Ein packender Gangsterthriller des vielfach ausgezeichneten US-Thrillerautors, der fesselnde Auftakt zur Serie mit Nick Mason, dem "Hitman wider Willen" - für Fans von Lee Child, Harlan Coben und Dennis Lehane
Nick Mason war immer ein sauberer Gangster - soweit das in seinem Gewerbe möglich ist. Bis einer seiner Kumpels einen verdeckten Ermittler erschoss. Nick hielt sich an den Ehrenkodex, verriet seinen Komplizen nicht und ging in den Bau. Totschlag, Mindeststrafe: 25 Jahre. Im Gefängnis wird Darius Cole, der Pate von Chicago, auf ihn aufmerksam und macht ihm ein verlockendes Angebot: Nick soll Coles Mann für besondere Aufgaben werden, sein Ausputzer - und dafür wird er ihn raushauen. Und so ist Nick nach fünf Jahren wieder draußen. Eigentlich könnte er jetzt sein Leben in Freiheit genießen. Wenn da nicht dieses Handy wäre, das man ihm bei der Rückkehr nach Chicago überreicht hat. Wann wird es das erste Mal klingeln?
"Umwerfend. Ein packender Nonstop-Thriller,fesselnd von der ersten Seite an." Don Winslow
Nick Mason war immer ein sauberer Gangster - soweit das in seinem Gewerbe möglich ist. Bis einer seiner Kumpels einen verdeckten Ermittler erschoss. Nick hielt sich an den Ehrenkodex, verriet seinen Komplizen nicht und ging in den Bau. Totschlag, Mindeststrafe: 25 Jahre. Im Gefängnis wird Darius Cole, der Pate von Chicago, auf ihn aufmerksam und macht ihm ein verlockendes Angebot: Nick soll Coles Mann für besondere Aufgaben werden, sein Ausputzer - und dafür wird er ihn raushauen. Und so ist Nick nach fünf Jahren wieder draußen. Eigentlich könnte er jetzt sein Leben in Freiheit genießen. Wenn da nicht dieses Handy wäre, das man ihm bei der Rückkehr nach Chicago überreicht hat. Wann wird es das erste Mal klingeln?
"Umwerfend. Ein packender Nonstop-Thriller,fesselnd von der ersten Seite an." Don Winslow
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.03.2017NEUE TASCHENBÜCHER
Ein Killer
für Chicago
„Das zweite Leben des Nick Mason“ beginnt, im gleichnamigen Roman von Steve Hamilton, mit einer Rückkehr. Rückkehr nach Chicago, wo Nick aufgewachsen ist. „Die Straßen und Gassen dieser Stadt zogen sich durch ihn hindurch wie die Adern seines Körpers.“ Keine richtige Rückkehr freilich, denn Lincoln Park West, die weiträumige Nobelgegend, ist das Gegenstück zu Canaryville, wo die Häuser so eng aneinandergebaut sind, dass man von einem ins andere langen könnte.
Die Rückkehr beginnt für Nick in Terre Haute, dem Bundesgefängnis, fünf Jahre hat er hinter sich, zwanzig noch vor sich, für eine missglückte Aktion, bei der ein Cop getötet wurde. Er kommt vorzeitig raus durch die Machenschaften des Drogenbosses Darius Cole, der ebenfalls in Terre Haute hockt, von dort aus die Stadt weiter im Griff hat. Steve Hamilton schreibt über Chicago wie einst Balzac über Paris, zwei Städte der verlorenen Illusionen. Nick hat außerhalb des Gefängnisses eine andere Gefangenschaft angetreten. Im ersten Leben war er ein aufrechter Loser, und er muss sehen, wie viel davon er für sich und die Frauen, die er liebt, in sein zweites retten kann, als Killer für Cole, auf Abruf. FRITZ GÖTTLER
Steve Hamilton: Das zweite Leben des Nick Mason. Roman. Aus dem Englischen von Karin Diemerling. Droemer, München 2017.
335 Seiten, 14,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Ein Killer
für Chicago
„Das zweite Leben des Nick Mason“ beginnt, im gleichnamigen Roman von Steve Hamilton, mit einer Rückkehr. Rückkehr nach Chicago, wo Nick aufgewachsen ist. „Die Straßen und Gassen dieser Stadt zogen sich durch ihn hindurch wie die Adern seines Körpers.“ Keine richtige Rückkehr freilich, denn Lincoln Park West, die weiträumige Nobelgegend, ist das Gegenstück zu Canaryville, wo die Häuser so eng aneinandergebaut sind, dass man von einem ins andere langen könnte.
