Es ist die Geschichte von Marie und Jan, von ihrem Kampf für das Menschenrecht auf Unversehrtheit. Sagt nicht das Grundgesetz der Bundesrepublik und des wiedervereinigten Deutschlands, die Würde des Menschen sei unantastbar und Jeder hätte das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit? Warum also nicht auch sie? Es ist die private Sicht von Betroffenen auf eine Tat und auf deren Folgen für das eigene Leben und das ihrer Familie. Im größten deutschen Medizinskandal nach der Contergan-Affäre wurden 1978/79 mehrere Tausend Frauen - junge Mütter - durch teilweise kriminelle Machenschaften verantwortlicher staatlicher Stellen der DDR mit dem gefährlichen Hepatitis C-Virus infiziert, mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen. Das in der DDR mühsam hergestellte Blut-plasma war durch das mit Viren verseuchte Blut eines Spenders unbrauchbar geworden. Also hätten einige tausend Ampullen, mehrere Chargen, aus dem Verkehr gezogen und ver-nichtet werden müssen. Und dann? Ersatz kau-fen im Westen? Dafür waren keine Devisen vorhanden. Das konnte man doch nicht ein-fach so wegkippen. Also haben sie es verdünnt und fleißig weiter gespritzt. In dem wahnwitzi-gen Irrglauben, so würde es keinen Schaden mehr anrichten. Was für kranke Hirne!