Liebe Leserin, lieber Leser, aile reden von der Vision. Es ist die Sehnsucht nach einem Vor stellungsbild, das die Menschen im Untemehmen wieder begei stert. Urn ihnen Sinn zu geben flir ihre Arbeit. Es ist aber auch ein Zeichen, daB die Fiihrung selbst nach etwas sucht, auf das man wieder stolz sein kann. Am sUirksten ist das Bediirfnis dort, wo man Visionen nach auBen verkiindet. In Untemehmen, in denen Geschaftsberichte, PresseverOffentlichungen, Firmenbroschiiren Visionen beschreiben. Schon formuliert und auf Glanzpapier ge druckt. Werbebroschiiren ohne Liebe und Dberzeugung. Denn bellende Hunde beiBen nicht. Die Vision richtet sich mit ihrer Botschaft vor allem nach innen. Sie formuliert ein gemeinsam getragenes Wir-Gefiihl und biindelt Energien als Ausdruck von Licht und Liebe im Untemehmen. Nach auGen braucht man Visionen nicht zu verkiinden. Weil sie von alleine strahlen, wenn sie ziinden. Jeder AuBenstehende spUrt, daB da im Untemehmen etwas geschehen ist, weil die Anziehungskraft, die Sympathie, die gegenseitige Akzeptanz und Zu neigung sich verandert haben. Immer dann, wenn Untemehmen ihre Visionen nach auGen vorzeigen, kann man davon ausgehen, daB sie innen keine Kraft haben. Es ist nur die Sehnsucht, die wir nach auBen durch ein schones Bild kaschieren, wenn uns innen die Leere bedriickt. Wie bei so vielen Begriffen, die in den letzten Jahren aufkamen, wird die neue Idee von der Gefahr begleitet, daB wir nur an der OberfUiche bleiben. Der Begriff wird verwassert. Dabei ist es so einfach, Visionen von "Nicht-Visionen" zu unterscheiden: o Visionen sind Ausdruck der menschlichen SchOpfungskraft.