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Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) war der vermutlich berühmteste Deutsche seiner Zeit. Vor allem sein Leben, sein mühsamer Weg vom Schusterjungen zum Präsidenten der Altertümer Roms, und seine Begeisterung für die Schönheit griechischer Kunst faszinierte nicht nur adelige Sammler, sondern auch die gerade entstehende bürgerliche Öffentlichkeit. Als "deutscher Grieche" wurde sein Hang zur "griechischen Liebe" und einem rein männlichen Schönheitsideal allenthalben bereitwillig akzeptiert; seine Schriften gelten als Fundament des Klassizismus. Aus Anlass seines 300. Geburtstags präsentieren…mehr

Produktbeschreibung
Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) war der vermutlich berühmteste Deutsche seiner Zeit. Vor allem sein Leben, sein mühsamer Weg vom Schusterjungen zum Präsidenten der Altertümer Roms, und seine Begeisterung für die Schönheit griechischer Kunst faszinierte nicht nur adelige Sammler, sondern auch die gerade entstehende bürgerliche Öffentlichkeit. Als "deutscher Grieche" wurde sein Hang zur "griechischen Liebe" und einem rein männlichen Schönheitsideal allenthalben bereitwillig akzeptiert; seine Schriften gelten als Fundament des Klassizismus. Aus Anlass seines 300. Geburtstags präsentieren wir eine literarische Blütenlese mit Texten von Goethe, Casanova, Herder, Hauptmann, Pater und anderen, nicht zuletzt auch einer Auswahl aus den Schriften und (Liebes-)Briefen Winckelmanns.
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Autorenporträt
Joachim Bartholomae gehörte 1992 zu den Mitbegründern des "Männerschwarm Verlags" und verantwortet dort das belletristische Programm.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.12.2017

Dieses war das Leben und die Wunder Johann Winckelmanns

Von Anfang an richtete sich die Neugier der Gebildeten auf den Mann hinter dem kunstschriftstellerischen Werk. Zur Geschichte eines Idealbildnisses.

Am 9. Dezember 2017 hat sich der Geburtstag von Johann Joachim Winckelmann zum dreihundertsten Mal gejährt. Gefeiert wird eine der interessantesten und international wirkmächtigsten Gestalten der deutschen Geistesgeschichte: Ein Junge aus ganz kleinen Verhältnissen, als Schustersohn 1717 in Stendal in der Altmark geboren, schafft es, ohne Wunderkind-Bonus, einer der berühmtesten Intellektuellen Europas zu werden. Zum Zeitpunkt seines Todes 1768 war Winckelmann der bekannteste Deutsche, eine debattenbestimmende Figur und selbst so etwas wie eine Touristenattraktion in Rom. Große Herren, die auf der Grand Tour in Rom Station machten, drängten sich um seine Begleitung durch die antiken Stätten und die vatikanischen Sammlungen; Kardinäle machten ihn zum Hausgenossen. 1763 ernannte ihn Papst Clemens XIII. zum obersten Denkmalpfleger des Kirchenstaates, verantwortlich für die Vergabe von Grabungslizenzen und für die Überwachung des Handels und der Ausfuhr von Kunstwerken. Winckelmann saß so an einer der wichtigsten Schnittstellen des europäischen Kunsthandels und der Kunst-Außenpolitik des Kirchenstaates.

Mit seinen Schriften, vor allem den "Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst" und der "Kunst des Altertums", hat er das Bild geprägt, das sich nicht nur Deutsche von der Antike machen. Er hat aus der Textwissenschaft der Antiquare Wissenschaften gemacht, die sich des Objekt- und des Kunstcharakters ihrer Gegenstände bewusst sind und deren Sinngehalt hermeneutisch erschließen: Kunstgeschichte und Klassische Archäologie. Und er hat das Konzept des Stils als organisierendes Prinzip der Kunstgeschichte als Erster formuliert.

Die Figur Winckelmann und ihr "Lebensroman" waren bereits für die Zeitgenossen, auch schon vor seiner ganz Europa erschütternden Ermordung in Triest 1768, ein Faszinosum - ein Popstar im achtzehnten Jahrhundert, wie ihn der Untertitel des schönen Sammelbandes "Das Wunder Winckelmann" aus dem Männerschwarm-Verlag nur auf den ersten Blick anachronistisch nennt ("Das Wunder Winckelmann". Ein Popstar im 18. Jahrhundert. Ein Lesebuch. Männerschwarm Verlag, Hamburg 2016. 208 S., br., 20,- Euro). Winckelmann ist der wohl am meisten porträtierte bürgerliche Deutsche zwischen Luther und Goethe - und das nicht von irgendwem: Mit Angelika Kauffmann, Anton Raphael Mengs und Anton von Maron gehörten einige der angesehensten Maler der Epoche zu seinen Porträtisten. Kopien und Reproduktionen der Porträts waren offensichtlich so lukrativ, dass sie in großer Zahl produziert und europaweit verkauft wurden.

