»Dolly Alderton auf der Höhe ihrer Weisheit, ihres Humors und ihrer Klugheit« Red
Der neue Bestseller der Erfolgsautorin aus Großbritannien
Dolly Alderton gibt in ihrer berühmten Kolumne Dear Dolly als sogenannte Agony Aunt - als Kummerkastentante - kluge, feinsinnige und warmherzige Ratschläge zu Problemen aus allen Bereichen des Lebens: Dating, Freundschaft, Beziehung, Familie, Sex, Trennung und Spiritualität. Sie hat für ihre Leser_innen ein offenes Ohr, behandelt die Fragen mit Wertschätzung, Einfühlungsvermögen und einer gesunden Portion Humor. Dolly findet für uns alle genau die richtigen Antworten auf die wichtigsten Fragen. Und das Schönste: Sie gibt uns das Gefühl, niemals allein zu sein.
Der neue Bestseller der Erfolgsautorin aus Großbritannien
Dolly Alderton gibt in ihrer berühmten Kolumne Dear Dolly als sogenannte Agony Aunt - als Kummerkastentante - kluge, feinsinnige und warmherzige Ratschläge zu Problemen aus allen Bereichen des Lebens: Dating, Freundschaft, Beziehung, Familie, Sex, Trennung und Spiritualität. Sie hat für ihre Leser_innen ein offenes Ohr, behandelt die Fragen mit Wertschätzung, Einfühlungsvermögen und einer gesunden Portion Humor. Dolly findet für uns alle genau die richtigen Antworten auf die wichtigsten Fragen. Und das Schönste: Sie gibt uns das Gefühl, niemals allein zu sein.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Für Rezensent Henri Schröder bringt die Lektüre der gesammelten Kolumnen von Dolly Alderton, die ihn an Bravos Dr. Sommer erinnern, eher wenig. Die versprochene gesellschaftliche Tiefenbohrung und Systemkritik kann er in den Ratschlägen der "Kummerkastentante" nur selten entdecken. Stattdessen stößt er auf erwartbare, mitunter humoristische Antworten auf Leserfragen wie: Kann ich mit meinem Ex befreundet bleiben. Wer "Kaffeeklatsch" erwartet, wird allerdings gut bedient, so Schröder.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.09.2023Hier ist alles so patriarchal
Dolly Alderton gibt Tipps gegen Kummer
Beim Namen "Dr. Sommer" werden bei den meisten, die zwischen den Siebzigern und der Jahrtausendwende aufgewachsen sind, die Glocken klingeln. Unter diesem Pseudonym veröffentlichte Martin Goldstein, Mediziner und Psychotherapeut, bis 1984 Tipps zu Pubertät und Sexualität in der Jugendzeitschrift "Bravo". Seine Nachfolge trat ein Team aus Redakteuren an, das unter demselben Namen die drängendsten Fragen deutscher Teenager und junger Erwachsenen beantwortet.
An ebenjenen Dr. Sommer erinnert die neue Monographie von Dolly Alderton, Autorin und eine der erfolgreichsten Journalistinnen Großbritanniens. Jedes Kapitel dreht sich um eine andere Leserfrage zu den Themen Dating, Freundschaft, Beziehungen, Familie, Sex, Trennungen und Körper und Seele, die die Fünfunddreißigjährige in ihrer wöchentlich in der "Sunday Times Style" erscheinenden Kolumne "Dear Dolly" beantwortet hat. Im Gegensatz zur Zielgruppe von Dr. Sommer sind die Leser allerdings - zumindest den Fragen nach zu urteilen - Leute (überwiegend handelt es sich um heterosexuelle Frauen), die sich häufig näher am Herbst als am Frühling ihrer Sexualität befinden.
Alderton schreibt, sie habe damit angefangen, sich der Probleme anderer anzunehmen, als sie während der Corona-Pandemie ein "annus horribilis" durchlebte. Und diese Probleme klingen so: "Kann ich mit meinem Ex befreundet bleiben?", "Ich kann nicht aufhören meinen Ex auf Social Media zu stalken", "Ich bin [...] sehr unsicher, was mein Äußeres angeht". Solche Gedanken treiben die angehende Abiturientin genauso um wie den frisch geschiedenen Lateinlehrer.
