Der Jurist Dr. Fritz Bauer (1903 - 1968) war ein Verfolgter des Nazi-Regimes. Seit 1956 Generalstaatsanwalt in Hessen, war er der Hauptinitiator des Frankfurter Auschwitz-Prozesses (ab 1963). Im Jahr 1957 veröffentlichte Fritz Bauer im Ernst Reinhardt Verlag das Buch "Das Verbrechen und die Gesellschaft". Der Verfasser ringt darin um grundsätzliche Erklärungen für verbrecherisches Verhalten der Menschen. Er greift hierzu wissenschaftliche Ergebnisse und Positionen der 1950er Jahre auf. In seinem Plädoyer für eine neue Ausrichtung im Strafrecht fordert Fritz Bauer, Anthropologie, Psychologie,…mehr
Der Jurist Dr. Fritz Bauer (1903 - 1968) war ein Verfolgter des Nazi-Regimes. Seit 1956 Generalstaatsanwalt in Hessen, war er der Hauptinitiator des Frankfurter Auschwitz-Prozesses (ab 1963). Im Jahr 1957 veröffentlichte Fritz Bauer im Ernst Reinhardt Verlag das Buch "Das Verbrechen und die Gesellschaft". Der Verfasser ringt darin um grundsätzliche Erklärungen für verbrecherisches Verhalten der Menschen. Er greift hierzu wissenschaftliche Ergebnisse und Positionen der 1950er Jahre auf. In seinem Plädoyer für eine neue Ausrichtung im Strafrecht fordert Fritz Bauer, Anthropologie, Psychologie, Soziologie, Medizin und Biologie sowie die Pädagogik einzubeziehen. Die Breite seines Ansatzes war für einen Juristen ungewöhnlich. Der vorliegende Reprint macht dieses historische Werk von 1957 den heutigen Leserinnen und Lesern wieder zugänglich - ein spannendes, zeitgeschichtliches und zeitgebundenes Dokument: Fritz Bauers Suche nach der Wahrheit über Verantwortung und Tragik.
Der Jurist Fritz Bauer (1903 - 1968) veröffentlichte während seiner Zeit als Generalstaatsanwalt in Hessen das Werk "Das Verbrechen und die Gesellschaft" im Ernst Reinhardt Verlag (1957). Dieses Buch ist eine grundlegende Kritik an der damaligen Strafrechtsordnung in Deutschland. Fritz Bauers kühne Vorstellungen eines vollständig anders gelagerten Strafrechtsgedankens waren in den 1950er Jahren nahezu revolutionär. Heute gelesen, beeindrucken Fritz Bauers Impulse immer noch - ein tiefschürfender Ansatz, ein Plädoyer für einen menschlichen Umgang miteinander, der heute nottut wie damals. Fritz Bauers Leben und Werk wurde vielfach beachtet und gewürdigt. In den 1930er Jahren politisch verfolgt, kam er nach dem Krieg zurück in die Bundesrepublik Deutschland und setzte sich zum Ziel, NS-Verbrechen vor Gericht zu bringen. Bauer wurde bekannt als ein wichtiger Initiator der Ausschwitz-Prozesse und engagierte sich gegen viele Widerstände in der strafrechtlichen Ermittlung gegen hochrangige Nazis. Über Fritz Bauer erscheinen bis heute zahlreiche Schriften, Vorträge und Filme.
Inhaltsangabe
I N H A LTEinleitung7URSACHEN DES VERBRECHENS1. Kausalität oder freier Wille . . . . . .172. Zur Vererblichkeit krimineller Neigungen353. Anthropologische Untersuchungen, Körperbau undCharakter. . .424. Drüsenstörungen465. Lebensalter . . .486. Die Geschlechter .537. Homosexualität .588. Körperliche Erkrankungen629. Seelische Erkrankungen (»Psychosen«) .6510. Psychopathien6911. Intelligenzmängel7612. Affekte und Neurosen7913. Alkoholmißbrauch8814. Das Klima .9115. Zeit und Ort9316. Wirtschaftliche Verhältnisse9717. Literatur, Presse, Film .10518. Religion und Konfession11019. Familie und Heim11420. Die Ehe . . . .12021. Der Umgangskreis des Menschen122DIE VERTEIDIGUNG DER GESELLSCHAFT1. Zur Geschichte der Verbrechensbekämpfung1272. Theorien der Verbrechensbekämpfung1343. Die Gesetzgebung von heute1554. Schuld und Sühne . . . . .1685. Die Abschreckung zukünftiger Täter1816. Das Prinzip der Resozialisierung . .1887. Das Grundgesetz, die Grundrechte und das Verbrechen2058. Die Todesstrafe .2129. Die Freiheitsstrafe22110. Pädagogische und ärztliche Maßnahmen232Zur Reform des deutschen Strafgesetzbuchs246Register . . . . . . . . . . . . . . .257
I N H A LTEinleitung7URSACHEN DES VERBRECHENS1. Kausalität oder freier Wille . . . . . .172. Zur Vererblichkeit krimineller Neigungen353. Anthropologische Untersuchungen, Körperbau undCharakter. . .424. Drüsenstörungen465. Lebensalter . . .486. Die Geschlechter .537. Homosexualität .588. Körperliche Erkrankungen629. Seelische Erkrankungen (»Psychosen«) .6510. Psychopathien6911. Intelligenzmängel7612. Affekte und Neurosen7913. Alkoholmißbrauch8814. Das Klima .9115. Zeit und Ort9316. Wirtschaftliche Verhältnisse9717. Literatur, Presse, Film .10518. Religion und Konfession11019. Familie und Heim11420. Die Ehe . . . .12021. Der Umgangskreis des Menschen122DIE VERTEIDIGUNG DER GESELLSCHAFT1. Zur Geschichte der Verbrechensbekämpfung1272. Theorien der Verbrechensbekämpfung1343. Die Gesetzgebung von heute1554. Schuld und Sühne . . . . .1685. Die Abschreckung zukünftiger Täter1816. Das Prinzip der Resozialisierung . .1887. Das Grundgesetz, die Grundrechte und das Verbrechen2058. Die Todesstrafe .2129. Die Freiheitsstrafe22110. Pädagogische und ärztliche Maßnahmen232Zur Reform des deutschen Strafgesetzbuchs246Register . . . . . . . . . . . . . . .257
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