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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 2,0, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein westdeutscher Beobachter beschrieb die begeisterten DDR-Bürger am Abend des Mauerfalls in Berlin mit diesen Worten: "Ihre Augen glänzten, manche brachten es fertig, zeitgleich zu lachen und zu weinen. ". Rund zwanzig Jahre später erklärt ein offensichtlich enttäuschter ostdeutscher Herr in einem kritischen Brief an den Politikwissenschaftler Klaus Schroeder, Autor einiger Arbeiten über das vereinte Deutschland…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 2,0, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein westdeutscher Beobachter beschrieb die begeisterten DDR-Bürger am Abend des Mauerfalls in Berlin mit diesen Worten: "Ihre Augen glänzten, manche brachten es fertig, zeitgleich zu lachen und zu weinen. ". Rund zwanzig Jahre später erklärt ein offensichtlich enttäuschter ostdeutscher Herr in einem kritischen Brief an den Politikwissenschaftler Klaus Schroeder, Autor einiger Arbeiten über das vereinte Deutschland nach der Wende, dass er rückblickend "[...] mit dem Mauerfall aus dem Paradies vertrieben [...] " worden sei. Natürlich handelt es sich hier um zwei subjektive Eindrücke, die die Diskrepanz in der Beurteilung der deutsch-deutschen Einheit im zeitlichen Verlauf dennoch hervorragend zum Ausdruck bringen.Wie der Titel dieser Arbeit bereits vermuten lässt, werde ich mich mit der Frage beschäftigen, ob nostalgische Empfindungen als Trotzreaktion derjenigen DDR-Bürger zu werten sind, deren Hoffnungen sich in den Jahren nach 1989-90 nicht erfüllten. Der salopp anmutende Begriff der Trotzreaktion ist dabei an eine Darstellung der Soziologin und DDR-Nostalgie-Forscherin Katja Neller angelehnt, die die sogenannte "Trotzhypothese " als ein mögliches Deutungsmuster für ostdeutsche Nostalgie nennt. Hierbei handelt es sich allerdings nicht nur um eine in der Forschung vertretene Meinung, sondern auch um ein westdeutsches Vorurteil gegenüber nostalgischer Empfindungen, das immer wieder gerne medial wirksam aufgebauscht und vermarktet wird. Aus den eben genannten Gründen möchte ich mich in den folgenden Seiten dieser These widmen, wozu es zunächst notwendig ist, den DDR-Nostalgie-Begriff an sich zu klären, um dann einen Blick auf die sich daraus ergebenden Ausprägungen zu werfen. Von grundlegender Bedeutung für die kritische Auseinandersetzung mit meiner These ist die Darlegung des wirtschaftlichen und sozialen Einigungsprozesses nach der euphorischen Wiedervereinigung in den 1990er-Jahren, da die Unzufriedenheit darüber oftmals als Grund für die vermeintliche Trotzreaktion gewertet wird. Letztlich werde ich mich ausführlich mit dieser Hypothese auseinandersetzen und im Anschluss einige andere Erklärungsansätze zum Entstehen der DDR-Nostalgie hinzufügen, um der eben vorgestellten Behauptung auf den Grund zu gehen und letztlich eine Beurteilung zu verfassen.
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