Die These vom "Verschwinden des Sozialen" ist ebenso provokant wie schillernd. Sie kann sich - wissenschaftlich-empirisch - auf die Sozialgesetzgebung einer Gesellschaft, die soziale Marktwirtschaft, das Sozialstaatsprinzip oder - eher philosophisch - auf das Soziale als solches, die Intersubjektivität oder den sozialen Zusammenhalt, das soziale Band beziehen. Im ersten Fall, gerade unter den gegenwärtigen Bedingungen, liegt es vielleicht nahe, der These zuzustimmen, im zweiten Fall, sie eher abzulehnen. Im vorliegenden Sammelband kommen beide Seiten zu Wort. Namhafte Wissenschaftler diskutieren die These vom "Verschwinden des Sozialen" in allen ihren gesellschaftstheoretischen, kulturwissenschaftlichen, medizinsoziologischen, rechtswissenschaftlich-politologischen, psychiatrischen oder psychoanalytischen Facetten. Der Band geht auf eine Tagung zurück, die vom 20. bis 22. Januar 2011 in den Räumen der Heinrich Böll Stiftung in Berlin stattfand und von der Gesellschaft für Philosophie und Wissenschaften der Psyche (GPWP) organisiert wurde.Mit Beiträgen von Gunzelin Schmid Noerr, Matthias Waltz, Andreas Heinz, Johannes Siegrist, Andreas Fisahn, Wolfgang Engler, Kai Vogeley, Hans Pfefferer-Wolf, Joachim Küchenhoff, Michael Jäger und Urs Stäheli
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