Berlin als Ort der Moderne und Beschleunigung übte auf zahlreiche norwegische Künstlerinnen im langen 19. Jahrhundert eine ganz besondere Anziehung aus. Musikerinnen, Schriftstellerinnen und bildende Künstlerinnen suchten die Stadt als kreativen Fluchtpunkt und inspirierenden Ausbildungsort auf. Welche Rolle spielte das urbane Ausland als Möglichkeitsraum? Wie beeinflussten die Erfahrungen am Puls der preußischen Hauptstadt ihr kulturelles Handeln und ihre künstlerische Laufbahn? Expertinnen aus kunstbezogenen Forschungsgebieten wie Vergleichender Literatur- und Kulturwissenschaft, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte widmen sich diesen Fragen anhand von Werken, Briefen und autobiografischen Aufzeichnungen. Sie berichten über die Berliner Zeit der Schriftstellerin Camilla Collett, der Malerin Harriet Backer sowie der Komponistinnen Agathe Backer Grøndahl, Mon Schjelderup und Signe Lund. Lieder, Klavier- und Kammermusikwerke der drei Komponistinnen sind auf der dazugehörigen CD Rastlose Lieder (2017) erschienen.