiheit handelt. Von Freiheit und von dem, was der Wunsch nach Freiheit möglich macht. Es handelt von einem freien Geist, der in Schranken gebracht wird, nur um unvermittelt und stärker als je zuvor auszubrechen. Ich kann nur jedem raten es zu lesen. Ich habe keine Minute bereut und werde es sicher auch noch mal lesen. Kein anderes Buch hat ein, für mich, deutlicheres Zeitbild gezeichnet. "Lommer jon!
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Hildegard Palm wächst in der Adenauer-Ära in einer rheinischen Kleinstadt auf. Ihre ungebildeten Eltern und Großeltern reagieren bis auf einen Großvater verständnislos auf die Fantasie und den Wissensdurst des Mädchens. Zuflucht findet Hildegard in Geschichten und …
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Hildegard Palm wächst in der Adenauer-Ära in einer rheinischen Kleinstadt auf. Ihre ungebildeten Eltern und Großeltern reagieren bis auf einen Großvater verständnislos auf die Fantasie und den Wissensdurst des Mädchens. Zuflucht findet Hildegard in Geschichten und Büchern. Ein Lehrer überredet die Eltern, sie wenigstens die mittlere Reife machen zu lassen. Durch den Besuch der Realschule entfremdet Hildegard sich noch mehr von ihrer Familie ...<br />"Das verborgene Wort" ist ein bewegender Entwicklungsroman und zugleich eine detailreiche Milieustudie. Ulla Hahn schreibt aus der subjektiven Perspektive der Hauptfigur. Das wirkt authentisch und tragikomisch.
"Das verborgene Wort" wurde von Hermine Huntgeburth unter dem Titel "Der Teufelsbraten" verfilmt.
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Nachdem ich als ersten Roman "Unscharfe Bilder" der Lyrikerin gelesen hatte war ich gespannt auf das "Verborgene Wort". Ich bin von der Sprachmächtigkeit der Schriftstellerin begeistert.
Sie ist nicht nur eine sehr gute Lyrikerin sondern auch eine hervorragende …
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Nachdem ich als ersten Roman "Unscharfe Bilder" der Lyrikerin gelesen hatte war ich gespannt auf das "Verborgene Wort". Ich bin von der Sprachmächtigkeit der Schriftstellerin begeistert.
Sie ist nicht nur eine sehr gute Lyrikerin sondern auch eine hervorragende Romanschriftstellerin.
Das "Verborgene Wort" ist ein Bildungsroman erster Güte.
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