Im Gespräch mit Rudolf Carnap hat Einstein einmal beklagt, daß es im Weltbild der Physik keinen Platz für das Jetzt gibt. Er haderte damit. Er bestand darauf, daß es etwas Wesentliches bezüglich des Jetzt gäbe, etwas von Vergangenheit und Zukunft wesentlich Verschiedenes und für die Menschen Besonderes, dem die Wissenschaft nicht gerecht wird. Das Wesentliche bezüglich des Jetzt schließt Malte Oppemanns Zeittrilogie ab, deren ersten beiden, für sich eigenständigen Teile, Der Augenblick und Das Unvorhergesehene, 2020 und 2021 bei uns erschienen sind. Umfangreiche Anmerkungen erläutern den Text,…mehr
Im Gespräch mit Rudolf Carnap hat Einstein einmal beklagt, daß es im Weltbild der Physik keinen Platz für das Jetzt gibt. Er haderte damit. Er bestand darauf, daß es etwas Wesentliches bezüglich des Jetzt gäbe, etwas von Vergangenheit und Zukunft wesentlich Verschiedenes und für die Menschen Besonderes, dem die Wissenschaft nicht gerecht wird. Das Wesentliche bezüglich des Jetzt schließt Malte Oppemanns Zeittrilogie ab, deren ersten beiden, für sich eigenständigen Teile, Der Augenblick und Das Unvorhergesehene, 2020 und 2021 bei uns erschienen sind. Umfangreiche Anmerkungen erläutern den Text, dessen Dichte zum Selbstdenken zwingen soll. Grundmotiv seines Denkens ist die Überzeugung, dass es nie veraltende letzte Fragen gibt. Da nur der Einzelne sich ihnen stellen kann und kein Kritizismus erlaubt, sie zu umgehen, kann ein Philosophieren über diese Fragen nur direkt sein. Davon zeugt Oppermanns verdichteter Stil, der keine Distanz zwischen Sprache und Gedanke entstehen lässt. Die Kürze seiner Texte zeigt, dass Fragen behandelt werden, vor denen ein Ausweichen unmöglich ist.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Malte Oppermann wurde am 12. Mai 1988 in Celle geboren, studierte Philosophie in Frankfurt, Leipzig und München, und lebt heute in Italien. Grundmotiv seines Denkens ist die Überzeugung, dass es nie veraltende letzte Fragen gibt. Da nur der Einzelne sich ihnen stellen kann und kein Kritizismus erlaubt, sie zu umgehen, kann ein Philosophieren über diese Fragen nur direkt sein. Davon zeugt Oppermanns verdichteter Stil, der keine Distanz zwischen Sprache und Gedanke entstehen lässt. Die Kürze seiner Texte zeigt, dass Fragen behandelt werden, vor denen ein Ausweichen unmöglich ist. Der SWR sendete eine Reihe von Texten Oppermanns als Radioessay: Batavische Tropfen (2018), Akustik des Denkens (2019), Spiel¿s noch einmal Sam (2020), Das poetische Temperament (2021), Idyllen und Katastrophen (2022), Don Giovanni oder die Anschaulichkeit (2023).
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