Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit Clemens Brentanos "Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl" und handelt von der Entfremdung und Krise des Autors, welche ihn in die Isolation und in den Ausschluss aus der Gesellschaft drängen. Clemens Brentano, ein Vertreter der Heidelberger Romantik, verschriftliche in dem 1817 publizierten Werk "Die Geschichte des braven Kasperls und dem schönen Annerl" seine eigene Krise, die sich in der Darstellung des Ich-Erzählers niederschlägt. Im Hinblick auf die Problematik erscheint in der Stadt die alte Bäuerin aus dem ländlichen Gebiet, und weckt das Interesse des Ich-Erzählers: Isolation und Entfremdung stehen Religion und Gottvertrauen gegenüber. Wie die Entfremdung des Ich-Erzählers dargestellt wird, und inwiefern das dargestellte Volk dem Individuum aus seiner Isolation helfen kann, soll in dieser Hausarbeit analysiert werden. Um herauszuarbeiten, wie die Entfremdung des Ich-Erzählers dargestellt wird, und inwiefern die alte Bäuerin als Repräsentantin des Volkes Hilfe leisten kann, wird die Textstelle der ersten Begegnung des Ich-Erzählers und der alten Bäuerin analysiert. Dabei wird das Verhältnis zu seinen Mitmenschen erläutert, aber auch das zu der Bäuerin selbst. Der Kontrast zwischen dem Ich-Erzähler und der alten Bäuerin gibt Aufschluss darüber, inwiefern er sich von seiner Umwelt differenziert, und macht anhand der alten Frau seine Sehnsüchte und Begierden deutlich. Die alte Bäuerin macht dem Ich-Erzähler bewusst, woran es ihm mangelt, wobei die Krise des Autors thematisiert wird. Zudem soll erläutert werden, inwiefern die alte Bäuerin das Volk repräsentiert, und inwieweit sie die Perspektiven des Ich-Erzählers erweitert. In einer weiteren Textstelle wird auf den Schreiber-Komplex eingegangen, der veranschaulicht, welche Stellung der Schriftstellerberuf in der Gesellschaft einnimmt, was zu der Entfremdung des Ich-Erzählers beiträgt. In einer Gesellschaft, in der er nicht anerkannt wird und sich verstecken muss, kann er nicht sein volles Potenzial ausleben, und fühlt sich dementsprechend der Gesellschaft nicht zugehörig. In Bezug auf das Verhältnis zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit, das sich zwischen dem Ich-Erzähler und der alten Bäuerin abzeichnet, soll auf die Bedeutung der Bittschrift eingegangen werden, und weshalb damit Einheit erzeugt werden kann. Schließlich werden in einem Fazit die wichtigsten Ergebnisse rekapituliert, und es werden weitere Forschungsanstöße gegeben.
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