»Erinnern muß ich auch noch, daß meine Schrift ganz wider meine Absicht und Erwartung in das allgemeine Publikum gekommen ist. Zwar habe ich von jeher nicht den Gelehrten, nicht den abstrakten und partikulären Fakultätsphilosophen, sondern den universellen Menschen mir zum Maßstab der wahren Lehr- und Schreibart genommen, überhaupt den Menschen - nicht diesen oder jenen Philosophen - als das Kriterium der Wahrheit betrachtet, von jeher die höchste Virtuosität des Philosophen in die Selbstverleugnung des Philosophen - dareingesetzt, daß er weder als Mensch noch als Schriftsteller den…mehr
»Erinnern muß ich auch noch, daß meine Schrift ganz wider meine Absicht und Erwartung in das allgemeine Publikum gekommen ist. Zwar habe ich von jeher nicht den Gelehrten, nicht den abstrakten und partikulären Fakultätsphilosophen, sondern den universellen Menschen mir zum Maßstab der wahren Lehr- und Schreibart genommen, überhaupt den Menschen - nicht diesen oder jenen Philosophen - als das Kriterium der Wahrheit betrachtet, von jeher die höchste Virtuosität des Philosophen in die Selbstverleugnung des Philosophen - dareingesetzt, daß er weder als Mensch noch als Schriftsteller den Philosophen zur Schau trägt, d.h. nur dem Wesen, aber nicht der Form nach, nur ein stiller, aber nicht lauter oder gar vorlauter Philosoph ist, und mir daher bei allen meinen Schriften, so auch bei dieser, die höchste Klarheit, Einfachheit und Bestimmtheit, die nur immer der Gegenstand erlaubt, zum Gesetz gemacht, so daß sie eigentlich jeder gebildete und denkende Mensch, wenigstens der Hauptsache nach, verstehen kann.« [Feuerbach in der Vorrede]Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Ludwig Feuerbach (1804-1872), Philosoph und Anthropologe, dessen Religions- und Idealismuskritik grundlegend geworden ist für die modernen Humanwissenschaften. Nach seiner Gymnasialzeit begann Ludwig Feuerbach 1823 in Heidelberg ein protestantisches Theologiestudium. 1824 ging er nach Berlin. Nach einem Jahr privater Studien in Philologie, Literatur und Geschichte belegte er in Erlangen Botanik, Anatomie und Physiologie. Im Juni 1828 promovierte er in Philosophie; am Ende desselben Jahres folgte die Habilitation. Die akademische Karriere verbaute sich Feuerbach durch die anonyme Erstlingsschrift »Gedanken über Tod und Unsterblichkeit« (1830). Im Wintersemester 1835/36 hielt Feuerbach Vorlesungen in Erlangen, dann nahm er endgültig Abschied vom universitären Lehrbetrieb. Die völlige Freiheit von allen akademischen Rücksichten wurde zum »archimedischen Punkt« in seinem philosophischen Entwicklungsgang. In Bruckberg trieb Feuerbach zunächst ausgiebig naturkundliche Studien und schrieb einen zweiten Band seiner »Geschichte der neueren Philosophie«. Ab 1837 war Feuerbach Mitarbeiter der Hallischen Jahrbücher. Die Zeitung bot Feuerbach ein willkommenes Forum, um in die geistig-ideologischen Auseinandersetzungen der Restaurationszeit einzugreifen. Von 1839 bis 1841 arbeitete er am Hauptwerk »Das Wesen des Christentums«. Das Buch erschien im Frühjahr 1841 und machte Feuerbach schlagartig berühmt. 1843 hatte er sich intensiv mit Luther beschäftigt und daraufhin »Das Wesen des Glaubens« im Sinne Luthers geschrieben. Zwei Jahre lang arbeitete er dann an seiner Schrift »Das Wesen der Religion«. In ihr fließen Religionskritik und weltanschaulicher Materialismus erstmals explizit zusammen. Durch seine in breiten Kreisen als befreiend empfundene Religions- und Idealismuskritik wurde Feuerbach zur intellektuellen Leitfigur der Dissidentenbewegungen des Vormärz.
