Zwei Staatsmänner von Weltrang, Helmut Schmidt und Anwar as-Sadat, treffen sich im Dezember 1977. Der ägyptische Präsident hat eine bedeutende Friedensgeste hinter sich: seine Reise nach Israel und seine Rede vor dem israelischen Parlament; zwei Jahre später wird es zum Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten kommen, der bis heute hält. Der deutsche Kanzler kommt aus dem "Deutschen Herbst", einer Zeit des Terrors der RAF und der Ermordung Hanns- Martin Schleyers. Im Gespräch mit dem ägyptischen Staatsmann geht dem rationalen Pragmatiker Helmut Schmidt die Bedeutung der Weltreligionen für den Frieden auf. Karl-Josef Kuschel hat erstmals die Geschichte der Begegnung Schmidt- Sadat gründlich recherchiert: ihr nächtliches Gespräch auf dem Nil über die gemeinsamen Wurzeln von Judentum, Christentum und Islam. Für Helmut Schmidt eine Sternstunde des Religionsdialogs, deren Botschaft bis heute unabgegolten ist.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ziemlich despektierlich bespricht Wolfgang Freund diesen Band. Anlass ist der hundertste Geburtstag, den Helmut Schmidt und Anwar as-Sadat, fast auf den Tag genau gleich zu Weihnachten dieses Jahrs hätten feiern können. Der Theologe Kuschel greift hier auf ein freundschaftliches Gespräch zurück, das die beiden Freunde ebenfalls Weihnachten des Jahrs 1977 über Religion geführt hätten. Herausgekommen sei dabei, dass Schmidt die Augen über den Islam aufgingen und dass Judentum, Christentum und Islam sich von nun an versöhnen sollten. Freund traut der Schmonzette nicht recht über den Weg. Übrigens werde Sadat ohnehin nur von Christen und Juden bewundert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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