Vor wenigen Wochen war ich bei der Lesung eines Krimi-Autors. Zu Beginn seiner Lesung erklärte er erst einmal den Unterschied zwischen einem Krimi und einem Thriller. Demnach muss ein Krimi immer logisch aufgebaut und alles beweisbar sein.
Nach dieser Definition ist der Roman, "Das verschwinden
der Luft" eindeutig ein Thriller.
Wir werden entführt in den Regenwald von Borneo. Dort ist der…mehrVor wenigen Wochen war ich bei der Lesung eines Krimi-Autors. Zu Beginn seiner Lesung erklärte er erst einmal den Unterschied zwischen einem Krimi und einem Thriller. Demnach muss ein Krimi immer logisch aufgebaut und alles beweisbar sein.
Nach dieser Definition ist der Roman, "Das verschwinden der Luft" eindeutig ein Thriller.
Wir werden entführt in den Regenwald von Borneo. Dort ist der millionenstarke Mat auf Tauchurlaub. Als er einem unvorsichtigen Taucher das Leben rettet, wird er selbst unvorsichtig und begibt sich mit Darlene, einer Mitarbeiterin der Hotelanlage, auf die Suche nach deren Bruder in den Dschungel. Mat besticht sie regelrecht mit seinem Geld, von dem er mehr als genug hat, ihn auf diese Expedition mitzunehmen.
Von da an nimmt der Roman so richtig Fahrt auf und der Leser fiebert mit. Ein Ereignis jagt das nächste, auch wenn es mitunter etwas der Logik entbehren. Aber es handelt sich ja bei diesem Roman um einen Thriller. Da ist dies als Mittel Spannung aufzubauen, erlaubt.
Es geschehen seltsame Dinge, je tiefer sich diese Expedition in den Urwald wagt, bis sich irgendwann die Ereignisse überschlagen.
Was mir besonders gut gefällt, dem Leser werden die Umweltsünden drastisch vor Augen geführt. Natürlich kann man sagen, Urvölker verschwinden nun mal und das ist weit weg und ich habe keinen Einfluss darauf. Aber dass täglich Urwald abgeholzt wird um Ölpalmen anzubauen, ein richtig lukratives Geschäft übrigens, geht uns schon etwas an. Nur das, wofür Verbraucher bereit sind zu zahlen, ist für Firmen tatsächlich lukrativ.
Mich hat dieses Buch dazu gebracht, mich über Palmöle - von dem man schon lange in den Medien hört - besser zu informieren und zu überlegen, wo kann ich es vermeiden. Ich denke, das dürfte auch eines der Anliegen des Autors gewesen sein, dass man nicht nur einen Thriller verkonsumiert, sondern auch als Verbraucher nachdenken.
Was mir weniger gefiel war die eine oder ander Art der Schilderungen von Personen. Allen voran Mat, der nicht einmal seine edle Haltung verlor, als ihm sein Freund beichtet, dass er in seine Kasse, sprich Bankkonto griff und sich ohne zu fragen mal etliche Millionen "ausgeliehen hatte", wie dieser es nannte. Man sagt nicht umsonst, "beim Geld hört die Freundschaft auf". Das war dann doch etwas zuviel Edelmut. Deshalb auch ein Sternchen Abzug.
Ansonsten ist der Roman gut und spannend geschrieben und demzufolge lesenswert.