Schon in den Entstehungsjahren der DDR dienten Dokumentarfilme der Identitätsstiftung und ideologischen Selbstversicherung, sie propagierten eine neue Gesellschaft und konstruierten die dazu passenden Geschichtsbilder. Später reflektierten Filme dieser Gattung in genauer Beobachtung das widersprüchliche Leben im real existierenden Sozialismus und hielten zuletzt das Scheitern des zweiten deutschen Staates fest. Heute erinnern Dokumentarfilme über die DDR an eine verschwundene Gesellschaft und an Biographien, die von ihr geprägt worden sind. Als Gedächtnismedium bewahren sie Vergessenes und fordern zu einem Erinnern heraus, das sich an den gängigen Formeln reibt.
Der vorliegende Band beschäftigt sich mit Dokumentarfilmen aus der und über die DDR, aber auch über deren Nachleben als Teil des visuellen Gedächtnisses. Bekannte und nahezu vergessene Filme werden neu betrachtet, wobei Fragen nach ästhetischen Profilen, nach den großen und den feinen Unterschieden im Spiel zwischen Ideologie und Realitätssuche und nach den Wandlungen der Geschichte ebenso nachgegangen wird wie den Möglichkeiten und Grenzen des dokumentarischen Erinnerns.
Der vorliegende Band beschäftigt sich mit Dokumentarfilmen aus der und über die DDR, aber auch über deren Nachleben als Teil des visuellen Gedächtnisses. Bekannte und nahezu vergessene Filme werden neu betrachtet, wobei Fragen nach ästhetischen Profilen, nach den großen und den feinen Unterschieden im Spiel zwischen Ideologie und Realitätssuche und nach den Wandlungen der Geschichte ebenso nachgegangen wird wie den Möglichkeiten und Grenzen des dokumentarischen Erinnerns.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Unterschiedlich gut gelungen findet Hans-Jörg Rother die verschiedenen Texte und Studien des Sammelbands "DDR - erinnern, vergessen", der sich mit ostdeutschen Dokumentarfilmen als wichtiger Quelle der DDR-Geschichtsschreibung beschäftigt. Aus verschiedenen Beiträgen des Buches, dessen Titel der Rezensent ein wenig verwirrend findet, erfährt Rother vom großen Interesse der DDR an sogenannten "Staatsfilmen", in denen das nationalsozialistische Geschichtsbild durch das sozialistische ersetzt wurde, oder der amerikanischen Imperialismus thematisiert wurde. Aus vielen Beträgen zieht der Rezensent keine neuen Erkenntnisse, lobt jedoch die Studien Klaus Kreimeiers und Günter Agdes, die seiner Meinung nach unter den sonst sehr theorielastigen Texten hervorstechen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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