Winckelmann selbst sorgte dafür, dass seine Schriften, wenn immer möglich, mit einem Autorenporträt versehen wurden, und verschenkte Reproduktionen seiner Porträts. Seine zahlreichen Briefe an Freunde und Bekannte in Deutschland, Frankreich, Italien und England wurden sorgfältig gesammelt und teilweise kopiert, so dass schon bald nach seinem Tod die ersten Sammelbände mit ausgewählter Korrespondenz erscheinen konnten. Winckelmanns Korrespondenz galt schon Zeitgenossen als ein wichtiger Teil, wenn nicht als der wichtigere Teil seines Werkes - allerdings, wie Martin Disselkamp in seiner Darstellung des Briefwerks im gerade erschienenen Winckelmann-Handbuch des Metzler-Verlags zeigt ("Winckelmann-Handbuch". Leben - Werk - Wirkung. Herausgegeben von Martin Disselkamp und Fausto Testa. J.B. Metzler Verlag, Stuttgart 2017. VIII, 374 S., Abb., geb., 99,95 Euro), in Verkennung des stark literarisch und diskurspolitisch geprägten Charakters seiner Briefe.

Sie wurden als authentischer Selbstausdruck von Seele und Charakter eines großen Mannes gelesen - eine Lesart, die von Winckelmann aber auch selbst immer wieder gestützt und gefordert wird, wenn er im hohen, empfindsamen Ton den Empfängern (und den vielen Mitlesern, deren er sich wohl bewusst war) sein Leben in Rom und den Weg dahin autobiographisch auslegt. "Dieses ist das Leben und die Wunder Johann Winckelmanns" - diese vielzitierte Stelle aus einem Brief von 1762 an den Jugendfreund Marpurg zeigt, wie auch Winckelmann selbst der Faszination seines eigentlich völlig unwahrscheinlichen Bildungs- und Karrierewegs erlag. Es verdankt sich dieser außergewöhnlichen Biographie, dass er, auch nachdem viele seiner Zuschreibungen und Interpretationen, ja sogar sein ganzes Konzept der antiken Kunstgeschichte als Stilgeschichte von seinen Nachfolgern in den Altertumswissenschaften verworfen oder in Frage gestellt worden waren, bis weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein eine Leitfigur für die Identität der Deutschen als der paradigmatischen Kulturnation blieb.

Die Fixierung auf die Person Winckelmann hat auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit ihm und seinem Werk geprägt. Auch wenn man sich noch bis in die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts mit seinen gelehrten Arbeiten in der Sache auseinandersetzte, auch wenn seine Verpflichtung von Archäologie und Altertumswissenschaft auf den Kunstcharakter der Artefakte sehr viel länger prägend wirkte, blieb das dominierende Genre der wissenschaftlichen Annäherung an Winckelmann - vorgeprägt von Goethes biographischer Skizze "Winckelmann und sein Jahrhundert" - die Biographie. Seine Position als Gründungsheros der Klassischen Archäologie und Kunstgeschichte, vor allem aber als der Mann, der als Erster die Seelenverwandtschaft der Deutschen zur griechischen Antike erkannt und empfunden hatte, wurde von diesen biographischen Rekonstruktionen vorausgesetzt. So zementierten sie Winckelmann in dieser Rolle oft auch dann noch, als das ihr zugrundeliegende klassisch-romantisch geprägte Griechenland-Bild schon längst von genau diesen Wissenschaften in Frage gestellt und als Projektion sichtbar gemacht worden war.

Je weiter sich die wissenschaftliche Erkenntnislage und die eigene historische Stellung des Biographen von der Situation Winckelmanns entfernten, desto stärker die Versuchung, Winckelmann zum Symbol für Höheres zu machen: zum Idealbild des den Niederungen der Ökonomie und Politik entrückten deutschen Bildungsbürgers, zum prototypischen Ästhetizisten wie bei Walter Pater, einem der wenigen englischen Biographen, zum Gewährsmann für die Erwähltheit der deutschen Nation in den Biographien aus dem George-Kreis oder zum Vertreter eines Deutschtums, das sich selbst in Richtung eines universalen Humanismus transzendiert, in der letzten großen Winckelmann-Renaissance der fünfziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts.

