Mit Dead Aid hat Dambisa Moyo ein provokatives Plädoyer gegen Entwicklungshilfe und für Afrika geschrieben. Knapp, faktenreich und zwingend legt sie ihre Argumente dar. Entwicklungshilfe, im Sinne von Geld-Transfers zwischen Regierungen, macht abhängig. Sie zementiert die bestehenden Gegebenheiten, fördert Korruption und finanziert sogar Kriege. Sie zerstört jeden Anreiz, gut zu wirtschaften und die Volkswirtschaft anzukurbeln. Entwicklungshilfe zu beziehen ist einfacher, als ein Land zu sanieren.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Michael Bitala reicht gleich ein gutes Beispiel für die These der Autorin hinterher, derzufolge Entwicklungshilfe alles andere als nötig ist, um ein Land aus dem Schlamassel zu ziehen, eine funktionierende Wirtschaft aber sehr wohl: Marromeo in Mosambik. Dort hat privates wirtschaftliches Engagement die Welt wieder in Ordnung gebracht, erklärt Bitala. Mit Dambisa Moyos etwas polemischer Art, privatwirtschaftliche Initiative gegen klassische Entwicklungshilfe und Weltverbesserer wie Bob Geldof oder Bono auszuspielen, kann der Rezensent also gut leben. Als Volkswirtschaftlerin und ehemalige Weltbank-Beraterin, weiß Bitala, bringt die Autorin außerdem die nötige Kompetenz mit, um etwaige Zweifel mit Zahlenmaterial auszuräumen. Zum Beispiel betreffend demokratische Entwicklungen. Während Entwicklungshilfe Korruption begünstige, zitiert Bitala die Autorin, sei ein gewisser Wohlstand Voraussetzung für Demokratie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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