1933 begrüßte die KFO, die katholische Frauenorganisation, die Ausschaltung des Parlaments und die Errichtung des autoritären Ständestaats. Die damit verbundene Hoffnung auf Teilhabe an der Macht wurde allerdings enttäuscht. - Fast sieben Jahrzehnte später ist es den Konservativen gelungen, damals unerfüllte Frauenwünsche zu erfüllen. Das bürgerliche Lager punktet heute damit, dass Frauen in einem Ausmaß wie nie zuvor höchste Ämter erreichen können. Was bedeutet es nun, wenn das Emanzipationsthema von konservativer Seite aufgegriffen wird? Welche Mentalitätstraditionen prägen das neokonservative Frauenbild? Wie lässt es sich historisch rekonstruieren? Frauen- und Geschlechterpolitik im Austrofaschismus ist ein bisher kaum erforschtes Thema. Dieser Sammelband enthält einen umfassenden Überblick über die Frauenorganisationen, die Geschlechterpolitik und Frauenideologie des Ständestaates. Es wird den politischen Gedächtnisspuren, Kontinuitäten in der Zweiten Republik nachgespürt, der Versuch unternommen, Frauenpolitik im Austrofaschismus in den erweiterten Kontext der Entwicklung von Urbanität und Moderne zu stellen. Weiters wird an Hand der Beispiele Käthe Leichter, Marie Jahoda und der Schulreformerin Elsa Köhler nachgezeichnet, welche Ideen, Diskussionen und Entwicklungen durch Austrofaschismus und Faschismus verschüttet worden sind.Mit Beiträgen von Neda Bei, Irene Bandhauer-Schöffmann, Irmtraut Karlsson, Karin Liebhart und Siegfried Mattl
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