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»Wer als weißer Europäer Gurnah liest, begreift die eigene Provinzialität, den so engen Ausschnitt, mit dem er die Welt und ihre Geschichte betrachtet. Was für eine glückliche Wahl aus dem so fernen Schweden.« DIE ZEIT
Feinsinnig, lebendig und in leichtem, humorvollem Ton erzählt Abdulrazak Gurnah vom Erwachsenwerden des zwölfjährigen Yusuf in einer Welt des Übergangs: Als sich Yusufs Vater mit seinem kleinen Hotel verschuldet, wird der Junge in die Hände von »Onkel« Aziz gegeben und muss vom Land in die Stadt umziehen. Täglich erlebt er, wie subtile Hierarchien das Zusammenleben von…mehr

Produktbeschreibung
»Wer als weißer Europäer Gurnah liest, begreift die eigene Provinzialität, den so engen Ausschnitt, mit dem er die Welt und ihre Geschichte betrachtet. Was für eine glückliche Wahl aus dem so fernen Schweden.« DIE ZEIT

Feinsinnig, lebendig und in leichtem, humorvollem Ton erzählt Abdulrazak Gurnah vom Erwachsenwerden des zwölfjährigen Yusuf in einer Welt des Übergangs: Als sich Yusufs Vater mit seinem kleinen Hotel verschuldet, wird der Junge in die Hände von »Onkel« Aziz gegeben und muss vom Land in die Stadt umziehen. Täglich erlebt er, wie subtile Hierarchien das Zusammenleben von afrikanischen Muslimen, christlichen Missionaren und indischen Geldverleihern bestimmen. Als sein Onkel Yusuf auf eine Karawanenreise ins Landesinnere mitnimmt, endet dessen Jugend abrupt. Die Kolonialisierung durch die Europäer beginnt in seiner ostafrikanischen Heimat Spuren zu hinterlassen. Das alte Leben verschwindet und mit ihm Yusufs Traum von seinem kleinen Garten Eden. Im Original 1994erschienen, stand der Roman u.a. auf der Shortlist des Booker Prize und bedeutete Gurnahs Durchbruch als Schriftsteller.
Autorenporträt
Abdulrazak Gurnah (geb. 1948 im Sultanat Sansibar) wurde 2021 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Er hat bislang zehn Romane veröffentlicht, darunter 'Paradise' (1994; dt. 'Das verlorene Paradies'; nominiert für den Booker Prize), 'By the Sea' (2001; 'Ferne Gestade'; nominiert für den Booker Prize und den Los Angeles Times Book Award), 'Desertion' (2006; dt. 'Die Abtrünnigen'; nominiert für den Commonwealth Writers' Prize) und 'Afterlives' (2020; dt. 'Nachleben'; nominiert für den Walter Scott Prize und den Orwell Prize for Fiction). Gurnah ist Professor emeritus für englische und postkoloniale Literatur an der University of Kent. Er lebt in Canterbury. Seine Werke erscheinen auf Deutsch im Penguin Verlag.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensent Dirk Knipphals freut sich über die neue Aufmerksamkeit für Abdulrazak Gurnahs Romane. Die nach der Nobelpreisverleihung an Gurnah erfolgte Neuausgabe des vorliegenden Romans führt den Leser laut Knipphals nach Ostafrika in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und mitten hinein in eine multiethnische Gemengelage und den europäischen Kolonialismus. Vor diesem Hintergrund erzählt der Autor laut Knipphals die Coming-of-Age-Geschichte seines Helden Yusuf, der von der Reise einer Handelskarawane zurückkehrt. Besonders an der Geschichte ist für den Rezensenten einerseits das Nebeneinander von Schönheit und Grauen und ein gewisser "poetischer Überfluss", der eine Kluft zwischen den Erlebnissen der Figuren und ihren Erzählungen darüber sichtbar macht, andererseits der "tragische Grundton" des Buches.

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»Unterhaltsamer und aufrichtiger kann Humanismus kaum dargestellt werden.« Deutschlandfunk "Büchermarkt", Jan Drees