Auch die bis heute Maßstäbe setzende, in ihrem Zugriff auf die Quellen und auf die kultur- und geistesgeschichtlichen Horizonte von Winckelmanns Werk nicht wieder erreichte Arbeit von Carl Justi ist als Biographie entstanden. Die drei Bände "Winckelmann, sein Leben, seine Werke und seine Zeitgenossen: mit Skizzen zur Kunst- und Gelehrtengeschichte des 18. Jahrhunderts" (1866 bis 1872) sind mit ihrem Anspruch, die Welt, in der Winckelmann möglich war, so genau wie möglich zu rekonstruieren, nicht nur ein Meilenstein der Winckelmann-Forschung und der Geschichte der Biographie, sondern auch ein Monument der deutschen Geschichtswissenschaft und des Historismus. Gleichermaßen gegen die Vereinnahmungen Winckelmanns durch nationalistische Kreise und gegen spekulative sowie materialistisch-mechanistische Konzepte der Kulturgeschichtsschreibung gewandt, präsentiert Justi so etwas wie die Illusion einer Autopsie der Welten, in denen sich Winckelmann bewegt hat: vom ärmlichen Stendal über das Erweckungserlebnis in der deutschen Kunstmetropole Dresden bis zu den Kardinalspalästen in Rom und dem elenden Tod in einem Gasthof in Triest.

Justi hat alle zugänglichen Quellen gesichtet, viele davon als Erster überhaupt, darunter auch den Nachlass in der Pariser Bibliothèque Nationale, aus dem sich Winckelmanns umfangreiche Lektüren auch jenseits der einschlägigen antiquarischen Autoren erschließen lassen. Die Sicht Justis ist nicht auf den Vater der klassischen Archäologie und den Wissenschaftsheros fixiert, so dass er auch die vielen Aspekte des Werkes in den Blick nehmen kann, die nicht in die Heldengeschichte zu passen scheinen. So macht Justi, wie schon Goethe und Herder, auch die Homosexualität Winckelmanns zum Thema, im Rahmen seiner historischen Möglichkeiten. Vor allem aber wird bei Justi die Leistung des Kunsttheoretikers und des Schriftstellers Winckelmann plastisch, aus der deutschen Sprache und ihren begrifflichen Möglichkeiten überhaupt erst eine kunstbeschreibungs- und wissenschaftsfähige Sprache gemacht zu haben. Die Statuenbeschreibungen der "Geschichte der Kunst des Altertums" gehören zu den großen Prosaleistungen der deutschen Literatur.

Auch wenn Justis Denkmal Johann Joachim Winckelmanns, um die vom Kasseler Preiskomitee abgelehnte Lobschrift Herders zu paraphrasieren, selbst schon das hundertfünfzigste Jahr des Erscheinens feiern kann: Aus seinem Schatten hat sich die Winckelmann-Forschung, die heute vor allem an literaturwissenschaftlichen und kulturwissenschaftlichen Institutionen stattfindet, nicht weit hinausbewegt. Neue, originelle Zugänge hat erst die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Winckelmanns Homosexualität für Leben und Werk eröffnet, die in der gebotenen Offenheit erst seit wenigen Jahren möglich ist. Die Homosexualität erscheint als konstituierendes Element der Selbstpositionierung Winckelmanns und seiner Handlungsmöglichkeiten in den Gelehrtennetzwerken der Zeit. Winckelmanns empathische, identifikatorische Lektüre der griechischen Antike legte das diskursive Feld an, auf dem die kulturellen Eliten nach Winckelmann über Homosexualität schreiben und verhandeln konnten.

Homosexualität und Geschlecht, Männlichkeit, Weiblichkeit und Androgynie als soziale Rollen, die offen für Interpretationen und Bedeutungsverschiebungen sind - das sind Themen einer von Queer und Gender Studies informierten Forschung, die Person und Werk Winckelmanns an aktuelle Debatten außerhalb des engen disziplinarischen Feldes der Kunstwissenschaften anschließt. In einer so günstigen Position hat sich die Winckelmann-Forschung seit den fünfziger Jahren nicht mehr befunden. Denn auch die zahlreichen Events zu dreihundert Jahren Winckelmann können nicht darüber hinwegtäuschen: Winckelmann verschwindet aus dem aktiven kulturellen Gedächtnis. "Edle Einfalt und stille Größe", seine griffige Formulierung, die im Guten und im Schlechten zum Motto des europäischen Klassizismus wurde, löst selbst bei kulturell interessierten Menschen meist nur noch ein vages Erinnern aus.

Umso mehr erstaunt, wie wenig Kontakt die traditionelle germanistische und kulturwissenschaftliche Winckelmann-Forschung mit den 2017 auch nicht mehr so ganz neuen Themen der Ästhetik des Geschlechts sucht: Die Weimarer Jubiläumsausstellung "Winckelmann. Moderne Antike" lagerte sie gleich ganz an das Schwule Museum Berlin aus. Dessen kleiner, sehr schön gestalteter Katalog ("Winckelmann". Das göttliche Geschlecht. Herausgegeben von Wolfgang Cortjaens. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2017. 128 S., Abb., br., 9,95 Euro) bietet den aktuell besten deutschsprachigen Einstieg in den Themenkomplex. Die vielen Abbildungen lassen hinter dem achtzehnten Jahrhundert der Aufklärung und der Gelehrten, das 2017 nicht nur in der Weimarer Ausstellung als die Welt Winckelmanns präsentiert wird, eine (Sub-)Kultur auftauchen, in der Crossdressing nichts Außergewöhnliches und Bildungstourismus zu den antiken Stätten immer auch Sextourismus ist.

