»Die Zeit ist reif dafür.« Cornelia Geißler, Berliner Zeitung
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Fast schon bizarr findet Rezensent Alex Rühle den Misserfolg, den Bov Bjerg mit seinem Debütroman "Deadline" verkraften musste, bevor er mit "Auerhaus" einen Bestseller schrieb. Dass der Kanon-Verlag nun dem Romanerstling eine zweite Chance bietet, reißt Rühle zu einer Begeisterung hin, die allerdings ansteckend wirkt. Dabei erkennt der Rezensent einige Motive wieder: Auch in "Deadline" überschatte der Selbstmord des Vaters das Leben der Protagonistin Paula, die in ihre Provinzheimat zurückkehrt, um das abgelaufene Grab ausheben zu lassen. Die Szene, in der den Umstehenden das Grabwasser in die Schuhe schwappt, wenn sie die halbverweste Leiche des Vaters ausbuddeln, gehört für den Rezensenten zum Komischsten, was die zeitgenössische Literatur zumindest in ihrer dunklen Spielart zu bieten habe, wie er betont. Und da Berg auch über einen fein justierten "lakonisch-exakten Sprachfilter" verfüge, rutschen derartige Momente nie ins Lächerliche, wie Rühle versichert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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