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Von der Sehnsucht nach einer besseren Welt und vom Fremdsein in der schönsten aller Städte: Rom. Das neue Buch der vielfach ausgezeichneten Pulitzerpreisträgerin und «Meisterin der Kurzgeschichte» (Die Welt).
Ein Mann erinnert sich an eine Sommerparty, die eine andere Version seiner selbst zum Leben erweckt hat. Ein Paar, das von einem tragischen Verlust heimgesucht wird, kehrt nach Rom zurück, um Trost zu suchen. Eine Außenseiterfamilie wird aus dem Wohnblock vertrieben, in dem sie sich niederzulassen gehofft hat. Eine Treppe in einem römischen Viertel verbindet das tägliche Leben der…mehr

Produktbeschreibung
Von der Sehnsucht nach einer besseren Welt und vom Fremdsein in der schönsten aller Städte: Rom. Das neue Buch der vielfach ausgezeichneten Pulitzerpreisträgerin und «Meisterin der Kurzgeschichte» (Die Welt).

Ein Mann erinnert sich an eine Sommerparty, die eine andere Version seiner selbst zum Leben erweckt hat. Ein Paar, das von einem tragischen Verlust heimgesucht wird, kehrt nach Rom zurück, um Trost zu suchen. Eine Außenseiterfamilie wird aus dem Wohnblock vertrieben, in dem sie sich niederzulassen gehofft hat. Eine Treppe in einem römischen Viertel verbindet das tägliche Leben der unzähligen Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt.
Dieses Buch ist ein eindrucksvolles Fresko von Rom, der verführerischsten Stadt von allen: widersprüchlich, in ständigem Wandel und ein Zuhause für diejenigen, die wissen, dass sie nicht ganz dazugehören können, sich aber trotzdem dafür entscheiden.
«Das Wiedersehen» ist ein meisterhaftes Werk einer der großen Schriftstellerinnen unserer Zeit. Jhumpa Lahiri hat es in ihrer geliebten Wahlsprache Italienisch verfasst und erzählt wie keine andere von Heimat und Zugehörigkeit.

«Eine wunderschöne, elegante Prosa, Figuren, die von Leid, Isolation, Verlust, großen und kleinen Tragödien heimgesucht werden, und vor allem eine alles durchdringende, tiefe Menschlichkeit.» Khaled Hosseini
Autorenporträt
Jhumpa Lahiriist eine US-amerikanische Autorin indischer Abstammung. Sie wurde in London geboren und wuchs in Rhode Island auf. Für ihre Romane und Erzählungen wurde sie u. a. mit dem Pulitzerpreis sowie der von Barack Obama verliehenen National Humanities Medal 2014 ausgezeichnet. 2012 zog Lahiri mit ihrer Familie nach Rom und schreibt seitdem vorwiegend auf Italienisch. Heute lebt sie wieder in New York und lehrt "Kreatives Schreiben" in Princeton. Seit 2005 ist Jhumpa Lahiri Vizepräsidentin des PEN American Center, seit 2012 Mitglied der American Academy of Arts and Letters.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensentin Christiane Pöhlmann ist ganz begeistert von Jhumpa Lahiris Erzählungen, die "typische wie individuelle" Schicksale aus Rom erzählen. So drehen sich die meisten Erzählungen um Figuren, die alltäglichen Rassismus erleben und das Gefühl der Ohnmächtigkeit, sich nicht dagegen wehren zu können, lesen wir. Mit einem "schnörkellosen Stil", lobt die Kritikerin, erzählt Lahiri eine Gesellschaft, in der nicht ganz klar ist, wo der Rückzug des Individuums anfängt und wo Ausgrenzung geschieht. Pöhlmann freut sich über die "Gestaltung der Zeitlosigkeit" innerhalb der Erzählungen und ist auch von Julika Brandestinis Übersetzung überzeugt. 

