Magisterarbeit aus dem Jahr 1980 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Philosophische Fakultät, Neuere Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung: Die ganze internationale Arbeiterbewegung empfing von Deutschland aus Befruchtung und an ihren Erfolgen begeisterten sich die Sozialisten anderer Länder, aus ihren Erfolgen schöpften sie immer neuen Mut zum Verharren unter dem erkorenen Banner, aus ihm Anfeuerung zu stets neuer Aktion für die Erringung des Wahlrechtes. Diese Worte stammen von Eduard Bernstein, dem Begründer des sogenannten Revisionismus.
Ist das Selbstbewusstsein, das Bernstein schon 1901 auf dem Höhepunkt der Revisionismus-Debatte an den Tag legt, berechtigt, war die deutsche Arbeiterbewegung und darin die im Mittelpunkt des theoretische Streites stehenden Revisionisten wirklich so beispielgebend für den europäischen Sozialismus? Gab es diesen Modellcharakter im Verhältnis des deutschen Revisionismus zu den Sozialisten in den westeuropäischen Bruderparteien? Diese Fragen sollen im Rahmen dieser Arbeit geklärt werden.
England und Südeuropa bleiben bei dieser Erörterung ausgespart. Zwar hat es auch nach diesen Seiten hin wichtige Beeinflussungen durch und von Bernstein selbst ausgehend gegeben, doch sind diese einerseits schon eingehend untersucht (England), andererseits lassen sich südeuropäische und mitteleuropäische Arbeiterbewegung nur schwerlich mit einander vergleichen.
Eine grundlegende Analyse, die heute in keiner Weise veraltet ist, weder wissenschaftlich, noch politisch. Im Gegenteil: in der politischen Standortbestimmung der linken Parteien Europas, gerade auch im europäischen Integrationsprozess, knüpft man immer wieder an die Thesen und Gegenthesen der Revisionismus-Debatte um die Jahrhundertwende 1800/1900 an. Revolutionäres Reden und reformistisches Handeln beschreiben diesen Spannungszustand.
Die Arbeit behandelt die Wechselwirkungen dieser Debatte vor dem westeuropäischen Hintergrund. Hauptuntersuchungsgegenstand sind dabei die Sozialistischen Monatshefte als Diskussionsorgan der Revisionisten. Die wichtigsten Thesen der Studie:
Bedingt durch die begrenzte Verbreitung der Marx schen Lehre gab es in Westeuropa wohl marxistisches Denken, aber wenig fundierte Marx-Rezeption. Daher waren Sozialisten, die über eingehende Marx-Rezeption zur eingehenden Marx-Kritik fanden, auch Einzelgänger, so der als Begründer des Revisionismus gekennzeichnete Eduard Bernstein.
Unabhängig von der Entwicklung des Marxismus oder der Marx-Kritik waren reformistische Konzepte in den sozialistischen Parteien Westeuropas politischer Alltag geworden, gestützt durch Selbsterhaltungsmechanismen politischer, auch gewerkschaftlicher Institutionen, selbst wenn diese als Gegengesellschaft verklärt werden. So war der theoretisch weitgehend desinteressierte Reformismus ein typisch westeuropäisches Phänomen, der Revisionismus ein typisch deutsches Phänomen.
Daraus erklärt sich die Notwendigkeit für die deutschen Revisionisten, im Ausland Exempel auf die Theorie-Diskussion im Inland zu statuieren.
Westeuropa als Beweismittel für die Notwendigkeit einer Programm-Revision in der deutschen Sozialdemokratie taugte nur so lange, wie die Entwicklungen in den Bruderparteien mit den Erwartungen der Revisionisten übereinstimmten.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
Einleitung3
Quellenlage3
Was ist Revisionismus?4
Wer sind die deutschen Revisionisten?6
1.Revisionismus in Europa7
Revisionismus in Frankreich8
Die Guesdisten10
George Sorel10
Jaurés und die Unabhängigen12
Modell SPD14
2.Revisionismus in Belgien15
3.Revisionismus in den Niederlanden18
4.Verbreitung des Revisionismus in Westeuropa21
5...
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Ist das Selbstbewusstsein, das Bernstein schon 1901 auf dem Höhepunkt der Revisionismus-Debatte an den Tag legt, berechtigt, war die deutsche Arbeiterbewegung und darin die im Mittelpunkt des theoretische Streites stehenden Revisionisten wirklich so beispielgebend für den europäischen Sozialismus? Gab es diesen Modellcharakter im Verhältnis des deutschen Revisionismus zu den Sozialisten in den westeuropäischen Bruderparteien? Diese Fragen sollen im Rahmen dieser Arbeit geklärt werden.
England und Südeuropa bleiben bei dieser Erörterung ausgespart. Zwar hat es auch nach diesen Seiten hin wichtige Beeinflussungen durch und von Bernstein selbst ausgehend gegeben, doch sind diese einerseits schon eingehend untersucht (England), andererseits lassen sich südeuropäische und mitteleuropäische Arbeiterbewegung nur schwerlich mit einander vergleichen.
Eine grundlegende Analyse, die heute in keiner Weise veraltet ist, weder wissenschaftlich, noch politisch. Im Gegenteil: in der politischen Standortbestimmung der linken Parteien Europas, gerade auch im europäischen Integrationsprozess, knüpft man immer wieder an die Thesen und Gegenthesen der Revisionismus-Debatte um die Jahrhundertwende 1800/1900 an. Revolutionäres Reden und reformistisches Handeln beschreiben diesen Spannungszustand.
Die Arbeit behandelt die Wechselwirkungen dieser Debatte vor dem westeuropäischen Hintergrund. Hauptuntersuchungsgegenstand sind dabei die Sozialistischen Monatshefte als Diskussionsorgan der Revisionisten. Die wichtigsten Thesen der Studie:
Bedingt durch die begrenzte Verbreitung der Marx schen Lehre gab es in Westeuropa wohl marxistisches Denken, aber wenig fundierte Marx-Rezeption. Daher waren Sozialisten, die über eingehende Marx-Rezeption zur eingehenden Marx-Kritik fanden, auch Einzelgänger, so der als Begründer des Revisionismus gekennzeichnete Eduard Bernstein.
Unabhängig von der Entwicklung des Marxismus oder der Marx-Kritik waren reformistische Konzepte in den sozialistischen Parteien Westeuropas politischer Alltag geworden, gestützt durch Selbsterhaltungsmechanismen politischer, auch gewerkschaftlicher Institutionen, selbst wenn diese als Gegengesellschaft verklärt werden. So war der theoretisch weitgehend desinteressierte Reformismus ein typisch westeuropäisches Phänomen, der Revisionismus ein typisch deutsches Phänomen.
Daraus erklärt sich die Notwendigkeit für die deutschen Revisionisten, im Ausland Exempel auf die Theorie-Diskussion im Inland zu statuieren.
Westeuropa als Beweismittel für die Notwendigkeit einer Programm-Revision in der deutschen Sozialdemokratie taugte nur so lange, wie die Entwicklungen in den Bruderparteien mit den Erwartungen der Revisionisten übereinstimmten.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
Einleitung3
Quellenlage3
Was ist Revisionismus?4
Wer sind die deutschen Revisionisten?6
1.Revisionismus in Europa7
Revisionismus in Frankreich8
Die Guesdisten10
George Sorel10
Jaurés und die Unabhängigen12
Modell SPD14
2.Revisionismus in Belgien15
3.Revisionismus in den Niederlanden18
4.Verbreitung des Revisionismus in Westeuropa21
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