Die Rede von einem Zwischenreich des Dialogs deutet hin auf den intermedHi. ren Charakter des Dialogs, in dem zwischen uns zustande kommt, was keiner fur sich zustande brachte. Stehen wir immer schon im Dialog, so ist fur jeden der Weg zu sich selbst nicht der kurzeste, sondern der langste, er ginge durch die Welt sowohl wie durch die Andern. Dieser Gesichtspunkt ist keines wegs selbstverstandlich, doch selbst dort, wo er sich Geltung ver schafft, wird er vielfach verdunkelt durch die Verwandlung von Verschiedenem in Gegensatzliches, wenn etwa interpersonale Be ziehung und soziale…mehr
Die Rede von einem Zwischenreich des Dialogs deutet hin auf den intermedHi. ren Charakter des Dialogs, in dem zwischen uns zustande kommt, was keiner fur sich zustande brachte. Stehen wir immer schon im Dialog, so ist fur jeden der Weg zu sich selbst nicht der kurzeste, sondern der langste, er ginge durch die Welt sowohl wie durch die Andern. Dieser Gesichtspunkt ist keines wegs selbstverstandlich, doch selbst dort, wo er sich Geltung ver schafft, wird er vielfach verdunkelt durch die Verwandlung von Verschiedenem in Gegensatzliches, wenn etwa interpersonale Be ziehung und soziale Verhaltnisse, interpersonales Ereignis und anonyme Prozesse und Strukturen, personliche Umkehr und so ziale Veranderungen gegeneinander ausgespielt werden. N eigt die sogenannte Philosophie des Dialogs dazu, reine zwischenmensch liche Beziehungen abzulosen von der mundanen und sozialen Wirklichkeit, so tendiert ein Denken, das von Geschichte und Gesellschaft ausgeht, dahin, einzig den konkreten Entwicklungs gang einer Menschheit in Rechnung zu stellen. Der wechselseitig erhobene Vorwurf, man verliere sich hierin der AuBerlichkeit des Offentlichen und der bloBen Geschichte, man fluchte sich dort in die Innerlichkeit des Privaten und des bloBen Augenblicks, ware dann nur der Ausdruck dafur, daB entweder das Ganze ohne das Urspriingliche oder das Ursprungliche ohne das Ganze gesucht wird. Was hier auseinanderstrebt, nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Lebenspraxis, sind zwei Weisen des mitmenschlichen Umgangs.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Bernhard Waldenfels, geb. 1934, Studium der Philosophie, Psychologie, Klassischen Philologie und Geschichte in Bonn, Innsbruck, München und Paris; Promotion 1959, Habilitation 1967; 1968-76 Lehrtätigkeit in München; seit 1976 Professor für Philosophie an der Universität Bochum; emeritiert 1999. Gastprofessuren in Louvain-la-Neuve, New York, Rom, Rotterdam, Paris, Prag und San Jose. Präsident der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung von 1996-98.
Inhaltsangabe
I Egozentrik und Transzendentaler Solipsismus.- 1. Der Problemansatz.- 2. Das Paradox der Verweltlichung.- 3. Das Paradox der Vergemeinschaftung.- 4. Die Aporie des transzendentalen Solipsismus.- 5. Versuchte Auswege aus der Aporie.- 6. Fremderfahrung und Intentionalität.- 7. Suche nach einem genuinen Zugangsweg zu den Andern.- 8. Vorblick auf den einzuschlagenden Weg.- II Offenheit des Ich und Seiner Welt.- 1. Analogie von Selbsterfahrung und Fremderfahrung.- 2. Die Grundspannung von Reflexion und Leben.- 3. Befreiung aus den Fesseln der natürlichen Einstellung.