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Amateur-Fußballvereine sind das übriggebliebene Wilde in unserer Gesellschaft, Überbleibsel einer verschwundenen Form menschlichen Zusammenlebens, wie wir sie von Jäger- und Sammlergesellschaften kannten. Wie vom Gletschereis eingeschlossene und konservierte Reste längst vergangener Welten haben sie den Strom der Zeit überlebt und stehen nach dem Tauwetter in einer völlig fremden Umgebung. Noch trotzen sie eigensinnig dem ungebändigten Kommerz und Kapitalismus, der sie in etwa so bedroht wie einst der Kolonialismus die fremden Kulturen.Amateur-Fußballvereine versuchen Gleichheit zu schaffen,…mehr

Produktbeschreibung
Amateur-Fußballvereine sind das übriggebliebene Wilde in unserer Gesellschaft, Überbleibsel einer verschwundenen Form menschlichen Zusammenlebens, wie wir sie von Jäger- und Sammlergesellschaften kannten. Wie vom Gletschereis eingeschlossene und konservierte Reste längst vergangener Welten haben sie den Strom der Zeit überlebt und stehen nach dem Tauwetter in einer völlig fremden Umgebung. Noch trotzen sie eigensinnig dem ungebändigten Kommerz und Kapitalismus, der sie in etwa so bedroht wie einst der Kolonialismus die fremden Kulturen.Amateur-Fußballvereine versuchen Gleichheit zu schaffen, um Veränderungen aufzuhalten. Saller diagnostiziert sie somit als Stämme und nicht nach kapitalistischen Prinzipien funktionierende Gemeinschaften. Denn in ihrer inneren Organisation funktionieren sie nach zivilrechtlichen Vorgaben für freiwillige Organisationen, weil Gegenseitigkeit gilt, man Geld meidet, sich nicht vergrößern will, Einfluss und Macht über das Prestige, das eine Person genießt, und damit ohne Zwangsmittel regelt, schließlich ein mythisches Geschichtsverständnis pflegt und man sich gegenseitig kennt und zusammenspielt! Eine zum gängigen Profifußball völlig entgegengesetzte Welt mit großem lebensweltlichem Potenzial.Das einzige Fußballbuch, das nicht nur den Fan und Spieler begeistern kann, sondern auch den Akademiker, Historiker und Ethnologen und auch noch spannend zu lesen ist.
Autorenporträt
Toni Saller, geboren 1956, lebt und arbeitet in Zürich. Aufgewachsen in Albisrieden, einem Außenquartier von Zürich, studierte ab 1976 bei Lorenz Löffler, Mario Erdheim und Maya Nadig Ethnologie an der Universität Zürich. Feldforschung 1978 zum Thema 'Fußball und Politik' anlässlich der Weltmeisterschaft in Argentinien. Lizentiat in Ethnologie 1984 mit einer Arbeit über Fußball, anschließend 30 Jahre in der Informatik tätig. Seit 2014 freier Autor.