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Der Brief des Anwalts ist unmissverständlich: Seine Frau will die Trennung, er muss die gemeinsame Wohnung verlassen, der Sohn bleibt bei der Mutter, das Auto kann er behalten. Weil er arbeitslos ist, hat er keine andere Wahl, als in ein altes Ferienhaus in einem Bergdorf zu ziehen, eine Stunde von der Stadt entfernt. Getrieben von der Angst, auch noch seinen Sohn zu verlieren, rast er den Berg hinauf und hinunter, nimmt jeden Gelegenheitsjob an, den er bekommen kann, pendelt zwischen seinem Psychiater und seiner Anwältin, pumpt sich voll mit Bier und Tabletten. Die Tage ohne Arbeit…mehr

Produktbeschreibung
Der Brief des Anwalts ist unmissverständlich: Seine Frau will die Trennung, er muss die gemeinsame Wohnung verlassen, der Sohn bleibt bei der Mutter, das Auto kann er behalten. Weil er arbeitslos ist, hat er keine andere Wahl, als in ein altes Ferienhaus in einem Bergdorf zu ziehen, eine Stunde von der Stadt entfernt. Getrieben von der Angst, auch noch seinen Sohn zu verlieren, rast er den Berg hinauf und hinunter, nimmt jeden Gelegenheitsjob an, den er bekommen kann, pendelt zwischen seinem Psychiater und seiner Anwältin, pumpt sich voll mit Bier und Tabletten. Die Tage ohne Arbeit verschwimmen im Delirium, bis er anfängt, seine Umgebung wahrzunehmen, den Garten in Ordnung zu bringen, im Kamin Feuer zu machen. Er beginnt wieder zu malen, wie früher, wie Alfonso Ossorio, sagt man ihm, einer, der gemalt habe wie Jackson Pollock, nur ein bisschen anders. Vor allem aber wird das Ferienhaus zum Refugium, das er jedes zweite Wochenende mit seinem Sohn teilt. Hier ist Raum für Spiele und Vertrautheit. Hier kommt, zusammen mit dem Winter, langsam wieder Ruhe in sein Leben."Davonkommen" ist ein einziges großes Decrescendo. Der Roman kann, muss aber nicht, als Vorgeschichte zu "Tage mit Felice" gelesen werden.
Autorenporträt
Fabio Andina, geboren 1972 in Lugano, studierte Filmwissenschaften und Drehbuch in San Francisco. Heute lebt er im Bleniotal. Sein Roman Tage mit Felice erschien 2020 auf Deutsch, wurde mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. 2021 folgte der zweisprachige Prosaband Tessiner Horizonte - Momenti Ticinesi mit Zeichnungen von Lorenzo Custer.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Gebannt und bewegt verfolgt Rezensent Roman Bucheli in Fabio Andinas Roman, wie ein junger Mann nach einer Trennung wieder zu sich findet. Nach acht Jahren Ehe ist der Protagonist geschockt, als er von seiner Frau vor die Tür gesetzt wird, und stürzt in eine tiefe Sinnkrise, resümiert der Kritiker. Erst in einem Tessiner Bergdorf findet er Ruhe und den Sinn in seinem Leben wieder. Man muss nicht Andinas Vorgängerroman gelesen haben, dessen Vorgeschichte hier erzählt wird, um die Geschichte zu verstehen, so der Kritiker. Er empfiehlt es aber trotzdem, da im Zusammenspiel der beiden Texte Andinas erzählerisches Können noch stärker hervortrete. Zum Abschluss fragt sich Bucheli wie ein solches "literarisches Talent" eigentlich so lange ungesehen bleiben konnte.

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