Ein Buch, in dem man spazieren geht durch 600 Jahre Schriftkultur und in dem man - auf fast spielerische Weise - wahrnimmt, welch kostbares Erbe uns die Meister der Schriftkunst hinterlassen haben. Auf großzügig gestalteten Doppelseiten werden 99 Schriftgestalter vorgestellt, von den kühnen Stempelschneidern aus Gutenbergs Zeiten über die Meister der Renaissance, des Barock und des Klassizismus bis zu den Erneuerern der Schriftkunst am Ende des 19. Jahrhunderts, die zusammen mit den großen Schriftgraphikern des 20. Jahrhunderts die Typographie in die Moderne geführt haben.
Ein bibliophiles Lexikon, das den allgemein kulturgeschichtlich interessierten Leser genauso erfreuen wird, wie es für den professionellen Nutzer hilfreich ist.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Martin Z. Schröder ist voller Bewunderung: der Gebrauchsgraphiker Axel Bertram hat ein einzigartiges, prachtvolles Buch über andere Schriftkünstler geschrieben und gestaltet. Vor allem aber habe dieses im besten Sinne der DDR-Graphiktradition entstandene Buch die Ausstattung erhalten, die es verdient und dort nie bekommen hätte, weil es in der DDR zwar gute Graphiker gab, wie Schröder sagt, die aber nie die richtigen oder ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt bekommen hätten. Das Buch präsentiert in 99 Einzelporträts die Geschichte der Schriftkunst; es sei bisher keinem einzigen Schriftkünstler gelungen, seine Vorgänger so zusammenzufassen und zu präsentieren, dass sie sich tatsächlich wie ein Stammbaum verstehen ließen, staunt Schröder. Viele Querverweise machten die Verwandtschaft noch deutlicher, seien aber zugleich eine unerschöpfliche Wissensquelle auch für Laien, die beispielseise von detailkundlichen Erläuterungen zur Bauweise von Buchstaben nur profitieren könnten. Etwa warum Serifen eine Schrift lesbarer machten, oder warum eine Linie erst dann gerade erscheine, wenn sie in Wahrheit leicht gebogen sei. 15 Jahre habe Bertram für das Buch recherchiert, betont Schröder und behauptet, es treibe bibliophilen Menschen wie ihm einfach das Wasser in die Augen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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