Er hätte es doch sein lassen können und einfach nachdrucken? Nein, Witt will partout nicht: Aber musste es gleich eine Verdopplung sein? Wahnsinn! Statt 396 Seiten nun der Doppelband mit 806 Seiten. Statt 720 Fotos nun 1521. Unglaublich viele neue Arten und Beispiele. Besonders spannend die neuen Kapitel Tier-Pflanzen und Super- Tierpflanzen. Freuen Sie sich auf spezielle Glockenblumen, besondere Lauche und mehr. Und erst die Fußnoten! Schrecklich? Schön? Erlesen Sie die Lust am Leben. Vor 30 Jahren begann Reinhard Witt, die ersten Wildblumen in Töpfe zu pflanzen. Damit begann eine Bewegung, die immer stärker und stärker wird. Heimische Wildpflanzen auf dem Balkon sind dabei Mainstream zu werden. Das ist wunderbar so und nutzt auch dem Naturschutz. Heimische Wildpflanzen in Töpfen und Kästen sind praktizierter Tierartenschutz. Besser geht es nicht. Dieses Buch ist ein Werk vieler begeisterter, fleißiger Hände. Abertausende haben das Topfbuch auf ihre Weise durchprobiert, aus ganz Europa trudelten Rückmeldungen ein. Begeisterung an Wildblumentöpfen scheint ansteckend zu sein. Besonders viel Zuspruch erfuhr das Thema von Menschen in Großstädten, wo Natur als Randerscheinung auftritt. In Hamburg, Berlin, München, Stuttgart, Frankfurt, Dresden, Bremen, Zürich, Bern, Graz, Linz und anderswo muss es inzwischen zahllose Wildpflanzenbalkone geben. Ermutigend! Gleichzeitig wurde fleißig experimentiert, mit Pflanzen, für die Reinhard Witt nie Platz hatte. Die Rückmeldungen zeigen, dass Topfgärtnerei ein ausgesprochen individuelles Geschäft ist. Natur scheint unberechenbar. Und widersprüchlich. Die Kapitel über Wildblumen, Gräser, Farne, Kleingehölze, Zwiebeln und Kletterpflanzen wurden ausführlicher und detailreicher. Dazwischen immer wieder neue, praktisch erprobte Pflanzbeispiele mit Unbekannten. Umfangreiche Tabellen runden das Thema ab. Brandaktuell und innovativ: Das Kapitel Zwiebelpflanzen, ein Beweis für den fortschreitenden Klimawandel, der vor dem Balkonkasten nicht Halt macht. Viel breiter jetzt: das Kapitel Tierökologie auf dem Balkon. Sensationelle Erkenntnisse etwa durch Vergleichsuntersuchungen von Balkonen in Tübingen, Halle an der Saale und München: 52 Wildbienenarten wurden auf nur drei Balkonen beobachtet – ein Zwölftel unserer heimischen Arten überhaupt. Auf nur drei Balkonen. Und damit wir mehr solcher wertvollen Daten bekommen, wurde ausgelöst durch dieses Buch das neue Beobachtungsportal www.stadtinsekten.de gegründet. Damit jeder seine eigenen Tier-Pflanze- Beobachtungen eintragen kann. So oder so: Kompaktes Wissen zum akzeptablen Preis. Der Doppelband fasst die gegenwärtige Kenntnis zusammen und macht Mut für neue Experimente.