Gioconda Belli hat die Grenze ihrer Jugend längst überschritten.Und doch hält sie das Band noch in der Hand,das sie mit der jungen Rebellin verbindet, die mit ihrenerotischen Gedichten das katholische Nicargua verstörteund als Widerstandskämpferin gegen die Diktatur ihresLandes aufstand. Denn die Frau, die in ihr denkt, die fühltund begehrt, ist nicht im selben Tempo durch das Lebengeeilt. Ihre Sehnsüchte, der Drang nach Erkenntnis, ihreLust am Leben sind lebendig wie damals.Trotzdem stellt sie sich mit der ihr eigenen Selbstironieund Unbestechlichkeit den Zeichen des Alterns, setztsich auseinander mit dem Schmerz der Abschiede undder wachsenden Ahnung von Endlichkeit. So spiegelnauch Gioconda Bellis neue Gedichte die ganze Fülle ihrerweiblichen Gegenwart.