Die Leistung von Geschäftsprozessen ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für produzierende Unternehmen. Aus diesem Grund führen Unternehmen Geschäftsprozessverbesserungen durch. Dabei werden in der Prozessanalyse leistungshemmende Prozessschwachstellen in Ist-Prozessen identifiziert und in der Prozessgestaltung Maßnahmen zur Steigerung der Prozessleistung abgeleitet. Informationen über die Geschäftsprozessleistung bilden dabei die zentrale Entscheidungsgrundlage. Konventionelle Methoden zur Prozessanalyse und -gestaltung basieren auf dem Einsatz von Interviews und Workshops ohne quantifizierbare Informationen über die Geschäftsprozessleistung. Neben hohen Aufwänden unterliegen diese Vorgehensweisen bewussten und unbewussten subjektiven Einflüssen. Daraus resultieren unvollständige Prozessanalysen, nicht-standardisierte Maßnahmenableitungen und unquantifizierte Entscheidungen hinsichtlich der Geschäftsprozessleistungen. Bestehende Praxis- und Forschungsansätze erfüllen daraus abgeleitete Anforderungen nicht.Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die aufwandsgerechte und objektive Analyse und Gestaltung von Geschäftsprozessen, indem Methodenwissen über die Prozessanalyse und -gestaltung zur datenbasierten Anwendung formalisiert und die Geschäftsprozessleistung quantifiziert wird. Die Methodik setzt sich aus vier Lösungsmodulen zusammen. In den ersten beiden Modulen wird Methodenwissen zur Identifizierung und Quantifizierung von Prozessschwachstellen sowie zur Ableitung und Quantifizierung von Maßnahmen formalisiert. Auf dieser Basis wird im dritten Lösungsmodul eine Entscheidungsunterstützung aufgebaut, welche die Auswirkung der Prozessschwachstellen und Maßnahmen auf eine Geschäftsprozessleistungskennzahl quantifiziert. Abschließend wird eine Vorgehensweise entwickelt, die den Einsatz der Entscheidungsunterstützung zur Prozessanalyse und -gestaltung beschreibt und Kontextwissen von Prozessbeteiligten integriert. Die Methodik wird anhand von Fallbeispielen in der Praxis validiert.