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Dieser Essay nimmt Fäden aus der Vergangenheit auf, um sie in der Gegenwart miteinander zu verknüpfen: Er beginnt mit Seidenraupen in einem Leipziger Kleingartenverein, die für die NS-Rüstungswirtschaft gezüchtet wurden, um daraus Fallschirmseide zu gewinnen. Im Mai 1941 überfielen Tausende deutsche Fallschirmjäger Kreta, es war die größte Luftlandeschlacht der Militärgeschichte. Während der deutschen Besatzung 1941-44 kam es dort zu Massenexekutionen, Dörfer wurden niedergebrannt. Die kretischen Frauen, die selbst Seidenraupen züchteten, verarbeiteten die deutschen Fallschirme später zu…mehr

Produktbeschreibung
Dieser Essay nimmt Fäden aus der Vergangenheit auf, um sie in der Gegenwart miteinander zu verknüpfen: Er beginnt mit Seidenraupen in einem Leipziger Kleingartenverein, die für die NS-Rüstungswirtschaft gezüchtet wurden, um daraus Fallschirmseide zu gewinnen. Im Mai 1941 überfielen Tausende deutsche Fallschirmjäger Kreta, es war die größte Luftlandeschlacht der Militärgeschichte. Während der deutschen Besatzung 1941-44 kam es dort zu Massenexekutionen, Dörfer wurden niedergebrannt. Die kretischen Frauen, die selbst Seidenraupen züchteten, verarbeiteten die deutschen Fallschirme später zu Taschentüchern. Zeitzeuginnen erzählen über die Verbrechen der Wehrmacht und erinnern sich an das Spinnen, Weben und Nähen der Seidenfäden - weibliche Memoriertechniken, wo Programm und Muster ineinander übergehen. Sie bilden ein Gegennarrativ zur einseitigen Geschichtsschreibung, die oft allein die Helden im Blick hat. Deborah Jeromin ist bildende Künstlerin. Seit 2014 arbeitet sie zur NS-Seidenraupenzucht als Rüstungswirtschaft und den Folgen der Luftlandeschlacht auf Kreta 1941. This essay takes up threads from the past in order to weave them together in the present. The story begins with silkworms in a Leipzig allotment association. The worms were bred for the Nazi arms industry, and silk was extracted from them as material for parachutes. In May 1941, thousands of German paratroopers landed on Crete in the largest airborne invasion in military history. The Germans occupied the island from 1941 to 1944, carrying out mass executions and burning villages to the ground. The Cretan women, who bred silkworms themselves, later worked the German parachutes into handkerchiefs. Women who witnessed events at the time recount the crimes of the Wehrmacht and recall the spinning, weaving, and sewing of silk thread-female techniques of memorization in which program and pattern merge. They constitute a counter-narrative to the one-sided historical account that often focuses only on the heroes. Deborah Jeromin is a visual artist. Since 2014, she has been working on Nazi silkworm breeding as an aspect of the arms industry and on the aftermath of the 1941 airborne invasion of Crete.
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