Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum, Veranstaltung: Arzt und Krankheit im französischen Roman des 19. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Biologie des 19. Jahrhunderts sah die Natur als Objektwelt mit eigenen Gesetzen. Die sichtbaren, äußeren Merkmale verloren an Bedeutung und das eigentliche Interesse lag auf dem Körper als Funktionszusammenhang von Organen. Für die Interaktion zwischen den Organen wurde eine fundamentale Lebensenergie gedacht. Dieser Ansatz ist vitalistischen Ursprungs. Die Vertreter des Vitalismus waren der Überzeugung, dass jedem Lebewesen eine "vis vitalis" (Vitalkraft) innewohnt, die am Ursprung des Körpers steht, den Körper am Leben hält, über Wohlbefinden oder Krankheit entscheidet und schließlich schwindendes Potential hat. Weiterhin herrschte die Vorstellung, dass diese Lebensenergie endlich sei. Diese Denkfigur einer fundamentalen Vitalkraft machte das Zentrum des neuen Wissens vom Körper im 19. Jahrhundert aus. Die Lebensenergie sei eine dem Körper selbst innewohnende Energie. Es herrschte die Vorstellung von einer eigengesetzlichen Kraft, welche die Quelle aller Lebensäußerungen sei. Die These der vorliegenden Arbeit lautet, dass Émile Zola diese biologisch-vitalistische Denkfigur einer fundamentalen Lebensenergie in seinem Werk "Le docteur Pascal" als permanentes Substrat zu Grunde legt und in exzessiven Momenten sowohl auf literarischer als auch textlicher Ebene in den Protagonisten eine transgressive, wilde und unkontrollierbare Vitalkraft verankert. Émile Zola behandelt in seinem Roman "Le docteur Pascal" als großes Sujet die Möglichkeiten der Medizin als Wissenschaft, sowie die des Arztes. Er wagt weiterhin den Versuch, Ursprünge und Gründe für Krankheiten zu begründen. Zu beiden Themengebieten bedient er sich der Studien von zeitgenössischen Wissenschaftlern.Während die Wissenschaft - wie bereits oben erwähnt - den Funktionszusammenhang der Organe ins Zentrum ihres Interesse stellt, fokussiert Zola das entgrenzende Potential, das Unkontrollierbare der fundamentalen Lebensenergie. Dabei gilt in der vorliegenden Arbeit der Darstellung dieser fundamentalen Lebensenergie ein besonderes Interesse. Wie beschreibt Zola diese Lebensenergie und welches Potential schreibt er ihr zu? Im ersten Teil der Arbeit soll das permanente vitalistische Substrat, welches dem Text zugrunde liegt, herausgearbeitet werden. Der zweite Teil der Arbeit beleuchtet die Szenen im Roman, in denen die Wildheit und Transgressivität der Vitalkraft besonders hervortritt.
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