Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,0, Universität Konstanz, Veranstaltung: Politikwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Studie versucht zu erklären, welche Behörde für das Ermöglichen der Flucht des NSU-Trios in Thüringen am 26.01.1998 verantwortlich war. Dafür nimmt sie ein causal process tracing vor. Das Ziel ist es, festzustellen, in wessen Verantwortungsbereich die kritischen Weggabelungen der Kausalkette fallen. Die erste kritische Weggabelung war die Unterschätzung der rechtsterroristischen Gefahr durch die Landesbehörde für Verfassungsschutz. Die Folgen dieses falschen framings decken sich mit den durch Robert Jervis (1976) beschriebenen Auswirkungen von Fehlwahrnehmungen und seiner kognitiven Dissonanztheorie. Die zweite kritische Weggabelung ist beim Landeskriminalamt anzusiedeln, das Durchsuchungsmaßnahmen mehrerer Garagen nur unzureichend vorbereitete. Dieses zweite Behördenversagen folgt der Logik von Robert Mertons (1964) trained incapacity. Die Studie beweist zuletzt, dass der CPT-Ansatz sich außerordentlich gut dafür eignet, Verantwortung für historische Phänomene zuzuschreiben.
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