Der siebzehnjährige Unni Chacko hat etwas Schreckliches getan. Drei Jahre nach seinem Selbstmord erhält sein Vater, der Journalist Ousep Chacko, mit der Post ein Päckchen mit einem Comic seines künstlerisch hochbegabten Sohnes Unni - ein Irrläufer, der Ousep erneut auf die Suche nach den Gründen für den Tod seines Sohnes schickt. Er befragt seine ehemaligen Freunde, besucht Treffen der Comic-Zeichner, belästigt einen berühmten Neuropsychiater, entdeckt das ungewöhnliche Leben seines Sohnes und dringt zugleich immer tiefer in die Geheimnisse der eigenen Familie ein. Der Roman, der in den 1990er Jahren in Madras spielt, klug, scharfsinnig, komisch und sehr anrührend, erzählt vom Leben einer schwer gebeutelten Familie, von Wahrheitssuche und Liebe, spannend und herzzerreißend.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Auch wenn Manu Joseph in seinem Roman "Das verbotene Glück der anderen" keine Zitatkohorten aus der Metaphysik oder Religionswissenschaft aufmarschieren lässt, die Rezensentin Angela Schader fühlt sich vom Autor förmlich dazu gedrängt, sein Buch als Austragungsort eines Konflikts der Welterklärer zu verstehen. Die Handlung dreht sich um den Selbstmord des siebzehnjährigen Unni Chacko, einem begabten Comiczeichner, der sich zwar einerseits über jegliche Form der Sinnsuche mokiert, für sich selbst aber in Anspruch nimmt, hinter die "Trugbilder der menschlichen Wahrnehmung" geblickt zu haben, erklärt die Rezensentin. Seine Familie versucht die Gründe für seinen Suizid herauszufinden und gleichzeitig mit dem Verlust umzugehen, was sich besonders für den alkoholkranken Vater als schwierig erweist, fasst Schader zusammen. Am Schluss ist sich die Rezensentin unsicher, ob Joseph mit der letztendlichen Auflösung den Sieg des Fleischlichen über die Spiritualität verkündet oder schlicht den Faden verloren hat und den etwas überfrachteten Romanteil unabsichtlich in der Luft hängen lässt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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