Die Rückkehr beginnt für Nick in Terre Haute, dem Bundesgefängnis, fünf Jahre hat er hinter sich, zwanzig noch vor sich, für eine missglückte Aktion, bei der ein Cop getötet wurde. Er kommt vorzeitig raus durch die Machenschaften des Drogenbosses Darius Cole, der ebenfalls in Terre Haute hockt, von dort aus die Stadt weiter im Griff hat. Steve Hamilton schreibt über Chicago wie einst Balzac über Paris, zwei Städte der verlorenen Illusionen. Nick hat außerhalb des Gefängnisses eine andere Gefangenschaft angetreten. Im ersten Leben war er ein aufrechter Loser, und er muss sehen, wie viel davon er für sich und die Frauen, die er liebt, in sein zweites retten kann, als Killer für Cole, auf Abruf. FRITZ GÖTTLER
Steve Hamilton: Das zweite Leben des Nick Mason. Roman. Aus dem Englischen von Karin Diemerling. Droemer, München 2017.
335 Seiten, 14,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.04.2017Leben geben, Leben nehmen
Krimis in Kürze: Annas, Holm, Strukul, Hamilton
Da steht einer am Fenster zum Hof. Natürlich nicht, um Verstöße wider die Mülltrennung zu beobachten. Später hängen Plakate an einer Mauer, die das Gesicht eines Mannes und das Wort "Mörder" zeigen. Man ahnt schnell, dass Max Annas, bevor er Kriminalromane zu schreiben begann, auch als Film- und Musikkritiker gearbeitet hat. "Illegal" (Rowohlt, 240 S., geb., 19,95 [Euro]) ist sein dritter Roman. Er erzählt eine Geschichte, die in unsere Welt passt. Kodjo, der junge Ghanaer, lebt schon seit ein paar Jahren in Berlin, er war verheiratet und hatte Arbeit als Historiker. Nach Scheidung und Kündigung ist er in die Illegalität gerutscht, mit einem Küchenjob, einem Überlebensnetzwerk, einer deutschen Freundin und einem Dachboden in einem leerstehenden Haus. Das funktioniert - bis er einen Mord beobachtet. Und vom Mörder gesehen wird.
So wird aus der dauerhaften, unbestimmten Bedrohung eine konkrete Verfolgung. Annas entwickelt daraus einen spannenden, zügig erzählten Plot, er wechselt die Perspektiven, er hat erkennbar recherchiert im Milieu jener Menschen, die immer zugleich sichtbar sind und unsichtbar sein müssen. Die Charaktere allerdings sind ein wenig flächig geraten, da gibt er sich bei den Porträts zu rasch mit dem nächstliegenden Strich zufrieden. Vielleicht käme das Buch eher zu sich, wenn aus ihm ein Drehbuch würde. Dann wäre bloß die Frage, ob die deutschen Filmförderer nicht einen anderen Schluss verlangen würden.
Sehr fern von unserer Welt und Zeit ist es, wovon der Däne Lasse Holm erzählt. "Der Römer" heißt der erste, "Der Grieche" (Osburg Verlag, 456 S., br., 12.- [Euro]) der zweite Roman des hauptberuflichen Designers und Illustrators. Beider Held ist der Arzt Demetrios, der Sulla behandelte und das römische Bürgerrecht erlangte. Kein klassischer Ermittler, aber ein Mann mit praktischen und logischen Kenntnissen, um aus rätselhaften Todesfällen und anderen komplizierten Sachverhalten Schlüsse zu ziehen. Das ist ein hermeneutisch sinnvoller Ansatz, weil er nicht einfach moderne Lösungsmuster auf antike Verhältnisse projiziert, wie das so viele Römer-Krimis tun.
