Das Universum ist in ununterbrochener Selbstoffenbarung für uns begriffen. Diese von Schleiermacher früh erkannte Lage legt dem menschlichen Zusammenleben die unabweisbare Zumutung auf, in das Gewordensein und im-Werden-Bleiben der Menschenwelt gemeinschaftlich auf erkenntnisgestützt-eigenverantwortliche Weise mitgestaltend einzugreifen. Eilert Herms behandelt in den hier vorgelegten, die erste Sammlung von 2003 ("Menschsein im Werden") fortsetzenden Studien zu Schleiermacher dessen philosophisch-theologische Gesamtkonzeption, seine Fundamentalanthropologie, sein Verständnis von Geschichte, von Wissenschaft und von Politik sowie von religiöser Gemeinschaft als leibhaft-sichtbarer kirchlicher Gemeinschaft. Dieses Christentumsverständnis ist keine neuzeitangepasste " Umformung " des Erbes der Reformation, sondern die reflektierte Aneignung der aus der Begegnung mit Gott in Christus stammenden Welt-, Gottes- und Selbstanschauung reformatorischen Christentums sowie des in dieser Lebenssinngewissheit fundierten - sozialen und persönlichen - Ethos.
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