- 4. Streit um das Eigenrecht der natürlichen Einstellung.- 5. Thema, Interesse, Einstellung.- 6. Präreflexives Tatbewußtsein.- 7. Präreflexives Vollzugs- und Selbstbewußtsein.- 8. Die mitmachende Reflexion auf das Ziel.- 9. Vollzugseinheit von Leben und Reflexion.- 10. Die reine Reflexion auf den Ursprung.- 11. Die Zwischenstellung der transzendentalen Reflexion.- 12. Die natürliche Reflexion als Selbstentfremdung.- 13. Habitueller Selbst- und Welterwerb.- 14. Passiver Lebenszusammenhang in der Zeit.- 15. Offenheit, Fremdheit und Ungenügen des Selbstseins.- III Dialog als Gemeinsames Weltverhalten: Indirekter Umgang Miteinander.- 1. Der Dialog als lebendige Mitte.- 2. Die trinarische Struktur des Dialogs.- 3. Die Eigenart der sozialen Akte.- 4. Interaktion im Gespräch.- 5. Erfüllungszusammenhang von Frage und Antwort.- 6. Der Dialog als Zentrum gemeinsamer Zeitung.- 7. Passiver Zusammenhang im gemeinsamen Tun.- 8. Passiver Zusammenhang im gemeinsamen Leiden.- 9. Mittun als spontanes Einstimmen.- 10. Die Person im Personenverband.- 11. Sprachlich vermittelter Umgang.- 12. Intersubjektive Wahrheit im Einverständnis.- 13. Selbständigkeit im Dialog.- 14. Vom Dialog zum Monolog.- 15. Die offeneGesprächsrunde.- 16. Die Horizonte des Dialogs.- 17. Der vermittelte Dialog.- IV Aufgipfelung des Dialogs: Direkter Zugang Zueinander.- 1. Vom Mitsubjekt zum Gegensubjekt.- 2. Die Vieldeutigkeit der Anrede.- 3. Das Du in der sozialen Rolle des Mitsubjekts.- 4. Der Andere im Rahmen meines Weltentwurfs.- 5. Die neutrale Sphäre der Werkgemeinschaft.- 6. Direkter und indirekter Dialog.- 7. Pädagogischer, subsidiärer und therapeutischer Dialog.- 8. Zusammenhang und Zusammenhanglosigkeit der Begegnung.- 9. Die Ansprechbarkeit des Du in der Gegenwart.- 10. Außersichsein und ursprüngliches Selbstsein des Du.- 11. Einzigartigkeit des Du und der Name.- 12. Jeweiligkeit des Du und Exklusivität der Ich-Du-Beziehung.- 13. Liebe als Einheit von Achtung und Zuneigung.- 14. Passive Einigung im Zugleich von Cogito und Cogitor.- 15. Die Repräsentanz von Welt und Mitwelt in der Leiblichkeit des Du.- 16. Die unmittelbare Begegnung als Zwischenakt.- V Untergrund des Dialogs: Bestehende Bindung Aneinander.- 1. Aktuelle Verbindung und habituelle Verbundenheit.- 2. Die Interfaktizität als innere Grenze des Dialogs.- 3. Aktiv erworbene Gemeinsamkeit.- 4. Vorgefundene Gemeinsamkeit.- 5. Künftige Gemeinsamkeit.- 6. Generative Gemeinsamkeit.- 7. Objektivierte, organisierte und institutionalisierte Gemeinsamkeit.- 8. Zugehörigkeit und Fremdheit, Abgeschlossenheit und Offenheit der Gemeinschaft.- 9. Personales Ereignis und sozialer Bestand.- VI Unterbrechung und Zerfall des Dialogs: Kampf Gegeneinander.- 1. Das Verlassen des Dialogs.- 2. Überwältigung und Unterwerfung.- 3. Die Unterbrechung des Dialogs in der Abblendung der fremden Personalität.- 4. Der weltliche Kampf.- 5. Der persönliche Kampf.- 6. Die Zerfallenheit.- 7. Die Wiederherstellung des Dialogs.- VII Die Stellung desEinzelnen zum Dialog.- 1. Der Abstand zum Dialog in der Vereinzelung.- 2. Die Rückkehr in den Dialog als Vergemeinschaftung und Verleiblichung.- 3. Theorie des Dialogs und dialogische Praxis.
