Die Anfänge der Polizei in Mülheim sind in der vorindustriellen Stadt noch klein. Eine Handvoll Schutzleute ist anfangs für die Sicherheit und Ordnung in der Stadt zuständig. Ausgediente Soldaten werden von der Bürgermeisterei eingestellt, in Uniformen gesteckt und müssen sich ohne jegliche Ausbildung nicht nur um die Strafverfolgung und den Straßenverkehr, sondern auch um Gesundheits-, Bau-, Gewerbe-, Feuerschutz-, Hygiene- und Kulturangelegenheiten kümmern. Die Situation verbessert sich jedoch nach und nach. Mit dem Anwachsen der Bevölkerung durch den aufkommenden Bergbau und die Industrie wird Mülheims Polizei zahlenmäßig zunehmend verstärkt und erfährt mit der Einrichtung des Polizeischulwesens eine Ausbildung. In der Weimarer Republik wird die Polizei in blutige Schießereien mit rechten und linken Extremisten verwickelt und von französischem Militär während der Ruhrbesetzung sogar aus der Stadt ausgewiesen. In der düsteren Hitlerzeit laden viele Polizeibeamte schwere Schuld auf sich, indem sie das Regime stützen und sich an der Verfolgung und Vernichtung von missliebigen Bürgern beteiligen. Nach dem Weltkrieg muss sich die Polizei unter britischer Militärherrschaft aus Trümmern heraus neu organisieren. Die Zeit ab 1950 wird im Guten wie im Schlechten von gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen wie dem Wirtschaftswunder, dem Linksterror der RAF, dem stark zunehmenden Straßenverkehr oder der Digitalisierung und Globalisierung, die heute unser Leben bestimmen, geprägt. Mülheims Polizisten erledigen über die Jahrzehnte hinweg Hunderttausende von Einsätzen. Die Palette reicht von der kleinen Unfallaufnahme bis zu spektakulären Fällen wie dem Flugzeugabsturz in den Ruhrwiesen mit 21 Toten im Jahr 1988.