Walter Messerli, gelernter Zimmermann, wandte sich 1933 dem Handel mit alten Auto-Ersatzteilen zu. Auf dem elterlichen Hof im schweizerischen Kaufdorf bei Belp begann er, alte Autos auszuschlachten und mit den gewonnenen Teilen zu handeln. Die leeren Karossen der verwerteten Automobile ließ der Autoliebhaber einfach stehen. Im Jahre 1975 übernahm sein Sohn Franz Messerli den elterlichen Handel mit Ersatzteilen und führte ihn fort. Pläne, aus dem vom Vater angelegten Autopark ein Freilichtmuseum zu machen, scheiterten. Und so liegen sie noch heute da: Karosserien von Autos aus den 1930er-Jahren, viele aus den 40er- bis 60er-Jahren und noch einige aus den 1970ern. Aus dem Autopark ist im Lauf der Zeit ein Autofriedhof geworden. Leider wird die Messerli Autoverwertung GmbH, wie sie über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt ist, bald Geschichte sein: Das Gelände der Firma muss geräumt und saniert werden, Franz Messerli gibt deshalb den Abbruchbetrieb auf. Für ein Autobuch ungewöhnlich, spielt Technik in diesem Fall keine Rolle. Dieser Bildband dokumentiert vielmehr die einzigartige Sammlung des Franz Messerli. Das Areal mit den verwitterten, bemoosten und zum Teil überwucherten Fahrzeugen verströmt eine ganz eigene Atmosphäre, die die Fantasie des Betrachters anregt. Was könnte dieses Auto erlebt haben? Wer mag sein Besitzer gewesen sein? Wird man in ein paar Jahrzehnten überhaupt noch Auto fahren? Weist der Autofriedhof in die Vergangenheit oder in die Zukunft? Ein charmanter Bildband, der zum Nachdenken über die Ästhetik der Vergänglichkeit und über die Vergänglichkeit automobiler Ästhetik anregt. Die Fotografen Christoph Engel und Knut Gielen arbeiten seit zehn Jahren gemeinsam für renommierte Zeitschriften und Unternehmenspublikationen. Im Autofriedhof von Franz Messerli ist es ihnen meisterhaft gelungen, die Gegensätze von Licht und Schatten, Widerstandsfähigkeit und Vergänglichkeit, Technik und Natur einzufangen.