Das Buch der selbst ernannten "Kummerkastentante" liefert das, was man von einem Kaffeeklatsch erwartet: Interesse am Problem, das es zu lösen gilt, Trost, Verständnis, und am Schluss einen Ratschlag. Besonders beliebt: auf das Bauchgefühl hören und das persönliche Wohl in den Mittelpunkt stellen. Auch denjenigen, die sich mehr von der Lektüre erhoffen, wird zu Beginn Großes versprochen: Alderton werde zu erläutern versuchen, was ein konkretes Problem mit gesellschaftlich verankertem Sexismus zu tun habe. Es folge die offene Thematisierung und Beantwortung drängender Fragen, die das (Sex-)Leben betreffen - und gleichzeitig der Versuch, eine Kritik des patriarchalen Systems zu formulieren.
Dieses Versprechen bleibt weitestgehend unerfüllt, beschränkt sich die Gesellschafts- und Systemkritik doch auf Plattitüden: "Wir sollten uns von diesen Männern nicht einschüchtern lassen und uns auch nicht abgelehnt fühlen." Oder die Autorin trägt die alte Erkenntnis vor, "dass einige unserer nicht hinterfragten Denkmuster enttäuschend patriarchalisch sind". Historisch triftige Herleitungen und Reflexionen lässt Alderton außen vor.
Im Gegensatz zu Dr. Sommer besitzt sie keine Expertise. Hinter der "Bravo"-Rubrik stehen immerhin Pädagogen, Psychotherapeuten und Sexualforscher. Alderton bezieht ihre vermeintliche Kompetenz allein aus ihrer Lebenserfahrung. Sie analysiert und beobachtet nicht nur, sondern erteilt auch Verhaltenstipps. Dem Vorsatz, mit Handlungsanweisungen sparsam umzugehen, folgt einmal etwa die Empfehlung der Kummerkastentante, die Fragestellerin solle sich am besten trennen.
Dass "Dear Dolly" nicht nur eine humoristische Abhandlung unserer Probleme mit der eigenen Sexualität ist, sondern für manche auch eine Art Therapieersatz, der Auswirkungen auf die Realität hat, zeigt die Zuschrift eines Lesers, der sich nach Beratung durch Alderton tatsächlich von seiner Freundin getrennt hat. Das Buch ist womöglich für diejenigen interessant, die den an Dr. Sommer geschulten voyeuristischen Blick noch einmal aktivieren wollen, für den Rest bleibt der Gewinn im überschaubaren Bereich. HENRI SCHRÖDER
Dolly Alderton: "Dear Dolly". Die besten Antworten auf die wichtigsten Fragen im Leben. Alle Highlights aus der berühmten Sunday- Times-Style-Kolumne.
Aus dem Englischen von Eva Bonné. Atlantik Verlag, Hamburg 2023. 256 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Dolly Alderton gibt Tipps gegen Kummer
Beim Namen "Dr. Sommer" werden bei den meisten, die zwischen den Siebzigern und der Jahrtausendwende aufgewachsen sind, die Glocken klingeln. Unter diesem Pseudonym veröffentlichte Martin Goldstein, Mediziner und Psychotherapeut, bis 1984 Tipps zu Pubertät und Sexualität in der Jugendzeitschrift "Bravo". Seine Nachfolge trat ein Team aus Redakteuren an, das unter demselben Namen die drängendsten Fragen deutscher Teenager und junger Erwachsenen beantwortet.
An ebenjenen Dr. Sommer erinnert die neue Monographie von Dolly Alderton, Autorin und eine der erfolgreichsten Journalistinnen Großbritanniens. Jedes Kapitel dreht sich um eine andere Leserfrage zu den Themen Dating, Freundschaft, Beziehungen, Familie, Sex, Trennungen und Körper und Seele, die die Fünfunddreißigjährige in ihrer wöchentlich in der "Sunday Times Style" erscheinenden Kolumne "Dear Dolly" beantwortet hat. Im Gegensatz zur Zielgruppe von Dr. Sommer sind die Leser allerdings - zumindest den Fragen nach zu urteilen - Leute (überwiegend handelt es sich um heterosexuelle Frauen), die sich häufig näher am Herbst als am Frühling ihrer Sexualität befinden.