Dass sich die traditionelle kulturwissenschaftliche Forschung mit der offenen Auseinandersetzung mit Winckelmanns Homosexualität schwertut, ist selbst schlechte Tradition. Aber auch ein antiakademischer Enzyklopädist wie Egon Friedell nutzte in seiner "Kulturgeschichte der Neuzeit" die Homosexualität Winckelmanns, um das Konzept des Klassizismus generell zu diskreditieren: "Das homosexuelle Auge ist ohne Empfindung für aufgelöste Form, verschwimmende Valeurs, rein malerische Eindrücke. Und so geht, bei Licht betrachtet, jene ganze fixe Idee des ,Klassizismus' zurück auf die sexuelle Perversion eines deutschen Provinzantiquars." Winckelmanns Vermutung, wer bei Statuen nur heterosexuelle sinnliche Reize rezipieren könne, werde von deren Kunstcharakter nichts begreifen, diente Friedell als Rohmaterial einer herbeifabulierten Ästhetik des homosexuellen Blicks, deren homophobe Untertöne gar nicht zu überlesen sind. Schon Justi musste seine offene Darstellung der erotisch gefärbten Männerfreundschaften zurücknehmen und durch Andeutungen für Eingeweihte ersetzen, weil sie als Desavouierung Winckelmanns gelesen wurde. Goethe verteidigte Winckelmanns besondere, eben griechische Form des Eros gegen die Neigungen von Herausgebern und Lesern, sie aus Briefen und Lebensbeschreibungen herauszuretuschieren.

Auch das pseudopompejische Fresko "Jupiter und Ganymed", mit dem Anton Raphael Mengs und Giovanni Battista Casanova ihrem Freund Winckelmann beweisen wollten, dass dessen Theorien über die griechische Kunst mehr mit ihm als mit der griechischen Kunst zu tun hätten, hat einen homophoben Beigeschmack: Das Fresko zeigt Jupiter im Begriff, seinen Mundschenk, den Knaben Ganymed, zu küssen. Für das Sujet gibt es in der bis dato bekannten antiken Kunst und antiquarischen Literatur kein motivisches Vorbild, genauso wenig wie für die Technik, Freskomalerei. Der ganze Hoax beruhte auf der Annahme, Winckelmann werde das Werk trotzdem als echt akzeptieren, weil er dem Motiv nicht widerstehen könne. So prangt das Bild denn auch als vorzüglichstes Beispiel antiker Malerei in der ersten Ausgabe der "Kunst des Altertums" von 1764.

Winckelmann erkannte den Schwindel erst nach der Drucklegung und berichtigte seinen Fehler in den "Anmerkungen über die Geschichte der Kunst des Alterthums" 1767. Die Freundschaft mit Mengs und Casanova war beendet. Homophobie, zumindest der Zweifel, ob ein Mann, der Männer sexuell attraktiv findet, wissenschaftlich über die antike griechische Kunst forschen und reden kann, steht also von Anfang an im Raum, wenn Winckelmanns Homosexualität Thema wird.

Das Handbuch bei Metzler widmet dem Thema ein eigenes Kapitel, im Rahmen eines umfassenden Überblicks über die Forschung, der auch unerwartete Gebiete berücksichtigt: So bietet der Durchgang durch die Winckelmann-Darstellung in der Bildenden Kunst bis ins zwanzigste Jahrhundert selbst für Kenner Aha-Erlebnisse. Seltsam, wie stark die Winckelmann-Forschung immer noch national organisiert scheint: Der große Intellektuelle, der das Selbstverständnis einer europäischen Elite mitprägte, wird vorwiegend in nationaler Perspektive "verwaltet", vor allem von deutschen und italienischen Germanisten und Altertumswissenschaftlern.

Das größte Geschenk zum dreihundertsten Geburtstag ist der zügige Fortgang der von Bernard Andreae angestoßenen, seit 1996 bei Philipp von Zabern erscheinenden kommentierten Ausgabe der Schriften und des Nachlasses. Ein Vierteljahrtausend nach dem ersten Erscheinen liegt seit 2010 erstmals eine vollständige, kommentierte und mit Text- und Bildmaterialien versehene Ausgabe der "Geschichte der Kunst des Altertums" vor. 2016 sind auch Winckelmanns Dresdner Schriften auf der Basis neu entdeckter Manuskripte erschienen. In gewisser Weise das schönste Denkmal für Johann Joachim Winckelmann - endlich.

CHRISTINA DONGOWSKI

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