Wenn "Der Grieche" beginnt, ist Cicero Konsul und Catilina steht vor der Tür, doch die berühmte Verschwörung aus dem Jahr 63 vor Christus ist zunächst nur ein Hintergrund. Ein ziemlich beliebter Hintergrund übrigens, der auch schon die Romane von Robert Harris, Steven Saylor oder John Maddox Roberts inspiriert hat. Vor Rom jedoch gibt es Morde in Athen, Demetrios' Exilort, und komplizierte Familienverhältnisse. Man muss ein Faible für dieses Antiken-Setting haben, um Feuer zu fangen. Denn es ist schwer zu entscheiden, ob es an Übersetzung und Lektorat liegt oder an der Sprache des Originals, dass manches holpert und stolpert. Das Glossar hätte auch ein bisschen mehr Präzision vertragen. Aber schon wegen Holms einfallsreicher und durch Quellen nicht einfach aus der Welt zu schaffenden Sicht auf Ciceros Anteil an der Catilinarischen Verschwörung lohnt sich die Lektüre.
Es ist ein nicht unbedingt verwandtes Faible, das man haben muss, um sich an dem Pulp-Stil von Matteo Strukul zu erfreuen, obwohl es in der Antike mindestens so drastisch, blutig und gewaltsam zuging wie im Norditalien von heute, wo chinesische Triaden und, nun ja, altes Geld in Gestalt von traditionellen Mafiosi aufeinanderprallen. Und Strukul, der auch schon Comicszenarien geschrieben hat, lässt es in "Mila" (Suhrkamp, 206 S., br., 8,99 [Euro]) wirklich krachen. An der Titelheldin mit flammender roter Mähne, Kampfsport- und Schusswaffenexpertise hätte auch Tarantino viel Spaß, und es ist auch hilfreich, wenn man "Grindhouse" von Tarantino und seinem Blutsbruder Roberto Rodriguez kennt, sich "Mila" als Prosa-Äquivalent dazu vorzustellen. Wobei diese rothaarige Rächerin natürlich auch eine ferne Schwester von Uma Thurmans Braut in "Kill Bill" ist. Wie gesagt, man muss das mögen, und wenn man das tut, kommt man hier auf seine Kosten.
Eher klassisch, seriöser, ohne deswegen langweilig zu sein, ist Steve Hamiltons Thriller "Das zweite Leben des Nick Mason" (Droemer, 336 S., br., 14.- [Euro]). Ein Mann kommt vorzeitig aus dem Knast frei. Der Unterweltherrscher von Chicago, der aus der Haft regiert, hat dafür gesorgt. Nick Mason ist ein Dieb, aber kein Mörder. Jetzt soll er ein Killer werden. Er will seine Frau und seine Tochter zurück. Statt Freiheit hat er bedingte Bewegungsfreiheit. Ein Cop ahnt, was da läuft. Um sein Leben zurückzubekommen, muss Mason Leben nehmen. Das ist ein Tausch, der nie aufgehen kann. Er weiß das, weil er intelligent ist; er handelt, weil er sich gegen sein Schicksal auflehnt. Das ist eine harte, klare Struktur. Ihr entsprechen Sprache und Tempo des Romans bis zum Schluss.
PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Krimis in Kürze: Annas, Holm, Strukul, Hamilton
Da steht einer am Fenster zum Hof. Natürlich nicht, um Verstöße wider die Mülltrennung zu beobachten. Später hängen Plakate an einer Mauer, die das Gesicht eines Mannes und das Wort "Mörder" zeigen. Man ahnt schnell, dass Max Annas, bevor er Kriminalromane zu schreiben begann, auch als Film- und Musikkritiker gearbeitet hat. "Illegal" (Rowohlt, 240 S., geb., 19,95 [Euro]) ist sein dritter Roman. Er erzählt eine Geschichte, die in unsere Welt passt. Kodjo, der junge Ghanaer, lebt schon seit ein paar Jahren in Berlin, er war verheiratet und hatte Arbeit als Historiker. Nach Scheidung und Kündigung ist er in die Illegalität gerutscht, mit einem Küchenjob, einem Überlebensnetzwerk, einer deutschen Freundin und einem Dachboden in einem leerstehenden Haus. Das funktioniert - bis er einen Mord beobachtet. Und vom Mörder gesehen wird.
So wird aus der dauerhaften, unbestimmten Bedrohung eine konkrete Verfolgung. Annas entwickelt daraus einen spannenden, zügig erzählten Plot, er wechselt die Perspektiven, er hat erkennbar recherchiert im Milieu jener Menschen, die immer zugleich sichtbar sind und unsichtbar sein müssen. Die Charaktere allerdings sind ein wenig flächig geraten, da gibt er sich bei den Porträts zu rasch mit dem nächstliegenden Strich zufrieden. Vielleicht käme das Buch eher zu sich, wenn aus ihm ein Drehbuch würde. Dann wäre bloß die Frage, ob die deutschen Filmförderer nicht einen anderen Schluss verlangen würden.