Alderton schreibt, sie habe damit angefangen, sich der Probleme anderer anzunehmen, als sie während der Corona-Pandemie ein "annus horribilis" durchlebte. Und diese Probleme klingen so: "Kann ich mit meinem Ex befreundet bleiben?", "Ich kann nicht aufhören meinen Ex auf Social Media zu stalken", "Ich bin [...] sehr unsicher, was mein Äußeres angeht". Solche Gedanken treiben die angehende Abiturientin genauso um wie den frisch geschiedenen Lateinlehrer.
Das Buch der selbst ernannten "Kummerkastentante" liefert das, was man von einem Kaffeeklatsch erwartet: Interesse am Problem, das es zu lösen gilt, Trost, Verständnis, und am Schluss einen Ratschlag. Besonders beliebt: auf das Bauchgefühl hören und das persönliche Wohl in den Mittelpunkt stellen. Auch denjenigen, die sich mehr von der Lektüre erhoffen, wird zu Beginn Großes versprochen: Alderton werde zu erläutern versuchen, was ein konkretes Problem mit gesellschaftlich verankertem Sexismus zu tun habe. Es folge die offene Thematisierung und Beantwortung drängender Fragen, die das (Sex-)Leben betreffen - und gleichzeitig der Versuch, eine Kritik des patriarchalen Systems zu formulieren.
Dieses Versprechen bleibt weitestgehend unerfüllt, beschränkt sich die Gesellschafts- und Systemkritik doch auf Plattitüden: "Wir sollten uns von diesen Männern nicht einschüchtern lassen und uns auch nicht abgelehnt fühlen." Oder die Autorin trägt die alte Erkenntnis vor, "dass einige unserer nicht hinterfragten Denkmuster enttäuschend patriarchalisch sind". Historisch triftige Herleitungen und Reflexionen lässt Alderton außen vor.
Im Gegensatz zu Dr. Sommer besitzt sie keine Expertise. Hinter der "Bravo"-Rubrik stehen immerhin Pädagogen, Psychotherapeuten und Sexualforscher. Alderton bezieht ihre vermeintliche Kompetenz allein aus ihrer Lebenserfahrung. Sie analysiert und beobachtet nicht nur, sondern erteilt auch Verhaltenstipps. Dem Vorsatz, mit Handlungsanweisungen sparsam umzugehen, folgt einmal etwa die Empfehlung der Kummerkastentante, die Fragestellerin solle sich am besten trennen.
Dass "Dear Dolly" nicht nur eine humoristische Abhandlung unserer Probleme mit der eigenen Sexualität ist, sondern für manche auch eine Art Therapieersatz, der Auswirkungen auf die Realität hat, zeigt die Zuschrift eines Lesers, der sich nach Beratung durch Alderton tatsächlich von seiner Freundin getrennt hat. Das Buch ist womöglich für diejenigen interessant, die den an Dr. Sommer geschulten voyeuristischen Blick noch einmal aktivieren wollen, für den Rest bleibt der Gewinn im überschaubaren Bereich. HENRI SCHRÖDER
Dolly Alderton: "Dear Dolly". Die besten Antworten auf die wichtigsten Fragen im Leben. Alle Highlights aus der berühmten Sunday- Times-Style-Kolumne.
Aus dem Englischen von Eva Bonné. Atlantik Verlag, Hamburg 2023. 256 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»Ein Buch, wenn einem das Herz schwer ist und man jemanden braucht, der sich mit unter eine Wolldecke aufs Sofa kuschelt und Yogi-Tee trinkt, der sich einfach mal alles anhört, ohne zu moralisieren oder gar zu pathologisieren.« Sara Peschke Süddeutsche Zeitung