I Egozentrik und Transzendentaler Solipsismus.- 1. Der Problemansatz.- 2. Das Paradox der Verweltlichung.- 3. Das Paradox der Vergemeinschaftung.- 4. Die Aporie des transzendentalen Solipsismus.- 5. Versuchte Auswege aus der Aporie.- 6. Fremderfahrung und Intentionalität.- 7. Suche nach einem genuinen Zugangsweg zu den Andern.- 8. Vorblick auf den einzuschlagenden Weg.- II Offenheit des Ich und Seiner Welt.- 1. Analogie von Selbsterfahrung und Fremderfahrung.- 2. Die Grundspannung von Reflexion und Leben.- 3. Befreiung aus den Fesseln der natürlichen Einstellung.- 4. Streit um das Eigenrecht der natürlichen Einstellung.- 5. Thema, Interesse, Einstellung.- 6. Präreflexives Tatbewußtsein.- 7. Präreflexives Vollzugs- und Selbstbewußtsein.- 8. Die mitmachende Reflexion auf das Ziel.- 9. Vollzugseinheit von Leben und Reflexion.- 10. Die reine Reflexion auf den Ursprung.- 11. Die Zwischenstellung der transzendentalen Reflexion.- 12. Die natürliche Reflexion als Selbstentfremdung.- 13. Habitueller Selbst- und Welterwerb.- 14. Passiver Lebenszusammenhang in der Zeit.- 15. Offenheit, Fremdheit und Ungenügen des Selbstseins.- III Dialog als Gemeinsames Weltverhalten: Indirekter Umgang Miteinander.- 1. Der Dialog als lebendige Mitte.- 2. Die trinarische Struktur des Dialogs.- 3. Die Eigenart der sozialen Akte.- 4. Interaktion im Gespräch.- 5. Erfüllungszusammenhang von Frage und Antwort.- 6. Der Dialog als Zentrum gemeinsamer Zeitung.- 7. Passiver Zusammenhang im gemeinsamen Tun.- 8. Passiver Zusammenhang im gemeinsamen Leiden.- 9. Mittun als spontanes Einstimmen.- 10. Die Person im Personenverband.- 11. Sprachlich vermittelter Umgang.- 12. Intersubjektive Wahrheit im Einverständnis.- 13. Selbständigkeit im Dialog.- 14. Vom Dialog zum Monolog.- 15. Die offeneGesprächsrunde.- 16. Die Horizonte des Dialogs.- 17. Der vermittelte Dialog.- IV Aufgipfelung des Dialogs: Direkter Zugang Zueinander.- 1. Vom Mitsubjekt zum Gegensubjekt.- 2. Die Vieldeutigkeit der Anrede.- 3. Das Du in der sozialen Rolle des Mitsubjekts.- 4. Der Andere im Rahmen meines Weltentwurfs.- 5. Die neutrale Sphäre der Werkgemeinschaft.- 6. Direkter und indirekter Dialog.- 7. Pädagogischer, subsidiärer und therapeutischer Dialog.- 8. Zusammenhang und Zusammenhanglosigkeit der Begegnung.- 9. Die Ansprechbarkeit des Du in der Gegenwart.- 10. Außersichsein und ursprüngliches Selbstsein des Du.- 11. Einzigartigkeit des Du und der Name.- 12. Jeweiligkeit des Du und Exklusivität der Ich-Du-Beziehung.- 13. Liebe als Einheit von Achtung und Zuneigung.- 14. Passive Einigung im Zugleich von Cogito und Cogitor.- 15. Die Repräsentanz von Welt und Mitwelt in der Leiblichkeit des Du.- 16. Die unmittelbare Begegnung als Zwischenakt.- V Untergrund des Dialogs: Bestehende Bindung Aneinander.- 1. Aktuelle Verbindung und habituelle Verbundenheit.- 2. Die Interfaktizität als innere Grenze des Dialogs.- 3. Aktiv erworbene Gemeinsamkeit.- 4. Vorgefundene Gemeinsamkeit.- 5. Künftige Gemeinsamkeit.- 6. Generative Gemeinsamkeit.- 7. Objektivierte, organisierte und institutionalisierte Gemeinsamkeit.- 8. Zugehörigkeit und Fremdheit, Abgeschlossenheit und Offenheit der Gemeinschaft.- 9. Personales Ereignis und sozialer Bestand.- VI Unterbrechung und Zerfall des Dialogs: Kampf Gegeneinander.- 1. Das Verlassen des Dialogs.- 2. Überwältigung und Unterwerfung.- 3. Die Unterbrechung des Dialogs in der Abblendung der fremden Personalität.- 4. Der weltliche Kampf.- 5. Der persönliche Kampf.- 6. Die Zerfallenheit.- 7. Die Wiederherstellung des Dialogs.- VII Die Stellung desEinzelnen zum Dialog.- 1. Der Abstand zum Dialog in der Vereinzelung.- 2. Die Rückkehr in den Dialog als Vergemeinschaftung und Verleiblichung.- 3. Theorie des Dialogs und dialogische Praxis.
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