Sehr fern von unserer Welt und Zeit ist es, wovon der Däne Lasse Holm erzählt. "Der Römer" heißt der erste, "Der Grieche" (Osburg Verlag, 456 S., br., 12.- [Euro]) der zweite Roman des hauptberuflichen Designers und Illustrators. Beider Held ist der Arzt Demetrios, der Sulla behandelte und das römische Bürgerrecht erlangte. Kein klassischer Ermittler, aber ein Mann mit praktischen und logischen Kenntnissen, um aus rätselhaften Todesfällen und anderen komplizierten Sachverhalten Schlüsse zu ziehen. Das ist ein hermeneutisch sinnvoller Ansatz, weil er nicht einfach moderne Lösungsmuster auf antike Verhältnisse projiziert, wie das so viele Römer-Krimis tun.
Wenn "Der Grieche" beginnt, ist Cicero Konsul und Catilina steht vor der Tür, doch die berühmte Verschwörung aus dem Jahr 63 vor Christus ist zunächst nur ein Hintergrund. Ein ziemlich beliebter Hintergrund übrigens, der auch schon die Romane von Robert Harris, Steven Saylor oder John Maddox Roberts inspiriert hat. Vor Rom jedoch gibt es Morde in Athen, Demetrios' Exilort, und komplizierte Familienverhältnisse. Man muss ein Faible für dieses Antiken-Setting haben, um Feuer zu fangen. Denn es ist schwer zu entscheiden, ob es an Übersetzung und Lektorat liegt oder an der Sprache des Originals, dass manches holpert und stolpert. Das Glossar hätte auch ein bisschen mehr Präzision vertragen. Aber schon wegen Holms einfallsreicher und durch Quellen nicht einfach aus der Welt zu schaffenden Sicht auf Ciceros Anteil an der Catilinarischen Verschwörung lohnt sich die Lektüre.
Es ist ein nicht unbedingt verwandtes Faible, das man haben muss, um sich an dem Pulp-Stil von Matteo Strukul zu erfreuen, obwohl es in der Antike mindestens so drastisch, blutig und gewaltsam zuging wie im Norditalien von heute, wo chinesische Triaden und, nun ja, altes Geld in Gestalt von traditionellen Mafiosi aufeinanderprallen. Und Strukul, der auch schon Comicszenarien geschrieben hat, lässt es in "Mila" (Suhrkamp, 206 S., br., 8,99 [Euro]) wirklich krachen. An der Titelheldin mit flammender roter Mähne, Kampfsport- und Schusswaffenexpertise hätte auch Tarantino viel Spaß, und es ist auch hilfreich, wenn man "Grindhouse" von Tarantino und seinem Blutsbruder Roberto Rodriguez kennt, sich "Mila" als Prosa-Äquivalent dazu vorzustellen. Wobei diese rothaarige Rächerin natürlich auch eine ferne Schwester von Uma Thurmans Braut in "Kill Bill" ist. Wie gesagt, man muss das mögen, und wenn man das tut, kommt man hier auf seine Kosten.
Eher klassisch, seriöser, ohne deswegen langweilig zu sein, ist Steve Hamiltons Thriller "Das zweite Leben des Nick Mason" (Droemer, 336 S., br., 14.- [Euro]). Ein Mann kommt vorzeitig aus dem Knast frei. Der Unterweltherrscher von Chicago, der aus der Haft regiert, hat dafür gesorgt. Nick Mason ist ein Dieb, aber kein Mörder. Jetzt soll er ein Killer werden. Er will seine Frau und seine Tochter zurück. Statt Freiheit hat er bedingte Bewegungsfreiheit. Ein Cop ahnt, was da läuft. Um sein Leben zurückzubekommen, muss Mason Leben nehmen. Das ist ein Tausch, der nie aufgehen kann. Er weiß das, weil er intelligent ist; er handelt, weil er sich gegen sein Schicksal auflehnt. Das ist eine harte, klare Struktur. Ihr entsprechen Sprache und Tempo des Romans bis zum Schluss.
PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Eher klassisch, seriöser, ohne deswegen langweilig zu sein, ist Hamiltons Thriller. (...) Harte, klare Struktur. Ihr entsprechen Sprache und Tempo des Romans bis zum Schluss." Frankfurter Allgemeine Zeitung 20170403