Einer seiner Söhne fragte Tom Pauls: „Du erzählst ständig diese Storys von früher. Willst du deine Memoiren schreiben?“ - „Nein, dafür bin ich viel zu jung“, antwortete er. Dann hat sich der sächsische Kabarettist doch hingesetzt und gemeinsam mit Co-Autor Mario Süßenguth seine „fabelhafte Jugend“
in Leipzig aufgeschrieben.
In zahlreichen Anekdoten und Episoden erzählt er z.B. von den…mehrEiner seiner Söhne fragte Tom Pauls: „Du erzählst ständig diese Storys von früher. Willst du deine Memoiren schreiben?“ - „Nein, dafür bin ich viel zu jung“, antwortete er. Dann hat sich der sächsische Kabarettist doch hingesetzt und gemeinsam mit Co-Autor Mario Süßenguth seine „fabelhafte Jugend“ in Leipzig aufgeschrieben.
In zahlreichen Anekdoten und Episoden erzählt er z.B. von den Jugendsteichen, die er mit seinen Kumpanen Schmerle und Schwimmboot angestellt hat. Auch seine Familie lernen wir kennen, die damals noch an das Land DDR glaubten, während der rebellische Tom nicht den Sozialismus aufbauen wollte, sondern mehr an die Verwirklichung der eigenen Träume dachte. In der Schule schwänzte er mit Vorliebe den UTP-Unterricht, stattdessen stromerte er lieber auf dem historischen Friedhof neben der Russischen Gedächtniskirche herum.
In seiner Jugend war Tom Pauls ein Musiknarr und noch heute hängt sein Herz an den alten LPs von Bob Dylan und den anderen Beat-Größen, die er dank lieber und spendabler Westverwandtschaft sein Eigen nannte. Aber eigentlich wollte er mit sechs Jahren schon Mozart beerben. Im Sommer 1974 trampte er mit einem Cousin per Anhalter durch den Osten, bis zum Balaton. Ein Jahr später begann er eine „haarsträubende“ Lehre in der chemischen Industrie. „Eine grässlichere Hölle hätte sich der Allmächtige“ für den Träumer Tom nicht ausdenken können. Danach musste Pauls den „Dienst an der Waffe“ leisten, ehe er von 1979 bis 1983 ein Schauspielstudium an der Theaterhochschule Leipzig absolvierte.
Tom Pauls plaudert in kurzen, chronologischen Kapiteln über seine Kindheit und Jugend und beleuchtet dabei auch den DDR-Alltag. Dass der Plauderton sehr humorvoll (mitunter auch nachdenklich) ist, versteht sich wohl bei einem Kabarettisten. Komplettiert wird diese „flunkerhafte“ Biografie durch einige private Erinnerungsfotos des Künstlers. Sehr empfehlenswert - nicht nur für Tom-Pauls-Fans.