Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,0, Universität Passau (Lehrstuhl für Moraltheologie), Veranstaltung: Politische Religion - religiöse Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Im ersten Teil der Arbeit wird zunächst ein Überblick über die aktuelle Lage der Religion inEuropa gegeben. Auf dieser Basis wird dann versucht das Verhältnis zwischen der EU undKirche aus den jeweiligen Sichtweisen zu bestimmen. Der nächste Teil des zweitenAbschnitts beschäftigt sich mit der Frage nach den Möglichkeiten zur Bildung einer1europäischen Identität und dem Beitrag der Kirchen zur kollektiven Identität der EU.Grundlage hierfür ist die Feststellung, dass die Europäische Union mehr als fünfzig Jahrenach ihrer Gründung nicht mehr nur eine Wirtschaftsgemeinschaft ist, sondern sie ist heuteim Besonderen eine Wertegemeinschaft. Werte begründen Identitäten. Aus historischerPerspektive haben neben den politischen Werten der Friedensicherung und derWohlstandsförderung im Wesentlichen religiöse Werte, insbesondere das Christentum, dieWerte-Identität des europäischen Kontinents geprägt, dies wird im letzten Punkt des zweitenAbschnitts verdeutlicht. Danach richtet sich der Blick auf den Vertrag von Lissabon und dieGottesfrage: Wie ist der Vertrag von Lissabon entstanden? Auf Basis welcher Traditionenwurde die Diskussion um den Gottesbezug in der Präambel geführt? Welche Interessenverfolgten die kirchenpolitischen Akteure und wie gestaltete sich ihr Engagement? Undschließlich: Was ist das Verhandlungsergebnis und wie ist es aus kirchenpolitischer Sicht zubewerten? Inwieweit liefert der Vertrag von Lissabon einen Beitrag zur Schaffung einereuropäischen Identität? Auf diese Fragen soll der letzte Abschnitt Antworten liefern.Bei den Forschungsarbeiten, die sich mit der Thematik Kirche und EU beschäftigten, bildetenvor allem zwei Richtungen die literarische Grundlage dieser Arbeit: Zum einen Analysen, diedie christliche Werte als Wurzeln Europas und den Beitrag der Kirche zur Schaffung einereuropäischen Identität darstellen. Dazu gehören vor allem Werke von Habermas,Huntington, Neisser und Tibi sowie das Buch "Ein christliches Europa" von J.H.H. Weiler.Zum anderen Abhandlungen, die sich auf die Erwähnung des christlichen Erbes oder Gottesin der europäischen Verfassung bzw. den späteren Vertrag von Lissabon konzentrieren.Aufgrund der relativen Aktualität dieses Themas liegen dazu eine Vielzahl von kirchlichenDokumenten und wissenschaftlichen Beiträgen vor. Hauptgrundlage für diese Arbeit bildetedas Buch Michael H. Weningers "Europa ohne Gott?", ein Fachaufsatz Felix Leinemanns mitdem Titel "Brennpunkte der europäischen Verfassungsdebatte aus kirchlicher Sicht" sowieJulia Sauers Beitrag "Sag Europa, wie hast du's mit der Religion?".
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