David Levinthal ist eine zentrale Figur in der Geschichte der amerikanischen postmodernen Fotografie. Seit fast 40 Jahren inszeniert er eindringliche Bilder, für die er Spielzeug und Miniatur-Dioramen verwendet. Das vorliegende Buch stellt seine Fotografien zum Thema Krieg vor. Levinthals auf den Kampf bezogene Bilder konstituieren durch ihre Darstellung eine bemerkenswerte kritische Abhandlung dessen, wie Gesellschaft Konflikt erlebt. Sein viel beachtetes Projekt "Hitler Moves East" (1975-77) - eine Serie imaginierter Szenen des Zweiten Weltkrieges an der russischen Front - prägte seinen Ruf. Es wurde der Prüfstein für eine ikonoklastische Generation amerikanischer Fotografen, wozu Künstler wie Cindy Sherman und Richard Prince gehören. Mit Levinthals bekanntestem Werk "Wild West"(1987-89) werden der Wilde Westen und die amerikanischen Indianerkriege angelehnt an Hollywood-Western und Werbung des späten Zwanzigsten Jahrhunderts abgehandelt. "Mein Kampf" (1993-94) inszeniert sowohl Adolf Hitlers theatralische Kundgebungen als auch entsetzliche Szenen des Holocausts. Levinthals "IED" (2008) bezieht sich auf zeitgenössische Nachrichten und deren Bildsprache der militärischen Aktionen im Irak und in Afghanistan.
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