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Das Warten auf jemanden oder etwas ist ein Phänomen, das jeder kennt und das ein alltäglicher Bestandteil unseres Lebens ist. Wir warten auf einen Freund, mit dem wir verabredet sind, wir warten auf den Zug, wir warten auf den Anfang des Kinofilms, wir warten im Wartezimmer des Arztes. Das sind gewöhnliche Situationen.
Wir warten aber auch auf den Anruf der Frau, der wir vor kurzem unsere Liebe gestanden haben, wir warten auf das Ergebnis einer wichtigen Prüfung oder eines Bewerbungsgesprächs, manche warten aufgrund einer schweren Krankheit oder hohen Alters auf die Erlösung durch den Tod.
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Produktbeschreibung
Das Warten auf jemanden oder etwas ist ein Phänomen, das jeder kennt und das ein alltäglicher Bestandteil unseres Lebens ist. Wir warten auf einen Freund, mit dem wir verabredet sind, wir warten auf den Zug, wir warten auf den Anfang des Kinofilms, wir warten im Wartezimmer des Arztes. Das sind gewöhnliche Situationen.

Wir warten aber auch auf den Anruf der Frau, der wir vor kurzem unsere Liebe gestanden haben, wir warten auf das Ergebnis einer wichtigen Prüfung oder eines Bewerbungsgesprächs, manche warten aufgrund einer schweren Krankheit oder hohen Alters auf die Erlösung durch den Tod. Tatsächlich verbringen wir einen beträchtlichen Teil unseres Lebens mit Warten.
Obwohl oder gerade weil es sich beim Warten um ein so alltägliches Phänomen handelt und weil es in Vergessenheit gerät, sobald es vorüber ist, stellen wir uns selten die Frage, was es eigentlich bedeutet, zu warten.

Das Warten aus der Vergessenheit in das Licht zu holen ist das Anliegen des vorliegenden Essays. Dabei wird gezeigt, dass die Analyse des Wartens existentielle Aspekte des menschlichen Lebens sichtbar machen kann und zwar anhand der drei Modi des Wartens: der Langeweile, der Furcht und der Sehnsucht. Im Spannungsfeld dieser drei Modi werden abschließend Möglichkeiten verschiedener Antworten auf die Frage nach dem gelingenden Leben ausgelotet.
Autorenporträt
Ebbighausen, Rodion
Dr. des. Rodion Ebbighausen, Studium der Philosophie, Germanistik, Mediävistik und Pädagogik in Bonn. Promotion im Fach Philosophie mit einer Arbeit über Husserl und Nietzsche: Die Genealogie der europäischen Krisis (K&N 2010).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.12.2010

Im Wartesaal

Haben wir auf dieses Buch gewartet? In gewisser Weise, ja, denn es widmet sich nicht nur aus philosophischer Warte dem Thema "Warten", sondern tut das auch noch in erfreulicher Kürze: Seine siebzig Seiten kann man bequem im Wartesaal lesen - soweit der Aufenthalt nicht zu dem ausartet, was der Essay von Rodion Ebbighausen beschreibt: zu einem Warten, das das ganze Leben umfasst, das Warten auf den Tod. Ausgehend von drei literarischen Texten, Becketts "Warten auf Godot", Kafkas "Proceß" und Homers "Odyssee", entwickelt Ebbighausen drei Weisen des Wartens: aus Langeweile, Furcht oder Sehnsucht. Sie begründen wiederum drei Haltungen zum Leben: Resignation, Verzweiflung oder Leidenschaft. Man kann sich denken, welche der dreiunddreißigjährige, in Augsburg lebende Philosoph bevorzugt. Das ist schade, denn sein Buch beschreibt gerade, wie sehr gewisse Sicherheiten unser Dasein vergiften. Es selbst beruft sich etwas wohlfeil auf Nietzsche, Camus, Sartre und Canetti, wenn es ums Existentielle geht - und das zu wenig leidenschaftlich, um die gewohnten Pfade des Denkens zu verlassen. Und die zum Schluss auf uns wartende Fortschreibung von "Warten auf Godot" über den Tod hinaus ist zwar originell gedacht, aber doch eine Zuspitzung Becketts, die dieser nicht geschätzt hätte - weil unerwartet. (Rodion Ebbighausen: "Das Warten". Ein phänomenologisches Essay. Königshausen & Neumann, Würzburg 2010. 78 S., br., 14,80 [Euro].) apl

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