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Produktdetails
  • Verlag: Patmos
  • ISBN-13: 9783491420267
  • ISBN-10: 3491420261
  • Artikelnr.: 12870482
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.11.2004

Geisterhand und Zaubertinte
Die Magie chemischer Experimente
Wenn im Blumentopf eine pralle Gummigeisterhand wächst oder aus dem Feuer ekelige schwarze Würmer kriechen, dann hat das nichts mit Magie zu tun, sondern mit Chemie. Und die kann auch Spaß machen, wie man an den Ergebnissen sieht. Dazu muss sie aber jemand so locker präsentieren wie Magic Andy alias Andreas Korn-Müller. Seit sieben Jahren tingelt der promovierte Chemiker und Entertainer durch Museen in Deutschland und begeistert mit seinen Vorführungen auch das jugendliche Publikum. Damit die Experimente nach der Show nicht einfach verpuffen, hat Magic Andy jetzt endlich sein lange überfälliges erstes Buch geschrieben. Es holt die Welt der Chemie nachhaltig und (bei strikter Beachtung aller Sicherheitshinweise!) gefahrlos ins Haus.
Die „Brodelbude” - witzig ins Bild gesetzt von Alexander Steffensmeier - hat vier Zimmer: das Alchimisten-, das Raketen- und das Zauber-Labor sowie das Labor der Riesenmoleküle. Die Versuche sind teils kurios, teils nützlich. In jedem Fall aber sind sie lehrreich, weil neben den klar formulierten Rezepten gut verständliche Texte das „Warum” erklären und in zehn chemischen Rätseln des Alltags weitergehendes Wissen abgefragt wird - ohne Anklang an ein dröges Schulbuch. Wie also funktioniert zum Beispiel die sattsam bekannte Zaubertinte aus Zitronensaft, die sich erst nach der Bearbeitung mit dem Bügeleisen zeigt? Weil Zitronensaft die Papierverkohlung fördert, werden Stellen, die mit dieser Flüssigkeit bestrichen wurden, beim Erhitzen zuerst braun und damit sichtbar. Um die Feuerwürmer zum Leben zu erwecken, bedarf es übrigens Emser Pastillen und eines „Zauberpulvers”, das sich aus vier Teelöffeln Puderzucker und einem Teelöffel Backpulver zusammenmischen lässt. Als Renner hat sich im Selbsttest allerdings die Wasser-Rakete entpuppt. Zwar wollte sie zuerst gar nicht abheben (was wohl am eher unterentwickelten bastlerischen Geschick des Rezensenten lag), flog dann aber umso schöner.
Das Buch weckt die Lust am Experimentieren und vermittelt eine richtig portionierte Dosis Naturwissenschaft. Dem neugierigen Jungforscher sei das Studium des Glossars empfohlen - und den Eltern ein gewisses Maß an guten Nerven. Aber im „Team” forscht es sich ohnehin am besten. (ab 9 Jahre)
HELMUT HORNUNG
ANDREAS KORN-MÜLLER: Das verrückte Chemie-Labor. Experimente für Kinder. Mit Illustrationen von Alexander Steffensmeier. Patmos Verlag 2004. 48 Seiten, 15,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Helmut Hornung ist begeistert von diesem Buch, das chemische Prozesse auf anschauliche und unterhaltsame Weise auch für Kinder nachvollziehbar macht. Seiner Ansicht nach war es überfällig, dass Magic Andy alias Andrea Korn-Müller, der schon seit Jahren durch Museen reist, seine faszinierenden Versuche auch in Buchform aufbereitet. Das hat den Vorteil, dass die Ergebnisse nicht einfach verpuffen, sondern durch entsprechende Erklärungen nachvollzogen werden können, meint der Rezensent. In ihrem Nutzwert sind die Experimente recht unterschiedlich, erklärt er weiter, doch "lehrreich" findet er sich allemal, denn sie vermitteln "eine richtig portionierte Dosis Naturwissenschaft" - und das ganz "ohne Anklang an ein dröges Schulbuch". Damit die Experimente aber auch gefahrlos bleiben, empfiehlt Hornung den Eltern, bei der Durchführung gleich mitzumachen.

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