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.07.2024

Die Ungleichgültigen
Jhumpa Lahiri bebildert in "Das Wiedersehen" Rassismus in Rom

Die Spanische Treppe hat viel gesehen, vom Blitzlicht bis zum Selfie-Stick, von der Boheme im Caffè Greco bis zu den Boutiquen großer Modelabels. Alltägliches Leben kennt sie kaum. Davon wissen aber die vielen anderen römischen Treppen, die in dieser wundervollen "Scheißstadt" zwei Straßen miteinander verbinden. "Nachts wirkt die Treppe wie ein antikes Amphitheater, mit den Jugendlichen, die in Gruppen im Freien sitzen, um irgendeiner Tragödie beizuwohnen, nur dass sie selbst das Theaterstück sind."

Über die Stufen dieser Treppe irgendwo am Tiber ziehen "die Mutter", "das Mädchen" und "die Witwe", Figuren ohne eigene Namen. In anderen, treppenfreien Geschichten treten mal eine P. oder eine L. auf. Mit diesem Kniff erzeugt Jhumpa Lahiri in ihrer Erzählsammlung "Das Wiedersehen" formal eine interessante Schwebe: Die Porträts, die Schicksale sind ebenso typisch wie individuell. Sprachlich geht das einher mit einem klaren, schnörkellosen Stil, der am Ton der realistischen Prosa aus dem neunzehnten Jahrhundert geschult ist und keinerlei Konzessionen an Wendungen der Moderne macht. Autorin wie Übersetzerin überzeugen beide in der Gestaltung von Zeitlosigkeit.

Der deutsche Untertitel "Römische Geschichten" ist wie der italienische Originaltitel, "Racconti romani", eine Hommage an Alberto Moravias "Römische Erzählungen". Wie dieser Autor fängt Lahiri Diskriminierungen und Ressentiments ein, im Unterschied zu ihm repräsentieren ihre Figuren jedoch nicht ausschließlich die unteren Schichten. Eine Universitätsprofessorin, eine "moretta", muss in einem Restaurant hören, wie ein Kind sagt: "Die andere mag ich nicht, sie ist hässlich und gemein", als es sie und ihre italienische Freundin erblickt, und selbst die Freundin findet in der Situation keine Widerworte. Wieder und wieder fängt Lahiri den tagtäglichen Rassismus ein, der mal in plumpen Briefen artikuliert wird, mal mit Pistolenschüssen oder ausgeschlagenen Zähnen.

Das gelingt ihr eindrucksvoll, allerdings erzielt sie auf der inhaltlichen Ebene die formale Schwebe nur in einer einzigen Geschichte: "Das Mädchen" beschreibt eine Außenseiterin, der ihre Eltern sagen "Bedecke dich", auch wenn sie gern einmal in einem See schwimmen würde. Die Eltern erlauben ihr nicht, bei "einer unbekannten Familie zu bleiben", und sie denkt schließlich: "Besser gar nicht eingeladen werden." So träumt sie von einem eigenen Weg, der ihr individuelle Freiheit einräumt: "Tatsächlich hätte das Mädchen Lust, länger auf der Treppe zu verweilen, nein, immer auf der Treppe zu sein, im Hinuntergehen mit ihren Klassenkameradinnen, sich als Teil dieses Rudels zu fühlen", und genau deshalb "tut es ihr leid, die letzte Stufe zu erreichen, sich von den anderen zu lösen und alleine weiterzugehen". Gleichzeitig liegt es nicht in ihrem Charakter, gegen ihre Eltern aufzubegehren. Hier lässt Lahiri offen, wo der eigene Rückzug beginnt, wo die Ausgrenzung durch die anderen.

Die übrigen Erzählungen stellen Figuren vor, die diskriminiert werden oder persönliche Brüche erleben: ein Coming-out, die Midlife-Crisis, den Tod eines Kindes. Lahiri kommt diesen Erfahrungen detailreich nahe, bekräftigt aber nur die bohrende, schmerzvolle Gewissheit: Rassismus existiert, selbst wenn die Kinder "die Sprache so gut beherrschten, als wären sie nicht unsere eigenen", selbst wenn die Eltern hoffen, dass die Tochter "studiere, die Universität besuche und dann fortgehe, fort von ihnen". "Das Mädchen" bewegt, weil es keine Gewissheit kennt. CHRISTIANE PÖHLMANN

Jhumpa Lahiri: "Das Wiedersehen". Römische Geschichten.

Aus dem Italienischen von Julika Brandestini. Rowohlt Verlag, Hamburg 2024.

256 S., geb., 24,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
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