Inhaltsangabe
Inhalt Vorworte Einleitung 1. Das Wesen des Menschen im allgemeinen 2. Das Wesen der Religion im allgemeinen Erster Teil. Das wahre, d. i. anthropologische Wesen der Religion 3. Gott als Wesen des Verstandes 4. Gott als moralisches Wesen oder Gesetz 5. Das Geheimnis der Inkarnation oder Gott als Herzenswesen 6. Das Geheimnis des leidenden Gottes 7. Das Mysterium der Dreieinigkeit und Mutter Gottes 8. Das Geheimnis des Logos und göttlichen Ebenbildes 9. Das Geheimnis des welterschaffenden Prinzips in Gott 10. Das Geheimnis des Mystizismus oder der Natur in Gott 11. Das Geheimnis der Vorsehung und Schöpfung aus Nichts 12. Die Bedeutung der Kreation im Judentum 13. Die Allmacht des Gemüts oder das Geheimnis des Gebets 14. Das Geheimnis des Glaubens - das Geheimnis des Wunders 15. Das Geheimnis der Auferstehung und übernatürlichen Geburt 16. Das Geheimnis des christlichen Christus oder des persönlichen Gottes 17. Der Unterschied des Christentums vom Heidentum 18. Die christliche Bedeutung des freien Zölibats und Mönchtums 19. Der christliche Himmel oder die persönliche Unsterblichkeit Zweiter Teil. Das unwahre, d. i. theologische Wesen der Religion 20. Der wesentliche Standpunkt der Religion 21. Der Widerspruch in der Existenz Gottes 22. Der Widerspruch in der Offenbarung Gottes 23. Der Widerspruch in dem Wesen Gottes überhaupt 24. Der Widerspruch in der spekulativen Gotteslehre 25. Der Widerspruch in der Trinität 26. Der Widerspruch in den Sakramenten 27. Der Widerspruch von Glaube und Liebe 28. Schlußanwendung Anhang. Erläuterungen - Bemerkungen - Belegstellen
Inhalt Vorworte Einleitung 1. Das Wesen des Menschen im allgemeinen 2. Das Wesen der Religion im allgemeinen Erster Teil. Das wahre, d. i. anthropologische Wesen der Religion 3. Gott als Wesen des Verstandes 4. Gott als moralisches Wesen oder Gesetz 5. Das Geheimnis der Inkarnation oder Gott als Herzenswesen 6. Das Geheimnis des leidenden Gottes 7. Das Mysterium der Dreieinigkeit und Mutter Gottes 8. Das Geheimnis des Logos und göttlichen Ebenbildes 9. Das Geheimnis des welterschaffenden Prinzips in Gott 10. Das Geheimnis des Mystizismus oder der Natur in Gott 11. Das Geheimnis der Vorsehung und Schöpfung aus Nichts 12. Die Bedeutung der Kreation im Judentum 13. Die Allmacht des Gemüts oder das Geheimnis des Gebets 14. Das Geheimnis des Glaubens - das Geheimnis des Wunders 15. Das Geheimnis der Auferstehung und übernatürlichen Geburt 16. Das Geheimnis des christlichen Christus oder des persönlichen Gottes 17. Der Unterschied des Christentums vom Heidentum 18. Die christliche Bedeutung des freien Zölibats und Mönchtums 19. Der christliche Himmel oder die persönliche Unsterblichkeit Zweiter Teil. Das unwahre, d. i. theologische Wesen der Religion 20. Der wesentliche Standpunkt der Religion 21. Der Widerspruch in der Existenz Gottes 22. Der Widerspruch in der Offenbarung Gottes 23. Der Widerspruch in dem Wesen Gottes überhaupt 24. Der Widerspruch in der spekulativen Gotteslehre 25. Der Widerspruch in der Trinität 26. Der Widerspruch in den Sakramenten 27. Der Widerspruch von Glaube und Liebe 28. Schlußanwendung Anhang. Erläuterungen - Bemerkungen - Belegstellen
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