Arnold Clapmarius (1574-1604) war ab 1600 Professor für Geschichte und Politik an der Akademie und späteren Universität in Altdorf bei Nürnberg. Sein Hauptwerk 'De Arcanis Rerumpublicarum' - keineswegs ein Handbuch clandestiner Politik, sondern eine frühaufklärerische Schrift über die Mechanismen der Politik monarchischer, aristokratischer und demokratischer Herrschaft - wurde im 17. Jahrhundert in sieben Auflagen gedruckt. Die zahlreichen Ausgaben zeigen die Bedeutung, die diesem Text in den ständisch-religiösen Konflikten der Epoche um den Dreißigjährigen Krieg zukam: Clapmarius legt als Erster eine Systematik der staatlichen Macht vor und darf als ein Vorläufer des Rechtsstaatsdenkens gelten. Es ist überfällig, diese Schrift in den Kanon der Texte zur politischen Ideengeschichte der Frühen Neuzeit aufzunehmen.
»Der von Ursula Wehner besorgten Neuauflage und Übersetzung von 'De Arcanis Rerumpublicarum' kommt [...] das Verdienst zu, einen heute schwer greifbaren und zu Unrecht wenig beachteten Text der politischen Theorie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. [...] Zu unterstreichen ist die Bemerkung von Wehner, dass eine intensive wissenschaftliche Debatte über Clapmarius und sein Hauptwerk ein dringendes Desiderat der Forschung darstellt. Die Voraussetzungen für eine solche Diskussion hat Ursula Wehner mit ihrer Edition geschaffen.« Wolfgang Mährle, Mitteilungen des Vereins für geschichte der Stadt Nürnberg »Wehners Arbeit hinsichtlich Edition, Übersetzung, Einleitung in Autorbiographie, Begriffsgeschichte von 'Arcanum', der über 3000 Kommentarfußnoten und des sorgfältig gearbeiteten Quellen- und Personenregisters ist daher sehr zu begrüßen; Forschung und Lehre werden diesen Text in Zukunft ganz anders würdigen und als "Klassiker" einbeziehen können. [...] Die geleistete Sisyphos-Arbeit, vor allem die Identifizierung der Autoren und ihrer Werke, der Stellen aus dem römischen Recht und die KOmmentierung, wird aber jeder hoch schätzen, und Clapmar ist im Pantheon der Literatur zur Politiktheorie nun würdig eingereiht. Der stark unterbesetzte frühneuzeitliche Platz zwischen Machiavelli und Rousseau wird so etwas stärker gefüllt. Die Edition macht Lust darauf, neu Clapmar zu studieren, jenseits des kleinen Kreises von politica- und Tacitismus-Experten. Der Editorin sei dafür gedankt.« Cornel Zwierlein, Zeitschrift für Historische Forschung